5.Mose 22,21 | Neue Genfer Übersetzung

5.Mose 22,21 | Neue Genfer Übersetzung

Achtet das Eigentum eurer Mitmenschen

1 Wenn du ein Rind oder ein Schaf siehst, das einem anderen Israeliten gehört und sich verirrt hat, dann tu nicht so, als ginge es dich nichts an. Bring es seinem Besitzer wieder zurück! 2 Falls er weit entfernt wohnt oder dir unbekannt ist, nimm das Tier mit zu dir nach Hause. Behalte es so lange, bis der Besitzer es sucht. Dann gib es ihm wieder zurück. 3 Handle genauso, wenn jemand seinen Esel, sein Obergewand oder sonst etwas verloren hat und du es findest. Tu nicht so, als ginge es dich nichts an. 4 Auch wenn du siehst, wie der Esel oder das Rind eines anderen Israeliten auf der Straße stürzt, dann tu nicht so, als ginge es dich nichts an. Hilf ihm, sein Tier wieder auf die Beine zu bringen.

Verschiedene Anweisungen

5 Eine Frau soll keine Männersachen tragen und ein Mann keine Frauenkleidung. Der HERR, euer Gott, verabscheut jeden, der so etwas tut. 6 Wenn du unterwegs auf einem Baum oder auf der Erde ein Vogelnest findest und die Vogelmutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, dann darfst du nicht die Mutter zusammen mit den Jungen fangen. 7 Die Jungen kannst du mitnehmen, aber die Mutter lass unbedingt fliegen. Dann wird es dir gut gehen und du wirst lange leben. 8 Wenn du ein neues Haus baust, dann sichere das Flachdach mit einem Geländer. Wenn jemand vom Dach stürzt und stirbt, lädst du Blutschuld auf dich und auf alle, die in deinem Haus wohnen. 9 Pflanz in deinem Weinberg außer den Weinstöcken nichts anderes an.* Denn sonst fällt die ganze Ernte dem Heiligtum zu: sowohl der Wein als auch die anderen Früchte. 10 Spann nicht ein Rind und einen Esel zusammen vor den Pflug. 11 Trag keine Kleidung, deren Stoff aus Wolle und Leinen gemischt ist. 12 Bring an den vier Zipfeln deines Obergewandes Quasten* an.

Rechtsschutz für eine verleumdete Frau

13 Angenommen, ein Mann heiratet eine Frau, doch nach kurzer Zeit will er nichts mehr von ihr wissen*. 14 Er bringt sie in Verruf und behauptet: »Diese Frau habe ich geheiratet, und als ich mit ihr schlafen wollte, stellte ich fest, dass sie keine Jungfrau mehr war!« 15 Dann sollen die Eltern der jungen Frau zum Versammlungsplatz am Stadttor gehen und den führenden Männern das Beweisstück für ihre Jungfräulichkeit zeigen. 16 Der Vater erklärt dazu: »Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, aber jetzt gefällt sie ihm nicht mehr. 17 Deshalb bringt er sie in Verruf und behauptet: ›Deine Tochter war keine Jungfrau mehr!‹ Hier ist das Beweisstück für die Jungfräulichkeit meiner Tochter.« Dann sollen die Eltern das Tuch*, auf dem die beiden die Hochzeitsnacht verbracht haben, vor den führenden Männern der Stadt ausbreiten. 18 Daraufhin soll der Mann ausgepeitscht* werden. 19 Er muss eine Geldstrafe von hundert Silberstücken bezahlen, die dem Vater der jungen Frau ausgehändigt wird. Denn er hat eine junge Frau aus Israel in Verruf gebracht. Er muss die Frau behalten und darf sie sein Leben lang nicht verstoßen. 20 Wenn die Anschuldigung des Mannes jedoch der Wahrheit entspricht und die Frau tatsächlich keine Jungfrau mehr war, 21 dann soll man sie zu ihrem Elternhaus* führen. Vor dem Eingang sollen die Männer der Stadt sie steinigen. Denn während sie im Haus ihres Vaters lebte, hat sie sich wie eine Hure verhalten. Das ist eine Schande für ganz Israel. Entfernt das Böse aus eurer Mitte!

Ehebruch und Vergewaltigung

22 Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er mit einer verheirateten Frau schläft, dann müssen sowohl der Mann als auch die Frau mit dem Tod bestraft werden. Entfernt das Böse aus Israel! 23 Trifft ein Mann irgendwo in der Stadt auf ein verlobtes Mädchen, das noch Jungfrau ist, und er schläft mit ihr, 24 dann führt beide vor das Stadttor und richtet sie durch Steinigung hin. Beide müssen sterben: das Mädchen, weil es mitten in der Stadt nicht um Hilfe gerufen hat, und der Mann, weil er mit einem Mädchen geschlafen hat, das rechtlich schon die Frau eines anderen war*. Entfernt das Böse aus eurer Mitte! 25 Wenn aber ein Mann ein verlobtes Mädchen draußen auf dem Feld trifft und vergewaltigt, dann muss nur er sterben. 26 Das Mädchen dürft ihr nicht bestrafen, denn es hat keine Sünde begangen, die den Tod verdient. Sie wurde Opfer einer Gewalttat wie jemand, der überfallen und getötet wurde.* 27 Sie hat draußen auf dem Feld um Hilfe geschrien, aber es war niemand da, der ihr helfen konnte. 28 Wenn ein Mann sich an einem unberührten Mädchen vergeht, das noch nicht verlobt ist, und die Sache kommt heraus, 29 muss er dem Vater des Mädchens fünfzig Silberstücke zahlen und sie heiraten. Er darf sie sein Leben lang nicht verstoßen, weil er sie gezwungen hat, mit ihm zu schlafen*.