Hesekiel 33 | Schlachter 2000 English Standard Version

Hesekiel 33 | Schlachter 2000

Der Wächterdienst des Propheten

1 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, rede zu den Kindern deines Volkes und sage ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, so nimmt das Volk des Landes einen Mann aus seiner Mitte und bestimmt ihn zu seinem Wächter. 3 Wenn nun dieser das Schwert über sein Land kommen sieht, so stößt er ins Schopharhorn und warnt das Volk. 4 Wenn dann jemand den Schall des Schopharhornes hört und sich nicht warnen lassen will, und das Schwert kommt und rafft ihn weg, so kommt sein Blut auf seinen Kopf; 5 denn da er den Schall des Schopharhornes hörte, sich aber nicht warnen ließ, so sei sein Blut auf ihm! Hätte er sich warnen lassen, so hätte er seine Seele gerettet. 6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht ins Schopharhorn stößt und das Volk nicht gewarnt wird und das Schwert kommt und einen von ihnen wegrafft, so wird derjenige zwar um seiner Sünde willen weggerafft, aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern. 7 Nun habe ich dich, o Menschensohn, für das Haus Israel zum Wächter bestellt, damit du das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen sollst. 8 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du Gottloser, du musst gewisslich sterben!« und du sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird jener, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. 9 Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er davon umkehrt, und er von seinem Weg nicht umkehren will, so wird er um seiner Sünde willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet. 10 Du nun, Menschensohn, sprich zu dem Haus Israel: So redet ihr und sagt: »Unsere Übertretungen und unsere Sünden liegen auf uns, dass wir darunter verschmachten; wie können wir leben?« 11 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel? 12 Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines Volkes: Den Gerechten wird seine Gerechtigkeit nicht retten an dem Tag, da er sich versündigt; und den Gottlosen wird seine Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen an dem Tag, da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so wenig, wie den Gerechten seine Gerechtigkeit am Leben erhalten wird an dem Tag, da er sündigt. 13 Wenn ich von dem Gerechten sage: »Er soll gewisslich leben!«, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so soll nicht mehr an all seine gerechten Taten gedacht werden; sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat, soll er sterben. 14 Und wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du sollst gewisslich sterben!«, und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, 15 sodass der Gottlose das Pfand wiedergibt, den Raub zurückerstattet und in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne Unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben und nicht sterben. 16 Auch soll bei ihm nicht mehr an alle seine Sünden gedacht werden, die er getan hat; er hat Recht und Gerechtigkeit geübt, er soll gewisslich leben! 17 Dennoch sagen die Kinder deines Volkes: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!« — dabei ist es doch ihr Weg, der nicht richtig ist! 18 Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, so muss er deshalb sterben; 19 wenn aber der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er deswegen leben! 20 Da ihr aber sagt: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!«, so will ich jeden von euch nach seinen Wegen richten, Haus Israel!

Hesekiel erhält die Nachricht von der Einnahme Jerusalems

21 Und es geschah im zwölften Jahr, am fünften Tag des zehnten Monats unserer Gefangenschaft, da kam ein Entflohener von Jerusalem zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen! 22 Aber die Hand des HERRN war auf mich gekommen an dem Abend, ehe der Entflohene zu mir kam, und er hatte mir den Mund aufgetan, als jener am Morgen zu mir kam; und der Mund wurde mir aufgetan, sodass ich nicht mehr stumm war. 23 Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: 24 Menschensohn, die Bewohner dieser Ruinen im Land Israel sagen: »Abraham war nur ein einzelner Mann und hat das Land zum Besitz erhalten; wir aber sind viele, und uns ist das Land zum Besitz gegeben!« 25 Darum sprich zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ihr habt [das Fleisch] mitsamt dem Blut gegessen; ihr habt eure Augen zu euren Götzen erhoben und habt Blut vergossen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? 26 Ihr verlasst euch auf euer Schwert; ihr [Frauen] verübt Gräuel und ihr [Männer] verunreinigt einer die Frau des anderen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? 27 So sollst du zu ihnen reden: So spricht GOTT, der Herr: So wahr ich lebe, alle die, welche in diesen Ruinen wohnen, sollen durchs Schwert fallen; und wer auf dem freien Feld ist, den will ich den wilden Tieren zum Fraß preisgeben; die aber in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben! 28 Und ich will das Land zur Einöde machen und es verwüsten; und ihre Kraft, auf die sie stolz sind, soll ein Ende haben; und die Berge Israels sollen so schrecklich wüst daliegen, dass niemand darüber hinwandern wird. 29 Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Einöde machen und es verwüsten werde wegen aller ihrer Gräuel, die sie verübt haben. 30 Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich deinetwegen an den Mauern und unter den Türen der Häuser und sagen zueinander, jeder zu seinem Bruder: »Kommt doch und hört, was für ein Wort vom HERRN ausgeht!« 31 Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk zusammenkommt, und werden als mein Volk vor dir sitzen und deine Worte hören, aber nicht danach handeln. Denn wenn sie auch mit dem Mund ihre Liebe bekunden, so läuft ihr Herz doch hinter dem Gewinn her. 32 Und siehe, du bist für sie wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut die Saiten spielen kann; sie werden deine Worte hören, aber sie nicht tun. 33 Wenn es aber kommt — und siehe, es kommt! —, so werden sie erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

Ezekiel Is Israel’s Watchman

1 The word of the Lord came to me: 2 “Son of man, speak to your people and say to them, If I bring the sword upon a land, and the people of the land take a man from among them, and make him their watchman, 3 and if he sees the sword coming upon the land and blows the trumpet and warns the people, 4 then if anyone who hears the sound of the trumpet does not take warning, and the sword comes and takes him away, his blood shall be upon his own head. 5 He heard the sound of the trumpet and did not take warning; his blood shall be upon himself. But if he had taken warning, he would have saved his life. 6 But if the watchman sees the sword coming and does not blow the trumpet, so that the people are not warned, and the sword comes and takes any one of them, that person is taken away in his iniquity, but his blood I will require at the watchman’s hand. 7 “So you, son of man, I have made a watchman for the house of Israel. Whenever you hear a word from my mouth, you shall give them warning from me. 8 If I say to the wicked, O wicked one, you shall surely die, and you do not speak to warn the wicked to turn from his way, that wicked person shall die in his iniquity, but his blood I will require at your hand. 9 But if you warn the wicked to turn from his way, and he does not turn from his way, that person shall die in his iniquity, but you will have delivered your soul.

Why Will You Die, Israel?

10 “And you, son of man, say to the house of Israel, Thus have you said: ‘Surely our transgressions and our sins are upon us, and we rot away because of them. How then can we live?’ 11 Say to them, As I live, declares the Lord God, I have no pleasure in the death of the wicked, but that the wicked turn from his way and live; turn back, turn back from your evil ways, for why will you die, O house of Israel? 12 “And you, son of man, say to your people, The righteousness of the righteous shall not deliver him when he transgresses, and as for the wickedness of the wicked, he shall not fall by it when he turns from his wickedness, and the righteous shall not be able to live by his righteousness* when he sins. 13 Though I say to the righteous that he shall surely live, yet if he trusts in his righteousness and does injustice, none of his righteous deeds shall be remembered, but in his injustice that he has done he shall die. 14 Again, though I say to the wicked, ‘You shall surely die,’ yet if he turns from his sin and does what is just and right, 15 if the wicked restores the pledge, gives back what he has taken by robbery, and walks in the statutes of life, not doing injustice, he shall surely live; he shall not die. 16 None of the sins that he has committed shall be remembered against him. He has done what is just and right; he shall surely live. 17 “Yet your people say, ‘The way of the Lord is not just,’ when it is their own way that is not just. 18 When the righteous turns from his righteousness and does injustice, he shall die for it. 19 And when the wicked turns from his wickedness and does what is just and right, he shall live by this. 20 Yet you say, ‘The way of the Lord is not just.’ O house of Israel, I will judge each of you according to his ways.”

Jerusalem Struck Down

21 In the twelfth year of our exile, in the tenth month, on the fifth day of the month, a fugitive from Jerusalem came to me and said, “The city has been struck down.” 22 Now the hand of the Lord had been upon me the evening before the fugitive came; and he had opened my mouth by the time the man came to me in the morning, so my mouth was opened, and I was no longer mute. 23 The word of the Lord came to me: 24 “Son of man, the inhabitants of these waste places in the land of Israel keep saying, ‘Abraham was only one man, yet he got possession of the land; but we are many; the land is surely given us to possess.’ 25 Therefore say to them, Thus says the Lord God: You eat flesh with the blood and lift up your eyes to your idols and shed blood; shall you then possess the land? 26 You rely on the sword, you commit abominations, and each of you defiles his neighbor’s wife; shall you then possess the land? 27 Say this to them, Thus says the Lord God: As I live, surely those who are in the waste places shall fall by the sword, and whoever is in the open field I will give to the beasts to be devoured, and those who are in strongholds and in caves shall die by pestilence. 28 And I will make the land a desolation and a waste, and her proud might shall come to an end, and the mountains of Israel shall be so desolate that none will pass through. 29 Then they will know that I am the Lord, when I have made the land a desolation and a waste because of all their abominations that they have committed. 30 “As for you, son of man, your people who talk together about you by the walls and at the doors of the houses, say to one another, each to his brother, ‘Come, and hear what the word is that comes from the Lord.’ 31 And they come to you as people come, and they sit before you as my people, and they hear what you say but they will not do it; for with lustful talk in their mouths they act; their heart is set on their gain. 32 And behold, you are to them like one who sings lustful songs with a beautiful voice and plays* well on an instrument, for they hear what you say, but they will not do it. 33 When this comes—and come it will!—then they will know that a prophet has been among them.”