Klagelieder 3 | New International Version Schlachter 2000

Klagelieder 3 | New International Version
1 * I am the man who has seen affliction by the rod of the Lord’s wrath. 2 He has driven me away and made me walk in darkness rather than light; 3 indeed, he has turned his hand against me again and again, all day long. 4 He has made my skin and my flesh grow old and has broken my bones. 5 He has besieged me and surrounded me with bitterness and hardship. 6 He has made me dwell in darkness like those long dead. 7 He has walled me in so that I cannot escape; he has weighed me down with chains. 8 Even when I call out or cry for help, he shuts out my prayer. 9 He has barred my way with blocks of stone; he has made my paths crooked. 10 Like a bear lying in wait, like a lion in hiding, 11 he dragged me from the path and mangled me and left me without help. 12 He drew his bow and made me the target for his arrows. 13 He pierced my heart with arrows from his quiver. 14 I became the laughing-stock of all my people; they mock me in song all day long. 15 He has filled me with bitter herbs and given me gall to drink. 16 He has broken my teeth with gravel; he has trampled me in the dust. 17 I have been deprived of peace; I have forgotten what prosperity is. 18 So I say, ‘My splendour is gone and all that I had hoped from the Lord.’ 19 I remember my affliction and my wandering, the bitterness and the gall. 20 I well remember them, and my soul is downcast within me. 21 Yet this I call to mind and therefore I have hope: 22 Because of the Lord’s great love we are not consumed, for his compassions never fail. 23 They are new every morning; great is your faithfulness. 24 I say to myself, ‘The Lord is my portion; therefore I will wait for him.’ 25 The Lord is good to those whose hope is in him, to the one who seeks him; 26 it is good to wait quietly for the salvation of the Lord. 27 It is good for a man to bear the yoke while he is young. 28 Let him sit alone in silence, for the Lord has laid it on him. 29 Let him bury his face in the dust – there may yet be hope. 30 Let him offer his cheek to one who would strike him, and let him be filled with disgrace. 31 For no-one is cast off by the Lord for ever. 32 Though he brings grief, he will show compassion, so great is his unfailing love. 33 For he does not willingly bring affliction or grief to anyone. 34 To crush underfoot all prisoners in the land, 35 to deny people their rights before the Most High, 36 to deprive them of justice – would not the Lord see such things? 37 Who can speak and have it happen if the Lord has not decreed it? 38 Is it not from the mouth of the Most High that both calamities and good things come? 39 Why should the living complain when punished for their sins? 40 Let us examine our ways and test them, and let us return to the Lord. 41 Let us lift up our hearts and our hands to God in heaven, and say: 42 ‘We have sinned and rebelled and you have not forgiven. 43 ‘You have covered yourself with anger and pursued us; you have slain without pity. 44 You have covered yourself with a cloud so that no prayer can get through. 45 You have made us scum and refuse among the nations. 46 ‘All our enemies have opened their mouths wide against us. 47 We have suffered terror and pitfalls, ruin and destruction.’ 48 Streams of tears flow from my eyes because my people are destroyed. 49 My eyes will flow unceasingly, without relief, 50 until the Lord looks down from heaven and sees. 51 What I see brings grief to my soul because of all the women of my city. 52 Those who were my enemies without cause hunted me like a bird. 53 They tried to end my life in a pit and threw stones at me; 54 the waters closed over my head, and I thought I was about to perish. 55 I called on your name, Lord, from the depths of the pit. 56 You heard my plea: ‘Do not close your ears to my cry for relief.’ 57 You came near when I called you, and you said, ‘Do not fear.’ 58 You, Lord, took up my case; you redeemed my life. 59 Lord, you have seen the wrong done to me. Uphold my cause! 60 You have seen the depth of their vengeance, all their plots against me. 61 Lord, you have heard their insults, all their plots against me – 62 what my enemies whisper and mutter against me all day long. 63 Look at them! Sitting or standing, they mock me in their songs. 64 Pay them back what they deserve, Lord, for what their hands have done. 65 Put a veil over their hearts, and may your curse be on them! 66 Pursue them in anger and destroy them from under the heavens of the Lord.

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Schlachter 2000

Drittes Klagelied Die Leiden des Propheten und sein Trost in der Barmherzigkeit des Herrn

1 Ich bin der Mann, der tief gebeugt worden ist durch die Rute seines Zorns. 2 Mich hat er verjagt und in die Finsternis geführt und nicht ans Licht. 3 Nur gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag. 4 Er hat mein Fleisch und meine Haut verfallen lassen und meine Knochen zermalmt. 5 Er hat rings um mich her Gift und Leid aufgebaut. 6 In Finsternis ließ er mich wohnen wie längst Verstorbene. 7 Er hat mich eingemauert, dass ich nicht herauskommen kann; mit ehernen Ketten hat er mich beschwert. 8 Selbst wenn ich schreie und rufe, verschließt er doch [die Ohren] vor meinem Gebet. 9 Mit Quadersteinen hat er meine Wege vermauert, hat meine Pfade gekrümmt. 10 Er lauert mir auf wie ein Bär, wie ein Löwe im Dickicht. 11 Er hat meine Wege versperrt und hat mich zerfleischt, mich arg zugerichtet. 12 Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gesetzt. 13 Er hat mir in die Nieren gejagt die Söhne seines Köchers. 14 Ich bin meinem ganzen Volk zum Gelächter geworden, ihr Spottlied den ganzen Tag. 15 Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt, mit Wermut getränkt. 16 Er ließ meine Zähne sich an Kies zerbeißen, hat mich niedergedrückt in die Asche. 17 Ja, du hast meine Seele aus dem Frieden verstoßen, Dass ich das Glück vergaß. 18 Und ich sprach: Meine Lebenskraft ist dahin, und auch meine Hoffnung auf den HERRN! 19 Gedenke doch an mein Elend und mein Umherirren, an den Wermut und das Gift! 20 Beständig denkt meine Seele daran und ist tief gebeugt! 21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten, darum will ich Hoffnung fassen: 22 Gnadenbeweise des HERRN sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; 23 sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! 24 Der HERR ist mein Teil!, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. 25 Der HERR ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm sucht. 26 Gut ist’s, schweigend zu warten auf die Rettung des HERRN. 27 Es ist gut für einen Mann, das Joch zu tragen in seiner Jugend. 28 Er sitze einsam und schweige, wenn Er es ihm auferlegt! 29 Er stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung vorhanden. 30 Schlägt ihn jemand, so biete er ihm die Wange dar und lasse sich mit Schmach sättigen! 31 Denn der Herr wird nicht auf ewig verstoßen; 32 sondern wenn er betrübt hat, so erbarmt er sich auch nach der Fülle seiner Gnade; 33 denn nicht aus Lust plagt und betrübt Er die Menschenkinder. 34 Wenn alle Gefangenen eines Landes mit Füßen getreten werden, 35 wenn das Recht eines Mannes gebeugt wird vor dem Angesicht des Höchsten, 36 wenn die Rechtssache eines Menschen verdreht wird — sollte der Herr es nicht beachten? 37 Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen, ohne dass der Herr es befahl? 38 Geht nicht aus dem Mund des Höchsten hervor das Böse und das Gute? 39 Was beklagt sich der Mensch, der noch am Leben ist? Es hätte sich wahrlich jeder über seine Sünde zu beklagen! 40 Lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen und umkehren zum HERRN! 41 Lasst uns unsere Herzen samt den Händen zu Gott im Himmel erheben! 42 Wir sind abtrünnig und widerspenstig gewesen; das hast du nicht vergeben. 43 Du hast dich im Zorn verborgen und uns verfolgt; du hast uns ohne Mitleid umgebracht; 44 du hast dich in eine Wolke gehüllt, Dass kein Gebet hindurchdrang; 45 du hast uns zu Kot und Abscheu gemacht mitten unter den Völkern! 46 Alle unsere Feinde haben ihr Maul gegen uns aufgesperrt. 47 Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Untergang. 48 Es rinnen Wasserbäche aus meinen Augen wegen des Untergangs der Tochter meines Volkes. 49 Mein Auge tränt unaufhörlich und kommt nicht zur Ruhe, 50 bis der HERR vom Himmel herabschauen und dareinsehen wird. 51 Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh wegen aller Töchter meiner Stadt. 52 Die mich ohne Ursache hassen, stellten mir heftig nach wie einem Vogel; 53 sie wollten mich in der Grube ums Leben bringen und warfen Steine auf mich. 54 Wasser gingen über mein Haupt; ich sagte: Ich bin verloren! 55 Aber ich rief deinen Namen an, o HERR, tief unten aus der Grube. 56 Du hörtest meine Stimme: »Verschließe dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, vor meinem Hilferuf!« 57 Du nahtest dich mir an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: »Fürchte dich nicht!« 58 Du führtest, o Herr, die Sache meiner Seele; du hast mein Leben erlöst! 59 Du hast, o HERR, meine Unterdrückung gesehen; schaffe du mir Recht! 60 Du hast all ihre Rachgier gesehen, alle ihre Anschläge gegen mich. 61 Du hast, o HERR, ihr Schmähen gehört, alle ihre Pläne gegen mich, 62 das Gerede meiner Widersacher und ihr dauerndes Murmeln über mich. 63 Sieh doch: Ob sie sich setzen oder aufstehen, so bin ich ihr Spottlied! 64 Vergilt ihnen, o HERR, nach dem Werk ihrer Hände! 65 Gib ihnen Verstockung des Herzens; dein Fluch komme über sie! 66 Verfolge sie in deinem Zorn und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN hinweg!