Sprüche 24 | Schlachter 2000 Lutherbibel 2017

Sprüche 24 | Schlachter 2000

Mahnungen zu Weisheit und Besonnenheit im Lebenswandel

1 Beneide böse Menschen nicht und begehre nicht, mit ihnen zusammen zu sein; 2 denn ihr Herz trachtet nach Zerstörung, und ihre Lippen reden Unheil! 3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut,* und durch Einsicht wird es fest gegründet; 4 auch werden durch Erkenntnis seine Vorratskammern gefüllt mit allerlei kostbarem und lieblichem Gut. 5 Ein weiser Mann ist stark, und ein verständiger Mensch nimmt zu in seiner Kraft. 6 Denn durch weise Führung gewinnst du die Schlacht und durch viele Ratgeber den Sieg. 7 Die Weisheit ist dem Narren zu hoch; er tut seinen Mund nicht auf im Tor. 8 Wer vorsätzlich Böses tut, den nennt man einen Bösewicht! 9 Dummheiten ersinnen ist Sünde, und ein Spötter ist den Menschen ein Gräuel. 10 Zeigst du dich schlaff am Tag der Bedrängnis, so ist deine Kraft beschränkt. 11 Errette, die zum Tod geschleppt werden, und die zur Schlachtbank wanken, halte zurück! 12 Wenn du sagen wolltest: »Siehe, wir haben das nicht gewusst!« — wird nicht der, welcher die Herzen prüft, es erkennen, und der auf deine Seele achthat, es wahrnehmen und dem Menschen vergelten nach seinem Tun? 13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süß für deinen Gaumen! 14 So erkenne auch, dass die Weisheit gut ist für deine Seele; wenn du sie gefunden hast, so hast du eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zunichtewerden. 15 Du Gottloser, belaure nicht die Wohnung des Gerechten und zerstöre nicht seine Ruhestätte! 16 Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück. 17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und wenn er strauchelt, so frohlocke dein Herz nicht, 18 damit nicht der HERR es sieht und es ihm missfällt und Er seinen Zorn abwendet von ihm. 19 Erzürne dich nicht über die Übeltäter, sei nicht neidisch auf die Gottlosen! 20 Denn der Böse hat keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen wird erlöschen. 21 Fürchte den HERRN, mein Sohn, und den König, und lass dich nicht mit Aufrührern ein! 22 Denn ihr Unheil wird plötzlich kommen, und ihrer beider Verderben, wer kennt es?

Weitere Sprüche der Weisen

23 Auch diese Sprüche kommen von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut. 24 Wer zum Gottlosen spricht: »Du bist gerecht!«, den verfluchen die Völker, und die Leute verwünschen ihn; 25 aber an denen, die recht richten, hat man Wohlgefallen, und über sie kommt der Segen des Guten. 26 Eine rechte Antwort ist wie ein Kuss auf die Lippen. 27 Besorge zuerst draußen deine Arbeit und bestelle dir dein Feld, danach magst du dein Haus bauen. 28 Tritt nicht ohne Ursache als Zeuge auf gegen deinen Nächsten! Weshalb willst du irreführen mit deinen Lippen? 29 Sage nicht: »Wie er es mit mir gemacht hat, so will ich es mit ihm machen; ich will dem Mann vergelten nach seinem Werk!« 30 Ich ging vorüber am Acker eines Faulen und am Weinberg eines Unverständigen, 31 und siehe, er ging ganz in Unkraut auf, und Nesseln überwucherten ihn, und seine Steinmauer war eingestürzt. 32 Das sah ich und nahm es mir zu Herzen; ich betrachtete es und zog eine Lehre daraus: 33 »Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern, die Hände ein wenig in den Schoß legen, um zu ruhen« 34 — so kommt deine Armut wie ein Wegelagerer und dein Mangel wie ein bewaffneter Mann!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Lutherbibel 2017
1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und wünsche nicht, bei ihnen zu sein; 2 denn ihr Herz trachtet nach Gewalt, und ihre Lippen raten zum Unglück. 3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten, 4 und durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll kostbarer, lieblicher Habe. 5 Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann voller Kraft; 6 denn mit Überlegung soll man Krieg führen, und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg. 7 Weisheit ist dem Toren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun. 8 Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den nennt man einen Erzbösewicht. 9 Das Trachten des Toren ist Sünde, und der Spötter ist den Leuten ein Gräuel. 10 Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist. 11 Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken. 12 Sprichst du: »Siehe, wir haben’s nicht gewusst!«, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun. 13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süß deinem Gaumen. 14 So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird dir’s am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein. 15 Laure nicht als Frevler auf das Haus des Gerechten; zerstöre seine Ruhe nicht, 16 denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Frevler versinken im Unglück. 17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück; 18 der HERR könnte es sehen und Missfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden. 19 Erzürne dich nicht über die Bösen und ereifre dich nicht über die Frevler; 20 denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Frevler wird verlöschen. 21 Mein Sohn, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer; 22 denn plötzlich wird sie das Verderben treffen und unversehens von beiden her das Unheil kommen. 23 Auch dies sind Worte der Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut. 24 Wer zum Schuldigen spricht: »Du hast recht«, dem fluchen die Völker, und die Leute verwünschen ihn. 25 Die aber gerecht richten, denen geht es gut, und reicher Segen kommt auf sie. 26 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. 27 Richte erst draußen deine Arbeit aus und bearbeite deinen Acker; danach gründe dein Haus. 28 Sei nicht ein falscher Zeuge wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde. 29 Sprich nicht: »Wie einer mir tut, so will ich ihm auch tun und einem jeglichen sein Tun vergelten.« 30 Ich ging am Acker des Faulen entlang und am Weinberg des Toren, 31 und siehe, lauter Nesseln waren darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen. 32 Als ich das sah, nahm ich’s zu Herzen, ich schaute und lernte daraus: 33 Noch ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig die Hände zusammentun, dass du ruhst, 34 so wird deine Armut kommen wie ein Räuber und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.