1.Samuel 4 | Schlachter 2000 Neue Genfer Übersetzung

1.Samuel 4 | Schlachter 2000

Die Philister besiegen Israel und rauben die Bundeslade

1 Und das Wort Samuels erging an ganz Israel. Und Israel zog aus in den Kampf, den Philistern entgegen, und lagerte sich bei Eben-Eser; die Philister aber hatten sich bei Aphek gelagert. 2 Und die Philister stellten sich in Schlachtordnung auf gegen Israel. Als aber der Kampf sich ausbreitete, wurde Israel von den Philistern geschlagen; und sie erschlugen aus den Schlachtreihen im Feld etwa 4 000 Mann. 3 Und als das Volk ins Lager zurückkam, da sprachen die Ältesten von Israel: Warum hat uns der HERR heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns die Bundeslade des HERRN von Silo zu uns herholen, so wird Er in unsere Mitte kommen und uns aus der Hand unserer Feinde retten! 4 Und das Volk sandte nach Silo und ließ die Bundeslade des HERRN der Heerscharen, der über den Cherubim thront, von dort holen. Und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, waren dort bei der Bundeslade Gottes. 5 Und es geschah, als die Bundeslade des HERRN in das Lager kam, da jauchzte ganz Israel mit großem Jauchzen, sodass die Erde erbebte. 6 Als aber die Philister den Schall dieses Jauchzens hörten, sprachen sie: Was bedeutet der Schall eines so großen Jauchzens im Lager der Hebräer? Und sie erfuhren, dass die Lade des HERRN in das Lager gekommen war. 7 Da fürchteten sich die Philister, denn sie sprachen: Gott ist in das Lager gekommen! Und sie sprachen: Wehe uns! Denn so etwas ist bisher noch nie geschehen! 8 Wehe uns! Wer wird uns von der Hand dieser mächtigen Götter erretten? Das sind die Götter, welche die Ägypter in der Wüste mit allerlei Plagen schlugen! 9 So seid nun tapfer und erweist euch als Männer, ihr Philister, damit ihr den Hebräern nicht dienen müsst, wie sie euch gedient haben. Seid Männer und kämpft! 10 Da kämpften die Philister, und Israel wurde geschlagen, und jeder floh in sein Zelt; und die Niederlage war sehr groß, da aus Israel 30 000 Mann Fußvolk fielen. 11 Und die Lade Gottes wurde weggenommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, kamen um. 12 Da lief ein Benjaminiter aus den Schlachtreihen weg und kam am selben Tag nach Silo; seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf sein Haupt gestreut. 13 Und als er hineinkam, siehe, da saß Eli auf dem Stuhl an der Seite des Weges und hielt Ausschau; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Als nun der Mann in die Stadt kam und Bericht brachte, da schrie die ganze Stadt auf. 14 Und als Eli das laute Geschrei hörte, fragte er: Was ist das für ein Lärm? Da kam der Mann schnell und berichtete es Eli. 15 Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr, sodass er nicht [mehr] sehen konnte. 16 Aber der Mann sprach zu Eli: Ich komme vom Schlachtfeld; ich bin heute vom Schlachtfeld geflohen! Er aber sprach: Wie steht die Sache, mein Sohn? 17 Da antwortete der Bote und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen, und das Volk hat eine große Niederlage erlitten, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot; und die Lade Gottes ist weggenommen! 18 Als er aber die Lade Gottes erwähnte, da fiel [Eli] rückwärts vom Stuhl neben dem Tor und brach das Genick und starb; denn er war alt und ein schwerer Mann. Er hatte aber Israel 40 Jahre lang gerichtet. 19 Aber seine Schwiegertochter, die Frau des Pinehas, stand vor der Geburt. Als sie nun das Geschrei hörte, dass die Lade Gottes weggenommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot seien, da sank sie nieder und gebar; denn es überfielen sie ihre Wehen. 20 Als sie aber im Sterben lag, sprachen die Frauen, die neben ihr standen: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nichts und beachtete es nicht. 21 Und sie nannte den Knaben Ikabod und sprach: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen!, weil die Lade Gottes weggenommen worden war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. 22 Und sie sprach wiederum: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist weggenommen!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Neue Genfer Übersetzung

Die Philister erbeuten die Bundeslade

1 In ganz Israel hörte man auf das, was Samuel zu sagen hatte.* ´In dieser Zeit` zogen die Israeliten in den Krieg gegen die Philister. Sie schlugen ihr Lager bei Eben-Eser auf. Die Philister lagerten bei Afek 2 und rückten gegen Israel vor. Nach einem langen und erbitterten Kampf besiegten sie die Israeliten und töteten auf dem Schlachtfeld etwa viertausend Mann. 3 Als das ´israelitische` Heer wieder ins Kriegslager zurückkehrte, fragten die führenden Männer: »Warum hat der HERR uns das angetan, dass wir heute die Schlacht gegen die Philister verloren haben? Lasst uns die Bundeslade des HERRN aus Schilo holen! Dann ist Gott mitten unter uns und rettet uns aus der Hand unserer Feinde!« 4 So schickten sie ´einige Männer` nach Schilo. Sie sollten die Bundeslade holen, über deren Kerub-Engeln der HERR, der allmächtige Gott, thronte. Elis beide Söhne Hofni und Pinhas begleiteten die Lade. 5 Als die Bundeslade im Heerlager ankam, brachen die Israeliten in so lautes Jubelgeschrei aus, dass davon die Erde dröhnte. 6 Die Philister hörten das Geschrei und fragten: »Was ist denn im Lager der Hebräer los?« Als sie herausfanden, dass die Lade des HERRN eingetroffen war, 7 bekamen sie es mit der Angst zu tun. »Ihr Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen!«, riefen sie. »Weh uns! So etwas hat es noch nie gegeben! 8 Weh uns! Wer wird uns vor diesem mächtigen Gott retten? Das ist doch derselbe Gott, der* die Ägypter mit vielen Strafgerichten in der Wüste vernichtend geschlagen hat! 9 Auf, ihr Philister, fasst Mut! ´Kämpft wie` Männer! Sonst werden die Hebräer euch zur Sklavenarbeit zwingen, so wie ihr es bisher mit ihnen gemacht habt! Seid Männer und kämpft!« 10 Die Philister zogen in die Schlacht, und Israel wurde geschlagen. Das Heer löste sich auf, und die Überlebenden flohen nach Hause. Es war eine vernichtende Niederlage, 30.000 gefallene Israeliten blieben auf dem Schlachtfeld zurück. 11 Auch Elis Söhne Hofni und Pinhas fanden den Tod. Die Bundeslade Gottes nahmen ´die Philister als Beute` mit.

Der Schock über den Verlust der Bundeslade

12 Ein Mann aus dem Stamm Benjamin entkam dem Schlachtfeld und lief noch am selben Tag nach Schilo. ´Als Zeichen seiner Trauer` hatte er seine Kleidung zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut. 13 Als er ankam, saß Eli gerade auf seinem Stuhl und horchte in Richtung Straße. Denn er machte sich große Sorgen um die Bundeslade Gottes. Als der Bote in die Stadt kam und die Nachricht überbrachte, schrien alle, die es hörten, laut auf. 14 Eli hörte das Geschrei und fragte: »Was ist das für ein Lärm?« Da lief der Bote zu ihm und berichtete, was geschehen war. 15 Eli war mittlerweile achtundneunzig Jahre alt. Er war fast erblindet* und konnte kaum noch etwas sehen. 16 »Ich komme direkt vom Schlachtfeld«, sagte der Bote. »Ich konnte ´den Feinden` entrinnen.« Eli fragte ihn: »Wie ist die Lage ´dort`, mein Sohn?« 17 Der Bote antwortete: »Israel ist vor den Philistern geflohen, und unser Heer hat große Verluste erlitten. Auch deine beiden Söhne Hofni und Pinhas sind gefallen, und die Bundeslade Gottes wurde ´als Beute` verschleppt.« 18 Als der Bote die Lade erwähnte, fiel Eli rücklings von seinem Stuhl am Eingang ´des Heiligtums`. Weil er alt und schwer war, brach er sich das Genick und starb. Vierzig Jahre lang hatte er Israel als Richter geführt. 19 Elis Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war hochschwanger. Als sie erfuhr, dass die Bundeslade Gottes zur Beute geworden war und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann den Tod gefunden hatten, setzten plötzlich die Wehen bei ihr ein. Sie brach zusammen* und brachte ihr Kind zur Welt. Die Wehen setzten ihr so zu, 20 dass sie im Sterben lag. Die Frauen, die bei ihr waren, wollten sie ermutigen: »Hab keine Angst, denn du hast einen Sohn geboren!« Aber sie antwortete nicht und war völlig teilnahmslos. 21 Sie dachte nur an ´den Verlust der` Bundeslade und an den Tod ihres Mannes und ihres Schwiegervaters. Dem Jungen gab sie den Namen Ikabod (»Fort ist die Herrlichkeit«)*, 22 denn sie sagte: »Fort ist die Herrlichkeit ´Gottes` aus Israel, weil die Bundeslade uns genommen wurde.«