Hiob 40 | Menge Bibel Schlachter 2000

Hiob 40 | Menge Bibel
1 Hierauf wandte sich der HERR weiter an Hiob mit der Frage: 2 »Hadern will der Tadler mit dem Allmächtigen? Der Ankläger Gottes gebe Antwort darauf!« 3 Da antwortete Hiob dem HERRN: 4 »Ach, ich bin zu gering: was soll ich dir entgegnen? Ich lege meine Hand auf den Mund! 5 Einmal habe ich geredet, werde aber nichts mehr entgegnen; und noch ein zweites Mal habe ich es getan, doch niemals tue ich es wieder.« 6 Weiter antwortete der HERR dem Hiob aus dem Wettersturm heraus folgendermaßen: 7 »Auf! Gürte dir die Lenden wie ein Mann: ich will dich fragen, und du belehre mich! 8 Willst du wirklich mein Recht zunichte machen, mich schuldig sprechen, damit du als gerecht dastehst*?« 9 »Hast du etwa einen Arm wie Gott, und vermagst du den Donner so laut rollen zu lassen wie er? 10 So schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit und kleide dich in Pracht und Herrlichkeit! 11 Laß die Ausbrüche deines Zorns sich ergießen! Und gewahrst du irgendeinen Hochmütigen, so wirf ihn nieder! 12 Ja, gewahrst du irgendeinen Hochmütigen, so demütige ihn und stürze die Frevler nieder, wo sie stehen! 13 Laß sie allesamt tief in den Staub sinken, laß ihr Angesicht erstarren in Todesgrauen! 14 Dann will auch ich dich lobend anerkennen, daß deine Rechte dir den Sieg verliehen hat.« 15 »Sieh doch das Nilpferd an, das ich geschaffen habe wie dich: von Pflanzen nährt es sich wie das Rind! 16 Sieh doch, welche Kraft bei ihm in den Lenden wohnt und welche Stärke in den Muskeln seines Leibes! 17 Es macht seinen Schwanz so starr wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind fest verflochten. 18 Seine Knochen sind Röhren von Erz, seine Gebeine* gleich geschmiedeten Eisenstangen. 19 Es ist der Erstling* der schöpferischen Tätigkeit Gottes; sein Bildner hat ihm auch sein Schwert verliehen. 20 Denn Futter liefern ihm die Anhöhen, wo alle wilden Landtiere spielen*. 21 Unter Lotusbüschen lagert es sich, im Versteck von Schilfrohr und Sumpf; 22 Lotusbüsche geben ihm Deckung mit ihrem Schattendach, und die Weiden des Baches umgeben es. 23 Selbst wenn der Strom mächtig anschwillt, gerät es nicht in Unruhe: es bleibt wohlgemut, wenn auch ein Jordan* gegen seinen Rachen andringt. 24 Wer will es von vorn packen, wer mit einem Fangseil ihm die Nase durchbohren? 25 Kannst du das Krokodil (eig. der Leviathan) am Angelhaken heranziehen und ihm die Zunge mit der Schnur* niederdrücken? 26 Kannst du ihm einen Binsenring durch die Nase ziehen und einen Dorn* durch seinen Kinnbacken bohren? 27 Meinst du, es werde viele Bitten an dich richten oder dir gute Worte geben? 28 Wird es einen Vertrag mit dir schließen, wonach du es für immer in deine Dienste nähmest? 29 Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vöglein und es zur Kurzweil* für deine Mägdlein anbinden? 30 Treibt die Fischerzunft Handel mit ihm, daß sie es stückweise an die Händler abgibt? 31 Kannst du ihm die Haut mit Spießen spicken und seinen Kopf mit Fischerhaken* durchbohren? 32 Vergreife dich nur einmal an ihm: mache dich auf Kampf gefaßt! Du wirst’s gewiß nicht wieder tun!

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Schlachter 2000

Hiob demütigt sich vor Gott

1 Weiter redete der HERR mit Hiob und sprach: 2 Will der Tadler mit dem Allmächtigen hadern? Wer Gott zurechtweisen will, der antworte nun! 3 Da antwortete Hiob dem HERRN und sprach: 4 Siehe, ich bin zu gering; was soll ich dir erwidern? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen! 5 Ich habe einmal geredet und konnte nichts antworten, und noch ein zweites Mal, und ich will es nicht mehr tun!

Der Herr verweist Hiob auf seine Herrlichkeit und Macht

6 Und der HERR antwortete dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach: 7 Gürte doch deine Lenden wie ein Mann; ich will dich fragen, und du unterweise mich! 8 Willst du mein Rechtsurteil zunichtemachen, mich schuldig sprechen, damit du gerecht seist? 9 Ist denn dein Arm dem Arm Gottes gleich, oder sprichst du mit Donnerstimme wie er? 10 Schmücke dich doch mit Herrlichkeit und Hoheit, und bekleide dich mit Majestät und Pracht! 11 Gieße die Fluten deines Zornes aus; sieh jeden Hochmütigen an und demütige ihn! 12 Sieh jeden Hochmütigen an, erniedrige ihn; und zertritt die Gottlosen, wo sie stehen! 13 Begrabe sie miteinander im Staub, verhülle ihre Angesichter mit Finsternis! 14 Dann will auch ich dich preisen, dass deine Rechte dir zur Hilfe kommt.

Der Behemoth und seine Kraft

15 Sieh doch den Behemoth*, den ich gemacht habe wie dich: Gras frisst er wie der Ochse! 16 Sieh doch, welche Kraft in seinen Lenden liegt und welche Stärke in seinen Bauchmuskeln! 17 Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind fest verflochten. 18 Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie Eisenstangen. 19 Er ist der Erstling der Wege Gottes; der ihn gemacht hat, reichte ihm sein Schwert. 20 Denn Futter tragen ihm die Berge, wo alle Tiere des Feldes spielen. 21 Unter Lotosgebüschen liegt er, versteckt im Rohr und Sumpf. 22 Lotosgebüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten; die Bachweiden umgeben ihn. 23 Siehe, der Strom schwillt mächtig an — er fürchtet sich nicht; er bleibt auch ruhig, wenn ein Jordan sich in seinen Mund ergießt! 24 Kann man ihm in seine Augen greifen, kann man mit Fangseilen seine Nase durchbohren?

Der Leviathan ist für den Menschen unbezwingbar — »Wer aber kann vor mir bestehen?«

25 Ziehst du etwa den Leviathan* mit der Angel heraus, und kannst du seine Zunge mit einer Fangschnur fassen? 26 Kannst du ein Binsenseil durch seine Nase ziehen und einen Haken durch seine Kinnbacken stoßen? 27 Wird er dich lange anflehen oder dir freundliche Worte sagen? 28 Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn zum ewigen Knecht machst? 29 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vögelchen oder ihn anbinden für deine Mädchen? 30 Feilschen etwa die Fischersleute um ihn, oder teilen ihn die Händler unter sich? 31 Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und mit Fischharpunen seinen Kopf? 32 Lege doch deine Hand einmal an ihn — du wirst den Kampf nicht vergessen, wirst es nicht noch einmal tun!