Richter 5,25 | Neue Genfer Übersetzung

Richter 5,25 | Neue Genfer Übersetzung

Deboras Siegeslied

1 Damals sang Debora zusammen mit Barak, dem Sohn Abinoams, folgendes Lied: 2 Entschlossen zogen Israels Fürsten voran*, und bereitwillig folgte das Volk in den Kampf. – Darum preist den HERRN! – 3 Hört her, ihr Könige, horcht auf, ihr Herrscher: Zu Ehren des HERRN will ich singen, mein Lied soll erklingen für den HERRN, den Gott Israels. 4 Als du, HERR, vom Gebirge Seïr auszogst, als du herangeschritten kamst von Edoms Steppe, da bebte die Erde. Vom Himmel strömte der Regen, und die Wolken gossen ihr Wasser aus. 5 Die Berge wankten*, als der HERR sich nahte, der Bundesgott vom Sinai, als der HERR kam, der Gott Israels. 6 Zur Zeit Schamgars, des Sohnes Anats, und in den Tagen Jaëls waren alle Straßen leer. Wer reisen wollte, musste auf versteckten Pfaden gehen.* 7 Die Dorfbewohner wagten sich nicht mehr aufs Feld, niemand in Israel bestellte noch seinen Acker*, bis ich, Debora, mich erhob, bis ich mich erhob* als Mutter für Israel. 8 Das Volk hatte sich neue Götter gewählt*, darum suchte der Krieg ihre Städte heim*. Doch fand sich kein Schild und kein Speer bei den vierzigtausend Männern Israels. 9 Mein Herz schlägt für Israels Heerführer und für das Volk, das ihnen bereitwillig folgte*. – Preist den Herrn! – 10 Die ihr auf weißen Eseln reitet und auf weichen Satteldecken sitzt, und ihr, die ihr zu Fuß gehen müsst, bedenkt* alles, was geschehen ist. 11 Am Brunnen, wo man lärmt und schwatzt*, soll man die großen Taten des HERRN erzählen, die gewaltigen Taten, die er für Israels Bewohner* vollbrachte*. Im Triumph kehrte das Volk des HERRN zurück in seine Städte. 12 Auf, auf, Debora, auf und sing ein Lied. Steh auf, Barak, du Sohn Abinoams, und führe deine Gefangenen vor*. 13 Auch die letzten Männer, die noch übrig waren, kamen vom Bergland herab zu den Anführern Israels. Entschlossen zog das Volk des HERRN in den Kampf.* 14 Die Efraimiter kamen vom Bergland Amaleks*, die Benjaminiter folgten* und reihten sich ein in das Heer*. Die Befehlshaber aus Machir* zogen in die Schlacht, aus Sebulon kamen die Männer mit dem Herrscherstab. 15 Issachars Fürsten standen Debora bei, Issachars Kämpfer folgten Barak ins Tal. Doch Rubens Sippen zögerten lang.* 16 Warum seid ihr bei den Herden geblieben und habt dem Flötenspiel der Hirten gelauscht? Rubens Sippen überlegten zu lang*. 17 Auch Gilead* blieb jenseits des Jordans. Warum verweilte Dan bei seinen Schiffen? Ascher ruhte sich aus am Meeresstrand, untätig saß er an seinen Buchten. 18 Sebulon dagegen riskierte sein Leben, und Naftali stellte sich auf den Hügeln zur Schlacht. 19 Könige kamen und führten Krieg, die Könige Kanaans kämpften bei Taanach am Bach von Megiddo – aber Silber erbeuteten sie nicht. 20 Vom Himmel her griffen die Sterne ein, von ihrer Bahn aus stritten sie gegen Sisera. 21 Der Bach Kischon riss die Feinde mit sich fort, der Bach Kischon, der seit Urzeiten fließt*. – Auf, meine Seele, fasse Mut und sei stark! – 22 Der Boden dröhnte unter den Hufen der Pferde, die mächtigen Rosse stoben davon. 23 »Verflucht die Stadt Meros!«, sagt der Engel des HERRN, »ja, legt einen Fluch auf ihre Einwohner! Denn sie kamen dem HERRN nicht zu Hilfe und standen Israels Soldaten nicht bei*.« 24 Gesegnet aber sei Jaël, die Frau des Keniters Heber, mehr als alle Frauen. Mehr als alle Frauen, die in Zelten wohnen, sei sie gesegnet. 25 Sisera bat um Wasser, aber sie gab ihm Milch. Sie reichte ihm Rahm in ihrer schönsten Schale. 26 Doch dann griff ihre Hand nach einem Zeltpflock, und mit der Rechten packte sie den Hammer. Sie schlug zu und zertrümmerte Sisera den Schädel, sie durchbohrte seine Schläfe mit dem Pflock. 27 Er krümmte sich zu ihren Füßen*, erschlagen lag er da. Er krümmte sich zu ihren Füßen und starb. Wo er sich gekrümmt hatte, blieb er liegen – das war sein Ende. 28 Siseras Mutter stand am Fenster und hielt Ausschau, sie spähte durch das Gitter und fragte: »Warum kommt sein Streitwagen nicht? Warum hört man noch immer nicht das Stampfen seiner Wagenpferde?« 29 Die weisesten unter ihren Begleiterinnen antworteten ihr, und sie selbst tröstete sich mit den gleichen Worten: 30 »Bestimmt haben sie Beute gemacht und teilen sie jetzt: ein oder zwei Mädchen für jeden Mann, bunte, bestickte Gewänder für Sisera und beidseitig bestickte* bunte Tücher als Beute für mich*.« 31 Alle deine Feinde, o HERR, sollen umkommen wie Sisera. Aber die den HERRN lieben sind wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Kraft. Das Land hatte nun vierzig Jahre Ruhe vor seinen Feinden.