Psalm 77 | Schlachter 2000 Lutherbibel 2017

Psalm 77 | Schlachter 2000
1 Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Ein Psalm Asaphs. 2 Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören! 3 Zur Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist bei Nacht ausgestreckt und ermüdet nicht, meine Seele will sich nicht trösten lassen. 4 Denke ich an Gott, so muss ich seufzen, sinne ich nach, so ermattet mein Geist. (Sela.) 5 Du hältst meine Augenlider offen; ich werfe mich hin und her und kann nicht reden. 6 Ich gedenke an die alte Zeit, an die Jahre der Urzeit; 7 ich gedenke an mein Saitenspiel in der Nacht, ich sinne in meinem Herzen nach, und es forscht mein Geist: 8 Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und niemals wieder gnädig sein? 9 Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Gnade, und ist die Verheißung zunichte für alle Geschlechter? 10 Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? (Sela.) 11 Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat. 12 Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, 13 und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten: 14 O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du, o Gott? 15 Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht erwiesen an den Völkern! 16 Du hast dein Volk erlöst mit deinem Arm, die Kinder Jakobs und Josephs. (Sela.) 17 Als dich, o Gott, die Wasser sahen, als dich die Wasser sahen, da brausten sie; ja, das Meer wurde aufgeregt. 18 Die Wolken gossen Wasser aus, es donnerte im Gewölk, und deine Pfeile fuhren daher. 19 Deine Donnerstimme erschallte im Wirbelwind, Blitze erhellten den Erdkreis; die Erde erbebte und zitterte. 20 Dein Weg führte durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige Fluten, und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen. 21 Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand von Mose und Aaron.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Lutherbibel 2017

Trost aus Gottes früheren Taten

1 Ein Psalm Asafs, vorzusingen, für Jedutun. 2 Ich rufe zu Gott und schreie um Hilfe, zu Gott rufe ich, und er erhört mich. 3 In der Zeit meiner Not suche ich den Herrn; / meine Hand ist des Nachts ausgereckt und lässt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen. 4 Ich denke an Gott – und bin betrübt; ich sinne nach – und mein Geist verzagt. Sela. 5 Meine Augen hältst du, dass sie wachen müssen; ich bin so voll Unruhe, dass ich nicht reden kann. 6 Ich gedenke der uralten Zeiten, der längst vergangenen Jahre. 7 Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel / und rede mit meinem Herzen, mein Geist muss forschen. 8 Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und keine Gnade mehr erweisen? 9 Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Güte, und hat die Verheißung für immer ein Ende? 10 Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, hat er sein Erbarmen im Zorn verschlossen? Sela. 11 Ich sprach: Darunter leide ich, dass die rechte Hand des Höchsten sich so ändern kann. 12 Darum gedenke ich an die Taten des HERRN, ja, ich gedenke an deine früheren Wunder 13 und sinne über alle deine Werke und denke deinen Taten nach. 14 Gott, dein Weg ist heilig. Wo ist ein so mächtiger Gott, wie du, Gott, bist? 15 Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern. 16 Du hast dein Volk erlöst mit starkem Arm, die Kinder Jakobs und Josefs. Sela. 17 Die Wasser sahen dich, Gott, / die Wasser sahen dich und ängstigten sich, ja, die Tiefen tobten. 18 Die dicken Wolken gossen Wasser, / die Wolken donnerten, und deine Pfeile fuhren einher. 19 Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde erbebte und wankte. 20 Dein Weg ging durch das Meer / und dein Pfad durch große Wasser; doch niemand sah deine Spur. 21 Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand von Mose und Aaron.