Maleachi 3 | Lutherbibel 2017 Schlachter 2000

Maleachi 3 | Lutherbibel 2017
1 Siehe, ich will meinen Engel* senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt!, spricht der HERR Zebaoth. 2 Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer eines Schmelzers und wie die Lauge der Wäscher. 3 Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen, er wird die Söhne Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN Opfer bringen in Gerechtigkeit, 4 und es wird dem HERRN wohlgefallen das Opfer Judas und Jerusalems wie vormals und vor langen Jahren. 5 Und ich will zu euch kommen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer, Ehebrecher, Meineidigen und gegen die, die Gewalt und Unrecht tun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und die den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth.

Gegen die Unterschlagung des Zehnten

6 Ich, der HERR, wandle mich nicht; und ihr habt nicht aufgehört, Jakobs Söhne zu sein: 7 Ihr seid von eurer Väter Zeit an immerdar abgewichen von meinen Geboten und habt sie nicht gehalten. Kehrt um zu mir, so will ich zu euch umkehren, spricht der HERR Zebaoth. Ihr aber sprecht: »Wovon sollen wir umkehren?« 8 Ist’s recht, dass ein Mensch Gott betrügt? Doch ihr betrügt mich. Ihr aber sprecht: »Womit betrügen wir dich?« Mit dem Zehnten und der Abgabe! 9 Ihr seid verflucht, mich betrügt ihr allesamt. 10 Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. 11 Und ich will um euretwillen den »Fresser« bedrohen, dass er euch die Frucht auf dem Acker nicht verderben soll und der Weinstock auf dem Felde euch nicht unfruchtbar sei, spricht der HERR Zebaoth. 12 Dann werden euch alle Völker glücklich preisen, denn ihr sollt ein herrliches Land sein, spricht der HERR Zebaoth.

Der Lohn der Gottesfurcht

13 Ihr redet hart gegen mich, spricht der HERR. Ihr aber sprecht: »Was reden wir gegen dich?« 14 Ihr sagt: »Es ist umsonst, dass man Gott dient; und was nützt es, dass wir sein Gebot halten und in Trauer einhergehen vor dem HERRN Zebaoth? 15 Und nun preisen wir die Verächter; denn die Gottlosen gedeihen, und die Gott versuchen, bleiben bewahrt.« 16 So redeten die Gottesfürchtigen untereinander. Der HERR merkte auf und hörte es, und es ward vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den HERRN fürchten und an seinen Namen gedenken. 17 Sie sollen, spricht der HERR Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. 18 Dann sollt ihr wieder sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient. 19 Denn siehe, es kommt der Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen. 20 Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber. 21 Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Staub unter euren Füßen werden an dem Tage, den ich machen will, spricht der HERR Zebaoth.

Das Gesetz des Mose und die Wiederkehr des Elia

22 Gedenkt an das Gesetz meines Knechtes Mose, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb für ganz Israel, an alle Gebote und Rechte! 23 Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. 24 Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

Schlachter 2000

Der Wegbereiter des Herrn und der kommende Gerichtstag

1 Siehe, ich sende meinen Boten, der vor mir her den Weg bereiten soll; und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Bote des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen. 2 Wer aber wird den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des [Silber-]Schmelzers und wie die Lauge der Wäscher. 3 Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern wie das Gold und das Silber; dann werden sie dem HERRN Opfergaben darbringen in Gerechtigkeit. 4 Dann wird die Opfergabe von Juda und Jerusalem dem HERRN wohlgefallen, wie in der grauen Vorzeit und wie in den längst vergangenen Jahren. 5 Und ich werde mich euch nahen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die Meineidigen und gegen die, welche den Lohn der Tagelöhner verkürzen, Witwen und Waisen übervorteilen und das Recht des Fremdlings beugen und mich nicht fürchten!, spricht der HERR der Heerscharen. 6 Denn ich, der HERR, verändere mich nicht; deshalb seid ihr, die Kinder Jakobs, nicht zugrunde gegangen.

Das Volk hat Gott beraubt und den Fluch auf sich gebracht

7 Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt. Kehrt um zu mir, so will ich mich zu euch kehren!, spricht der HERR der Heerscharen. Aber ihr fragt: »Worin sollen wir umkehren?« 8 Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« In den Zehnten und den Abgaben! 9 Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt mich beraubt, ihr, das ganze Volk! 10 Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde! 11 Und ich will für euch den Fresser schelten, dass er euch die Frucht der Erde nicht verdirbt und dass euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der HERR der Heerscharen. 12 Und alle Heidenvölker werden euch glücklich preisen; denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens werden, spricht der HERR der Heerscharen.

Gott macht einen Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen

13 Ihr habt harte Worte gegen mich ausgestoßen!, spricht der HERR. Aber ihr fragt: »Was haben wir untereinander gegen dich geredet?« 14 Ihr habt gesagt: »Es ist umsonst, dass man Gott dient, und was nützt es uns, seine Ordnung zu halten und vor dem HERRN der Heerscharen in Trauer einherzugehen? 15 Und nun preisen wir die Übermütigen glücklich; denn die, welche Gesetzlosigkeit verüben, stehen aufrecht, und die, welche Gott versucht haben, kommen davon!« 16 Da besprachen sich die miteinander, welche den HERRN fürchteten, und der HERR achtete darauf und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, welche den HERRN fürchten und seinen Namen hoch achten. 17 Und sie werden von mir, spricht der HERR der Heerscharen, als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden an dem Tag, den ich bereite; und ich will sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient. 18 Dann werdet ihr wieder sehen, was für ein Unterschied besteht zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

Der kommende Tag des Herrn

19 Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen! Da werden alle Übermütigen und alle, die gesetzlos handeln, wie Stoppeln sein, und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der HERR der Heerscharen, sodass ihnen weder Wurzel noch Zweig übrig bleibt. 20 Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung [wird] unter ihren Flügeln [sein]; und ihr werdet herauskommen und hüpfen wie Kälber aus dem Stall!* 21 Und ihr werdet die Gesetzlosen zertreten; denn sie werden wie Asche sein unter euren Fußsohlen an dem Tag, den ich machen werde!; spricht der HERR der Heerscharen.

Die Sendung des Propheten Elia

22 Gedenkt an das Gesetz Moses, meines Knechtes, das ich ihm auf dem Horeb für ganz Israel befohlen habe, an die Satzungen und Rechte! 23 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des HERRN kommt; 24 und er wird das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Bann schlagen muss!