Jesaja 28 | Schlachter 2000 Lutherbibel 2017

Jesaja 28 | Schlachter 2000

Gerichtswort über die sorglosen Führer von Israel und Juda

1 Wehe der stolzen Krone der Trunkenen Ephraims, der welken Blume seines herrlichen Schmucks auf dem Gipfel über dem fetten Tal der vom Wein Überwältigten! 2 Siehe, der Herr hat einen Starken und Gewaltigen [bereit]; wie ein Hagelwetter, wie ein Verderben bringender Sturm, wie ein Wolkenbruch mit mächtiger Wasserflut; er wirft sie zu Boden mit Macht. 3 Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Trunkenen Ephraims; 4 und der welken Blume seines herrlichen Schmucks auf dem Gipfel über dem fetten Tal wird es ergehen wie einer Frühfeige vor der Obsternte: Wer sie erblickt, der verschlingt sie, sobald er sie in der Hand hält. 5 An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen für den Überrest seines Volkes eine herrliche Krone und ein prächtiger Kranz sein, 6 und für den, der zu Gericht sitzt, ein Geist des Rechts, und eine Stärke denen, die den Angriff vom Tor abwehren. 7 Aber auch diese taumeln vom Wein und schwanken vom Rauschtrank: Priester und Prophet sind vom Rauschtrank berauscht, vom Wein benebelt, sie taumeln vom Rauschtrank; sie sehen nicht mehr klar, urteilen unsicher. 8 Ja, alle Tische sind besudelt mit Erbrochenem und Kot bis auf den letzten Platz. 9 Wem soll er Erkenntnis beibringen, wem die Botschaft erläutern? Denen, die von der Milch entwöhnt, von den Brüsten abgesetzt sind? 10 Weil sie sagen: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig«, 11 so wird auch Er zu diesem Volk durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache reden,* 12 Er, der zu ihnen gesagt hatte: »Das ist die Ruhe! Erquickt den Müden! Und das ist die Erquickung«, aber sie wollten nicht hören. 13 Und so soll auch ihnen das Wort des HERRN werden: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig« — damit sie hingehen und rückwärts hinstürzen, zerbrochen und verstrickt und gefangen werden.

Die frevlerischen Herrscher in Jerusalem und der kostbare Eckstein

14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, die ihr über dieses Volk herrscht, das in Jerusalem ist! 15 Weil ihr sprecht: »Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!« — 16 darum, so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der aufs Festeste gegründet ist: Wer glaubt, der flieht nicht! 17 Und ich will das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage; der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen. 18 Und euer Bund mit dem Tod wird außer Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt werden; 19 sooft sie daherfährt, wird sie euch erfassen; ja, sie wird jeden Morgen daherkommen, bei Tag und bei Nacht; und es wird schon lauter Schrecken sein, die Botschaft zu hören! 20 Denn das Bett wird so kurz sein, dass man sich nicht darauf ausstrecken kann, und die Decke so schmal, dass man sich nicht in sie einwickeln kann. 21 Denn der HERR wird aufstehen wie auf dem Berg Perazim und wird beben vor Zorn wie im Tal von Gibeon, um sein Werk, ja, sein fremdartiges Werk auszuführen, und seine Arbeit, ja, seine unerhörte Arbeit zu vollbringen. 22 Und nun treibt keinen Spott, dass eure Fesseln nicht fester gemacht werden; denn ich habe von dem Herrscher, dem HERRN der Heerscharen, gehört, dass Vertilgung und Strafgericht über das ganze Land beschlossen ist. 23 Horcht auf und hört meine Stimme! Gebt acht und hört meine Rede! 24 Pflügt der Ackersmann den ganzen Tag, um zu säen? Zieht er Furchen und eggt er auf seinem Acker [den ganzen Tag]? 25 Ist’s nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, so streut er Dill aus und sät Kümmel, wirft Weizen in Reihen und Gerste auf das abgesteckte Feld und Spelt an seinen Rand? 26 Und dieses Vorgehen lehrte ihn sein Gott; er unterwies ihn, 27 dass er den Dill nicht mit dem Dreschwagen drischt und das Wagenrad nicht über den Kümmel führt; sondern Dill wird mit dem Stab ausgeklopft und Kümmel mit dem Stock. 28 Wird Brotkorn etwa zermalmt? Nein, er drischt es nicht unaufhörlich aus; selbst wenn er sein Wagenrad und seine Pferde darüberjagt, so zermalmt er es nicht. 29 Auch dies geht aus von dem HERRN der Heerscharen; denn sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Lutherbibel 2017

Gericht über Samaria

1 Weh der prächtigen Krone der Trunkenen von Ephraim, der welken Blume seiner herrlichen Zierde hoch über dem fetten Tal derer, die vom Wein taumeln! 2 Siehe, einen Starken und Mächtigen hält der Herr bereit; wie Hagelsturm, wie verderbliches Wetter, wie Wasserflut, die mächtig einreißt, wirft er zu Boden mit Gewalt. 3 Mit Füßen wird zertreten die prächtige Krone der Trunkenen von Ephraim. 4 Und die welke Blume seiner herrlichen Zierde hoch über dem fetten Tal wird sein wie eine Frühfeige vor dem Sommer, die einer erspäht und flugs aus der Hand verschlingt. 5 Zu der Zeit wird der HERR Zebaoth eine zierende Krone sein und ein herrlicher Kranz für den Rest seines Volks 6 und ein Geist des Rechts für den, der zu Gericht sitzt, und eine Kraft denen, die den Kampf gegen das Tor zurückschlagen.

Gericht über die Priester und Propheten in Jerusalem

7 Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln vom Bier. Priester und Propheten sind toll vom Bier, sind im Wein ersoffen. Sie taumeln vom Bier, sie sind toll beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen. 8 Denn alle Tische sind voll Gespei und Unflat an allen Orten! 9 Wen will denn der Priester Erkenntnis lehren, wem der Prophet Offenbarung deuten? Denen, die entwöhnt sind von der Milch, denen, die von der Brust abgesetzt sind? 10 Denn sie sagen: »Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw*, hier ein wenig, da ein wenig!« 11 Ja, Gott wird mit stammelnder Lippe und fremder Zunge reden zu diesem Volk, 12 er, der zu ihnen gesagt hat: »Das ist die Ruhe, schafft Ruhe den Müden; und das ist die Erquickung!« Aber sie wollten nicht hören. 13 Darum wird für sie des HERRN Wort zu »Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw, hier ein wenig, da ein wenig«, dass sie hingehen und rücklings fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen werden. 14 So höret nun des HERRN Wort, ihr Spötter, die ihr herrscht über dies Volk, das in Jerusalem ist. 15 Ihr sprecht: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen und mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht. Wenn die brausende Flut kommt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben Lüge zu unsrer Zuflucht und Trug zu unserm Schutz gemacht. 16 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.* 17 Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage machen. So wird Hagel die Zuflucht in der Lüge zerschlagen, und Wasser sollen den Schutz wegschwemmen, 18 dass hinfalle euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit dem Totenreich nicht bestehen bleibe. Wenn die brausende Flut kommt, wird sie euch zermalmen; 19 sooft sie kommt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen für Morgen wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit Entsetzen Offenbarung deuten. 20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich dreinzuschmiegen. 21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berge Perazim und toben wie im Tal Gibeon, dass er sein Werk vollbringe, aber fremd ist sein Werk, und dass er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat! 22 So lasst nun euer Spotten, auf dass eure Bande nicht fester werden; denn ich habe von einem Verderben gehört, das von Gott, dem HERRN Zebaoth, beschlossen ist über die ganze Erde.

Das Gleichnis vom Bauern

23 Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, merkt auf und hört meine Rede: 24 Pflügt oder gräbt oder eggt denn ein Ackermann immerfort seinen Acker zur Saat? 25 Ist’s nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, dann streut er Dill und wirft Kümmel und sät Weizen und Gerste, ein jedes, wohin er’s haben will, und Dinkel an den Rand? 26 So unterweist ihn sein Gott und lehrt ihn, wie es recht sei. 27 Auch drischt man den Dill nicht mit Dreschschlitten und lässt auch nicht die Walze über den Kümmel gehen, sondern den Dill schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken. 28 Zermalmt man etwa das Getreide? Nein, endlos drischt man’s nicht. Man lässt seine Dreschwalze und seine Pferde darüber gehen, aber zermalmt es nicht. 29 Auch das kommt her vom HERRN Zebaoth; sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus.