2.Samuel 6,12 | Neue Genfer Übersetzung

2.Samuel 6,12 | Neue Genfer Übersetzung

David holt die Bundeslade nach Jerusalem

1 David rief die besten Soldaten Israels zusammen, es waren 30.000 Mann. 2 Gemeinsam mit ihnen zog er nach Baala* im Stammesgebiet von Juda, um die Bundeslade von dort nach Jerusalem zu holen – die Lade, die dem HERRN, dem allmächtigen Gott, geweiht war, der über den Kerub-Engeln thront. 3 Sie holten die Lade aus Abinadabs Haus, das auf einem Hügel stand, und luden sie auf einen neuen, unbenutzten Wagen. Abinadabs Söhne Usa und Achjo lenkten den Wagen: 4 Usa ging neben der Bundeslade her, und Achjo führte das Rindergespann*.* 5 David und die Männer Israels tanzten voller Freude vor dem HERRN und musizierten dazu mit Schlaghölzern*, Zithern und Harfen, mit Tamburinen, Rasseln und Zimbeln. 6 Als sie zu einem Dreschplatz kamen, der einem Mann namens Nachon gehörte, drohten die Rinder den Wagen umzuwerfen. Usa griff nach der Bundeslade und hielt sie fest. 7 Da wurde der HERR zornig auf ihn, weil er so vermessen war, die Bundeslade zu berühren. Er ließ Usa an Ort und Stelle neben der Lade sterben. 8 David war entsetzt darüber, dass der HERR ihn so aus dem Leben gerissen hatte. Er nannte den Platz Perez Usa (»Entreißen Usas«), und so heißt er bis heute. 9 David bekam Angst vor dem HERRN. »Wie kann ich es jetzt noch wagen, die Bundeslade zu mir zu holen?«, fragte er sich. 10 Er beschloss, sie doch nicht in die Davidsstadt zu bringen, sondern im Haus Obed-Edoms abzustellen, der aus Gat stammte*. 11 Dort blieb sie drei Monate lang, und der HERR segnete Obed-Edom und seine ganze Familie. 12 Das wurde König David berichtet. Man sagte ihm: »Der HERR hat Obed-Edom, seine Familie und seinen ganzen Besitz reich gesegnet, weil die Lade Gottes bei ihm ist.« Da ging David zu Obed-Edoms Haus, um die Bundeslade zu holen. In einem Freudenzug brachte er sie in die Davidsstadt. 13 Als die Männer, die sie trugen, die ersten sechs Schritte zurückgelegt hatten, ließ David sie anhalten und opferte einen Stier und ein Mastkalb. 14 Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, tanzte David mit ganzer Hingabe vor dem HERRN und seiner Lade her. Dabei war er nur mit einem leinenen Priesterschurz bekleidet. 15 So brachten David und die Israeliten die Lade des HERRN unter Jubel und dem Schall von Widderhörnern nach Jerusalem. 16 Als die Bundeslade in der Davidsstadt eintraf, schaute Davids Frau Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster. Sie sah, wie König David vor dem HERRN hüpfte und tanzte, und sie verachtete ihn dafür. 17 Man trug die Lade in das Zelt, das David für sie errichtet hatte, und stellte sie an den vorgesehenen Platz. David brachte dem HERRN Brandopfer und Gemeinschaftsopfer dar. 18 Danach segnete er das Volk im Namen des HERRN, des allmächtigen Gottes. 19 Anschließend ließ er an alle versammelten Israeliten, an Männer wie Frauen, je einen Laib Brot, einen Rosinen- und einen Dattelkuchen* verteilen. Danach machten sich alle auf den Heimweg. 20 Als David nach Hause zurückkehrte und seine Familie begrüßte*, kam ihm Michal, die Tochter Sauls, entgegen und spottete: »Wie würdevoll ist er heute aufgetreten, der König von Israel! Vor den Frauen seiner Diener* hat er sich schamlos entblößt, wie es sonst nur das Gesindel tut.« 21 Doch David erwiderte: »Zur Ehre des HERRN habe ich getanzt. Er hat mich deinem Vater und allen seinen Nachkommen vorgezogen und mich zum Anführer seines Volkes Israel gemacht. Vor ihm will ich auch in Zukunft tanzen, 22 selbst wenn ich mich dadurch noch tiefer erniedrige als dieses Mal. Ich will mich selbst für gering halten; aber die Frauen, über die du so herablassend gesprochen hast, die werden mir Ehre erweisen.« 23 Michal aber, die Tochter Sauls, blieb ihr Leben lang kinderlos.