2.Mose 34,26 | Neue Genfer Übersetzung

2.Mose 34,26 | Neue Genfer Übersetzung

Neue Gesetzestafeln

1 Der HERR befahl Mose: »Mach dir zwei neue Steintafeln wie die ersten, die du zerbrochen hast. Ich will die Worte, die darauf standen, noch einmal aufschreiben. 2 Steh morgen vor Tagesanbruch auf und steige auf den Berg Sinai, sobald es hell wird. Stell dich auf den Gipfel und erwarte mich dort.* 3 Niemand darf mit dir heraufkommen. Auch sonst darf sich niemand auf dem Berg sehen lassen. Nicht einmal Schafe, Ziegen oder Rinder dürfen am Fuß des Berges weiden.« 4 Mose fertigte zwei neue Steintafeln an, die aussahen wie die ersten. Am nächsten Morgen stand er früh auf und stieg auf den Berg Sinai, so wie der HERR es ihm befohlen hatte. In seinen Händen hielt er die beiden Steintafeln.

Gott offenbart sich Mose

5 Da kam der HERR in einer Wolke auf den Berggipfel herab, trat neben Mose und offenbarte sich ihm mit seinem Namen »der HERR«*. 6 Er zog an Mose vorüber und rief: »Der HERR bin ich, der HERR, ein barmherziger und gnädiger Gott, geduldig* und reich an Güte und Treue. 7 Unerschütterlich erweise ich meine Güte über Tausende von Generationen und vergebe ihnen Schuld, Unrecht und Sünde. Trotzdem lasse ich die Schuldigen nicht ungestraft davonkommen, sondern ziehe sie zur Rechenschaft. Selbst ihre Nachkommen werden die Folgen noch bis in die dritte und vierte Generation spüren*.« 8 Sofort warf Mose sich zu Boden und betete den HERRN an. 9 Dann bat er: »Herr, wenn ich in deiner Gunst stehe, dann komme zurück in unsere Mitte und begleite uns auf unserem Weg*, obwohl dieses Volk so eigensinnig ist. Bitte vergib uns unsere Schuld und Sünde und nimm uns wieder als dein Eigentum an!«

Gott verspricht, die Völker zu vertreiben, und erwartet von Israel Treue

10 Der HERR antwortete: »Ich schließe einen Bund mit euch: Ich verspreche euch, dass ich vor euer aller Augen Wunder vollbringen werde, wie es sie unter keinem Volk auf der Welt jemals gegeben hat. Das ganze Volk, zu dem du gehörst, wird meine Taten sehen: Was ich, der HERR, für euch tun werde, wird alle mit ehrfürchtigem Staunen erfüllen. 11 Ihr müsst euch dazu verpflichten, alles genau zu befolgen, was ich euch heute befehle! Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor euch vertreiben. 12 Schließt auf keinen Fall ein Bündnis mit den Bewohnern des Landes, in das ihr kommt. Wenn sie bleiben und unter euch leben, werden sie euch zum Verhängnis. 13 Reißt ihre Altäre nieder, zertrümmert ihre heiligen Steinmale und haut ihre Götzenpfähle* um. 14 Betet keinen Gott außer mir an. Denn zu Recht werde ich, der HERR, »der Eifersüchtige« genannt – ich bin ein leidenschaftlicher Gott, der keinen neben sich duldet*. 15 Ich will nicht, dass ihr mit den Einwohnern des Landes ein Bündnis schließt. Denn sie verehren andere Götter als mich* und bringen ihnen Opfer dar. Sie würden euch dazu verführen, an ihren Opfermahlzeiten teilzunehmen. 16 Ihr würdet eure Söhne mit ihren Töchtern verheiraten. Eure Schwiegertöchter würden weiterhin ihre Götter verehren und eure Söhne dazu bringen, sich auch mit diesen Göttern einzulassen. 17 Macht euch keine mit Gold beschlagenen Götterfiguren*!

Jährliche Feste und verschiedene Opfer

18 Begeht jedes Jahr zur festgesetzten Zeit das Fest der ungesäuerten Brote, und esst sieben Tage lang Brot ohne Sauerteig. Ich habe euch befohlen, das im Monat Abib zu tun, denn in diesem Monat seid ihr aus Ägypten ausgezogen. 19 Weiht mir alle erstgeborenen Söhne* und die männlichen Erstgeborenen all eures Viehs, vom Rind bis zum Schaf*. 20 Nur bei den Eseln sollt ihr als Ersatz ein Lamm opfern.* Wenn ihr dies nicht tun wollt, müsst ihr dem Fohlen das Genick brechen. Bei den Menschen gilt: Alle erstgeborenen Söhne müsst ihr in jedem Fall durch ein anderes Opfer auslösen. Niemand soll mit leeren Händen zu meinem Heiligtum* kommen! 21 Sechs Tage lang könnt ihr arbeiten, am siebten Tag jedoch sollt ihr ausruhen. Das gilt auch für die Zeit des Pflügens und Erntens. 22 Feiert zu Beginn der Weizenernte das Wochenfest*, und im Herbst* das Fest der Obstlese. 23 Dreimal im Jahr, zu diesen drei Festen, sollen alle Männer zu mir, dem HERRN, dem Gott Israels, ans Heiligtum kommen*. 24 Niemand wird in euer Land einfallen, während ihr an den drei jährlichen Festen bei mir, dem HERRN, eurem Gott, am Heiligtum seid*. Denn ich vertreibe die anderen Völker vor euch und gebe euch ein großes, sicheres Gebiet. 25 Das Blut eines Opfertieres darf nicht zusammen mit Brot geopfert werden, das Sauerteig enthält. Von den Tieren, die als Passaopfer dargebracht werden, darf bis zum nächsten Morgen nichts übrig bleiben. 26 Von den ersten Früchten eurer Felder sollt ihr das Beste nehmen und zur Wohnung des HERRN, eures Gottes, bringen. Ein junges Ziegenböckchen dürft ihr nicht in der Milch seiner Mutter kochen.«

Die Niederschrift der Bundesregeln

27 Der HERR befahl Mose: »Schreib meine Worte genau auf, denn sie sind die Grundlage für den Bund, den ich mit dir und dem Volk Israel schließe*.« 28 Mose verbrachte vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg in der Gegenwart des HERRN. Während der ganzen Zeit aß und trank er nichts. Der HERR schrieb* auf die Steintafeln die zehn Gebote, die Grundregeln seines Bundes mit Israel*.

Moses leuchtendes Gesicht

29 Als Mose mit den beiden Gesetzestafeln in der Hand wieder vom Berg herabkam, lag auf seinem Gesicht ein strahlendes Leuchten, weil er mit dem HERRN gesprochen hatte. Mose war sich dessen nicht bewusst, 30 aber Aaron und die anderen Israeliten bemerkten das Leuchten, als sie Mose sahen. Sie bekamen Angst und hielten Abstand, 31 doch Mose rief sie zu sich. Da traten Aaron und die führenden Männer des Volkes zu ihm, und er redete mit ihnen. 32 Darauf näherten sich ihm auch die anderen Israeliten, und Mose gab ihnen alle Anweisungen weiter, die der HERR ihm auf dem Berg Sinai gegeben hatte. 33 Als Mose ihnen alles gesagt hatte, verhüllte er sein Gesicht mit einem Schleier. 34 Jedes Mal, wenn Mose das Zelt der Begegnung betrat*, um mit dem HERRN zu sprechen, entfernte er den Schleier, bis er wieder hinausging. Draußen übermittelte er den Israeliten, was ihm aufgetragen worden war, 35 und sie konnten das strahlende Leuchten auf seinem Gesicht sehen. Danach legte Mose den Schleier wieder an, bis er erneut ins Zelt der Begegnung ging, um mit dem HERRN zu sprechen.