4.Mose 5,15 | Neue Genfer Übersetzung

4.Mose 5,15 | Neue Genfer Übersetzung

Wer unrein ist, muss das Lager verlassen

1 Der HERR sagte zu Mose: 2 »Befiehl den Israeliten, jeden aus dem Lager zu schicken, der an Aussatz oder an einem Ausfluss leidet oder sich durch die Berührung einer Leiche verunreinigt hat. 3 Das betrifft Männer wie Frauen. Sie müssen das Lager verlassen*, damit sie es nicht verunreinigen. Denn ich wohne hier mitten unter euch!« 4 Die Israeliten folgten dieser Anweisung und schickten alle, die unrein geworden waren, aus dem Lager, wie der HERR es Mose befohlen hatte.

Rückerstattung bei Eigentumsvergehen

5 Weiter sagte der HERR zu Mose: 6 »Richte den Israeliten Folgendes aus: ›Wenn ein Mann oder eine Frau einen anderen Menschen auf irgendeine Weise betrügt, bricht er damit dem HERRN die Treue und wird auch ihm gegenüber schuldig.* 7 Die Person soll ihre Schuld bekennen, dem Geschädigten alles zurückerstatten und ihm noch ein Fünftel zusätzlich geben. 8 Wenn der Geschädigte in der Zwischenzeit gestorben ist und es keinen nahen Verwandten gibt*, dem Schadensersatz geleistet werden kann, dann gehört der gesamte Betrag dem HERRN. Er fällt den Priestern zu, zusätzlich zu dem Schafbock, mit dem der Priester für den Betreffenden Sühne beim HERRN erwirkt. 9 Auch von allen anderen Opfergaben der Israeliten, die zum Heiligtum gebracht werden, steht dem Priester ein Anteil zu; 10 dieser Anteil gehört dem Priester, und er soll ihn bekommen.*‹«

Vorgehen bei Verdacht auf Ehebruch

11 Der HERR sagte zu Mose: 12 »Richte den Israeliten Folgendes aus: Angenommen, eine verheiratete Frau gerät auf Abwege. Sie wird ihrem Ehemann untreu 13 und schläft mit einem anderen Mann, ohne dass ihr Mann davon etwas bemerkt. Dass sie durch den Ehebruch unrein geworden ist, bleibt unentdeckt, weil es keinen Zeugen gibt und sie nicht auf frischer Tat ertappt wurde. 14 Nun packt ihren Ehemann die Eifersucht, weil er ahnt, dass seine Frau ihn betrogen hat.* Es könnte aber auch sein, dass der Ehemann grundlos eifersüchtig ist und seine Frau zu Unrecht verdächtigt.* 15 Der eifersüchtige Ehemann soll seine Frau zum Priester bringen. Als Opfergabe für sie soll er ein Kilogramm* Gerstenmehl mitnehmen. Er darf jedoch kein Öl darübergießen und keinen Weihrauch darauflegen. Denn es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Speiseopfer, sondern um ein Eifersuchtsopfer, das verborgene Schuld ans Licht bringen soll.* 16 Der Priester führt die Frau zum Altar und stellt sie vor den HERRN.* 17 Dann nimmt er ein Tongefäß mit geweihtem Wasser und streut Erde vom Boden des heiligen Zeltes hinein. 18 Vor dem HERRN löst der Priester das Haar der Frau und legt das Eifersuchtsopfer in ihre Hände. Er selbst nimmt das Gefäß mit dem Wasser, das Fluch und bittere Qual bringt.* 19 Dann verpflichtet der Priester die Frau, folgenden Fluch zu bestätigen:* ›Wenn kein anderer Mann mit dir geschlafen hat, wenn du deinen Mann nicht betrogen hast und dadurch unrein geworden bist, dann wird dir dieses bittere Wasser nichts anhaben. Es wird keinen Fluch über dich bringen. 20 Bist du deinem Mann aber untreu geworden und hast dich verunreinigt, weil ein anderer Mann mit dir geschlafen hat, 21 dann spreche ich folgenden Fluch über dich aus: Der HERR soll dich strafen und vor dem ganzen Volk zu einem abschreckenden Beispiel machen*: Er mache dich unfruchtbar* und lasse deinen Bauch anschwellen. 22 Dieses fluchbringende Wasser soll in deine Eingeweide eindringen, deinen Bauch anschwellen lassen und dich unfruchtbar machen.‹ Die Frau soll antworten: ›So soll es sein!‹* 23 Nun schreibt der Priester diesen Fluch auf* und wäscht die Schrift mit dem bitteren Wasser ab. 24 Dieses Wasser lässt er die Frau später trinken, damit der Fluch in ihr seine Wirkung entfaltet und ihr bittere Qual bereitet*. 25 Vorher jedoch nimmt der Priester ihr das Eifersuchtsopfer aus der Hand und bietet es dem HERRN als Schwingopfer dar. Dann geht er damit zum Altar, 26 nimmt eine Handvoll von dem Mehl und verbrennt es auf dem Altar als Zeichen, dass die gesamte Gabe dem HERRN geweiht ist*. Anschließend gibt er der Frau das Wasser zu trinken. 27 Wenn sie ihrem Mann untreu war und sich dadurch verunreinigt hat, wird das fluchbringende Wasser seine Wirkung entfalten und ihr bittere Qual bereiten. Ihr Bauch schwillt an, und sie wird unfruchtbar. So wird sie vor dem ganzen Volk zu einem abschreckenden Beispiel.* 28 Hat die Frau sich jedoch nicht verunreinigt, sondern ist unschuldig, dann bleibt sie unversehrt und kann weiterhin Kinder bekommen. 29 Dies sind die Anweisungen zum Umgang mit Eifersucht. Sie gelten sowohl für den Fall, dass eine Frau ihren Mann tatsächlich betrogen* und sich dadurch unrein gemacht hat, 30 als auch für den Fall, dass ihr Mann zu Unrecht eifersüchtig wird und sie des Ehebruchs verdächtigt*. Die Frau muss vor den HERRN gestellt werden, und der Priester soll alles so ausführen, wie es diese Anweisungen vorschreiben. 31 Den Mann trifft keine Schuld, wenn er seine Frau vor den HERRN stellt. Die Frau aber muss ihre Strafe tragen, wenn sie schuldig ist.«