Psalm 35 | Schlachter 2000
1Von David. HERR, führe meine Sache gegen meine Widersacher, streite mit denen, die gegen mich streiten!2Ergreife Kleinschild und Langschild und erhebe dich, um mir zu helfen!3Zücke den Speer und tritt meinen Verfolgern entgegen; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung!4Es sollen beschämt und zuschanden werden, die mir nach dem Leben trachten; es sollen zurückweichen und schamrot werden, die mein Unglück wollen!5Sie sollen werden wie Spreu vor dem Wind, und der Engel des HERRN bringe sie zu Fall!6Ihr Weg sei finster und glatt, und der Engel des HERRN verfolge sie!7Denn ohne Ursache haben sie mir heimlich ihr Netz gestellt, ohne allen Grund meiner Seele eine Grube gegraben.8So soll ihn unversehens Verderben ereilen; und das Netz, das er heimlich gestellt hat, soll ihn selber fangen, sodass er ins Verderben stürzt.9Aber meine Seele soll sich freuen am HERRN und frohlocken über seine Rettung!10Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich, der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, ja, den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt!11Es treten ungerechte Zeugen auf; sie stellen mich zur Rede über Dinge, von denen ich nichts weiß.12Sie vergelten mir Gutes mit Bösem; verwaist ist meine Seele.13Ich aber legte das Trauergewand an, als sie krank waren; ich beugte meine Seele mit Fasten und betete gesenkten Hauptes für sie;14ich ging einher, als wäre es mein Freund, mein Bruder, und lief trauernd gebeugt, wie einer, der um seine Mutter Leid trägt.15Dennoch freuen sie sich, wenn ich wanke, und rotten sich zusammen; Lästermäuler sammeln sich gegen mich, ich weiß nicht warum; sie lästern ohne Aufhören.16Mit gottlosen Schmarotzern fletschen sie die Zähne über mich.17O Herr, wie lange willst du zusehen? Befreie meine Seele von ihrem Gebrüll, meine einsame von den Löwen!18Ich will dir danken in der großen Gemeinde, unter zahlreichem Volk will ich dich rühmen.19Es sollen sich nicht über mich freuen, die mir ohne Ursache feind sind; es sollen nicht mit den Augen zwinkern, die mich ohne Grund hassen;20denn sie reden nicht, was zum Frieden dient, sondern ersinnen Verleumdungen gegen die Stillen im Land.21Sie sperren ihr Maul weit auf über mich und rufen: »Haha, haha! Nun sieht es unser Auge!«22Du hast es gesehen, o HERR; schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir!23Erhebe dich und erwache, um mir Recht zu schaffen, für meine Sache, mein Gott und mein Herr!24Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott, dass sie sich nicht freuen dürfen über mich,25dass sie nicht sagen können in ihren Herzen: »Haha, so haben wir’s gewollt!« Lass sie nicht sagen: »Wir haben ihn verschlungen!«26Es sollen alle zuschanden werden und sich schämen, die sich über mein Unglück freuen; in Scham und Schande sollen sich kleiden, die gegen mich großtun.27Aber jauchzen und fröhlich sein sollen alle, die meine Rechtfertigung wünschen; sie sollen allezeit sagen: Der HERR sei hochgelobt, der das Heil seines Knechtes will!28Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit, von deinem Lob allezeit!
Neue Genfer Übersetzung
Stärker als alle Feinde
1Von David. Streite für mich, HERR, gegen meine streitsüchtigen Feinde, bekämpfe du alle, die Krieg gegen mich führen!2Greife zum kleinen und zum großen Schild und steh auf, um mir zu helfen!3Nimm den Speer zur Hand und versperre meinen Verfolgern den Weg*! Sprich zu mir*: »Ich bin deine Rettung.«4Alle, die mir nach dem Leben trachten, sollen in Schande geraten und sich schämen. Gedemütigt sollen sich die zurückziehen, die unheilvolle Pläne gegen mich schmieden.5Wie Spreu im Wind sollen sie werden, und der Engel des HERRN stoße sie fort.6Ihr Weg soll finster und rutschig sein, und der Engel des HERRN verfolge sie.7Denn ohne Grund haben sie mir eine Falle gestellt, ohne Anlass eine Grube gegraben, um mich zu fangen.*8Wenn mein Feind nicht damit rechnet, soll das Unheil über ihn hereinbrechen! Die Falle, die er gestellt hat, schnappe über ihm selbst zu, möge er ins Verderben stürzen!9Dann werde ich von ganzem Herzen über den HERRN jubeln*, mich freuen über seine Rettung.10Mit Leib und Seele werde ich dich preisen*: HERR, wer ist wie du? Du rettest die Wehrlosen vor ihren übermächtigen Feinden, die Hilflosen und Notleidenden bewahrst du vor ihren raubgierigen Verfolgern.11Aber noch treten verlogene Zeugen gegen mich auf. Sie stellen mir Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.12Diese Leute vergelten mir Gutes mit Bösem. Ich bin einsam – von aller Welt verlassen.*13Als es ihnen schlecht ging, zog ich Trauerkleidung an, fastete aus echtem Mitgefühl und betete mit tief gesenktem Kopf*.14Ich nahm Anteil, als ginge es um einen Freund oder Bruder. Tief gebeugt ging ich umher wie in Trauer um die eigene Mutter.15Doch jetzt, wo das Unglück mich zu Fall bringen will, laufen sie zusammen, voller Schadenfreude! Und unter sie mischt sich hergelaufenes Pack* – Leute, die ich vorher nicht kannte, schließen sich ihnen an. Sie zerreißen sich das Maul über mich und hören nicht mehr auf.*16Gehässig zeigen sie mir die Zähne, wie man das von gottlosem Gesindel kennt.*17Herr, wie lange willst du dir das ansehen? Ich habe nun schon viel Schlimmes von ihnen hinnehmen müssen – rette mich aus der Gewalt dieser gefährlichen Löwen!*18Ich will dich preisen, wenn die Gemeinde sich vor dir versammelt, umgeben von vielen Menschen will ich dich loben.19Lass nicht zu, dass meine Feinde sich noch länger über mich freuen! Sie, die mich ohne Grund hassen, sollen nicht mehr hämisch die Augen verdrehen.20Was sie reden, dient ja keineswegs dem Frieden; im Gegenteil, wer Ruhe im Land liebt, gegen den gehen sie vor mit Verleumdung und Betrug.21Gegen mich reißen sie ihren Mund auf und sagen: »Na also, da sehen wir dein Unglück doch mit eigenen Augen!«22Doch du, HERR, du selbst hast das alles gesehen – schweige nicht dazu! Herr, bleib nicht fern von mir!23Wach auf, mach dich auf und stell mein Recht wieder her, mein Gott und mein Herr, setze dich für mein Anliegen ein!24Verhilf mir zu meinem Recht, HERR, mein Gott, denn du bist gerecht! Lass nicht zu, dass meine Feinde über mich triumphieren!25Sie sollen nicht selbstzufrieden* sagen können: »Na bitte, genau wie wir’s wollten!« Und auch nicht: »Wir haben ihn kleingekriegt!«26In Grund und Boden schämen sollen sich alle, die sich über mein Unglück freuen. Schimpf und Schande über alle, die so hochmütig gegen mich auftreten!27Alle aber, die wünschen, dass mir Gerechtigkeit zuteil wird, mögen jubeln und sich freuen. Immer wieder sollen sie sagen können: »Hoch gelobt sei der HERR, der seinem Diener Frieden schenken will.«28Und ich will erzählen, wie gerecht du bist, den ganzen Tag will ich dich loben.
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