2.Samuel 1 | Schlachter 2000 Neue Genfer Übersetzung

2.Samuel 1 | Schlachter 2000

David erfährt vom Tod Sauls und Jonathans

1 Und es geschah nach dem Tod Sauls, als David von der Schlacht gegen die Amalekiter zurückgekommen und zwei Tage lang in Ziklag geblieben war; 2 und es geschah am dritten Tag, siehe, da kam einer aus dem Heer Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt. Und als er zu David kam, warf er sich zur Erde und verbeugte sich. 3 David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heer Israels entflohen! 4 Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch! Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot! 5 David aber sprach zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind? 6 Und der junge Mann, der ihm dies sagte, sprach: Ich kam zufällig auf das Bergland von Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer, und siehe, Streitwagen und Reiter jagten hinter ihm her. 7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. Und ich sprach: Hier bin ich! 8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich antwortete ihm: Ich bin ein Amalekiter! 9 Da sprach er zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich; denn Verwirrung hat mich ergriffen, während ich noch bei vollem Bewusstsein bin! 10 Da trat ich auf ihn zu und tötete ihn; denn ich wusste wohl, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm die Krone von seinem Haupt und die Spange von seinem Arm; und ich habe sie hergebracht zu dir, meinem Herrn! 11 Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und ebenso alle Männer, die bei ihm waren; 12 und sie stimmten die Totenklage an und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk des HERRN und um das Haus Israel, weil sie durch das Schwert gefallen waren. 13 Und David sprach zu dem jungen Mann, der ihm dies berichtet hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters. 14 Und David sprach zu ihm: Wie? Du hast dich nicht gefürchtet, deine Hand an den Gesalbten des HERRN zu legen, um ihn zu verderben? 15 Und David rief einen seiner jungen Männer und sprach: Tritt herzu und erschlage ihn! Und er schlug ihn, dass er starb. 16 Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei auf deinem Haupt! Denn dein Mund hat gegen dich selbst gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet!

Davids Klage um Saul und Jonathan

17 Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und seinen Sohn Jonathan, 18 und er befahl, dass man die Kinder Judas [das Lied von] dem Bogen lehren solle. Siehe, es steht geschrieben im Buch des Rechtschaffenen: 19 »Deine Zierde, Israel, liegt auf deinen Höhen erschlagen. Wie sind die Helden gefallen! 20 Berichtet es nicht in Gat, verkündet es nicht auf den Straßen Askalons, Dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, Dass nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen! 21 Ihr Berge von Gilboa, es soll weder Tau noch Regen auf euch fallen, noch mögen Felder da sein, von denen Hebopfer kommen; denn dort ist der Schild der Helden schmählich hingeworfen worden, der Schild Sauls, als wäre er nicht mit Öl gesalbt! 22 Vom Blut der Erschlagenen, vom Fett der Helden ist Jonathans Bogen nie zurückgewichen, und das Schwert Sauls ist nie leer wiedergekommen. 23 Saul und Jonathan, geliebt und lieblich im Leben, sind auch im Tod nicht geschieden; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen! 24 Ihr Töchter Israels, weint über Saul, der euch köstlich in Karmesin kleidete, der eure Kleider mit goldenem Schmuck verzierte! 25 Wie sind doch die Helden gefallen mitten im Kampf! Jonathan liegt erschlagen auf deinen Höhen! 26 Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan; du bist mir sehr lieb gewesen! Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe! 27 Wie sind die Helden gefallen und verloren die Waffen des Krieges!«

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Neue Genfer Übersetzung

David erfährt von Sauls und Jonatans Tod

1 Saul war ´im Kampf gegen die Philister` gefallen. Inzwischen war David von seinem Sieg über die Amalekiter nach Ziklag zurückgekehrt. Zwei Tage war er bereits dort. 2 Am dritten Tag kam ein Mann aus Sauls Heer zu ihm; ´als Zeichen der Trauer` hatte er seine Kleidung zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut. Er warf sich vor David zu Boden, um ihm Ehre zu erweisen. 3 »Woher kommst du?«, fragte David ihn. »Vom Heerlager der Israeliten. Ich konnte ´den Philistern` entkommen«, antwortete der Mann. 4 »Was ist geschehen?«, fragte David. »Berichte mir!« Da erzählte er: »Unser Heer wurde in die Flucht geschlagen, und viele sind im Kampf gefallen. Auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.« 5 »Woher weißt du, dass Saul und Jonatan tot sind?«, fragte David. 6 Der junge Mann berichtete: » ´Während der Schlacht` fand ich mich im Bergland von Gilboa wieder. Dort entdeckte ich Saul, der sich auf seinen Speer stützte. Die Streitwagen und Reiter ´der Philister` hatten ihn schon fast erreicht. 7 Er drehte sich um, sah mich und rief mich zu sich. ›Ja, Herr‹, sagte ich. 8 Er fragte: ›Wer bist du?‹ ›Ein Amalekiter‹, antwortete ich. 9 Da befahl er mir: ›Komm und töte mich! Noch bin ich am Leben, aber mir wird schon schwarz vor Augen.*‹ 10 Ich trat zu ihm und gab ihm den Todesstoß. Denn ich wusste, dass er schwer verwundet war und sowieso sterben würde*. Dann nahm ich ihm den königlichen Stirnreif und den Armreif ab. Hier sind sie, mein Herr.« 11 David und die Männer bei ihm zerissen ´entsetzt` ihre Obergewänder. 12 Sie weinten und fasteten bis zum Abend und trauerten um Saul und Jonatan und um das Volk des HERRN - um die vielen Männer Israels, die in der Schlacht gefallen waren. 13 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte: »Woher stammst du?« »Ich bin der Sohn eines Amalekiters, der in Israel eingewandert ist«, antwortete er. 14 Da fuhr David ihn an: »Wie konntest du es wagen, den König, den der HERR auserwählt hat, anzutasten und zu töten?« 15 Er befahl einem seiner Männer: »Komm und stoß ihn nieder!« Der Mann gehorchte und tötete ihn. 16 ´Bevor der Amalekiter starb`, sagte David zu ihm: »Die Schuld für deinen Tod trägst du allein!* Du hast dir selbst das Urteil gesprochen, als du gesagt hast: ›Ich habe den König getötet, den der HERR auserwählt hat.‹«

Davids Klagelied

17 David dichtete ein Klagelied über Saul und seinen Sohn Jonatan. 18 Er ordnete an, es allen Bewohnern von Juda beizubringen. ´Es heißt` »das Bogenlied« und steht im »Buch des Aufrichtigen«. 19 Erschlagen liegen sie auf deinen Hügeln, dein ganzer Stolz, o Israel. Die Helden sind ´im Kampf` gefallen. 20 Erzählt davon nichts in Gat, verkündet es nicht auf Aschkelons Straßen! Sonst freuen sich die Töchter der Philister, sonst jubeln die Frauen der Unbeschnittenen. 21 Ihr Berge von Gilboa, kein Tau ´soll euch benetzen`, kein Regen auf euch ´fallen`. Nie mehr sollen Früchte auf euren Feldern wachsen*. Denn dort liegen die Schilde im Dreck, die einst unseren Helden gehörten. Sauls Schild ´hat seinen Glanz verloren` und wird nie mehr mit Öl gesalbt. 22 Jonatans Bogen verfehlte nie sein Ziel, Sauls Schwert kehrte nie erfolglos heim. ´Stets trieften ihre Waffen vom` Blut der Gefallenen und ´glänzten` vom Fett durchbohrter Krieger. 23 Saul und Jonatan, geliebt und geachtet waren sie, im Leben ´unzertrennlich` und nun auch im Tod vereint. Schneller waren sie als Adler, und stärker noch als Löwen. 24 Ihr Frauen von Israel, weint um Saul, der euch kostbare Kleider aus Purpur gab und euch beschenkte mit goldenem Schmuck. 25 Die Helden sind im Kampf gefallen. Jonatan liegt tot auf deinen Bergen, ´Israel`. 26 Ich weine um dich, mein Bruder Jonatan. Mehr als alles habe ich dich geliebt. Deine Liebe hat mir mehr bedeutet, als die Liebe einer Frau mir je bedeuten kann! 27 Die Helden sind ´im Kampf ´ gefallen, die Waffen sind zerbrochen in der Schlacht.