Jesaja 10 | Lutherbibel 2017 New International Version

Jesaja 10 | Lutherbibel 2017
1 Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, 2 um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden! 3 Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen? 4 Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.

Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien

5 Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms! 6 Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse. 7 Aber er meint’s nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker. 8 Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige? 9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus? 10 Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria: 11 Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?« 12 Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen, 13 weil er spricht: »Ich hab’s durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen. 14 Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.« 15 Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist! 16 Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer. 17 Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag. 18 Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden, 19 dass die Bäume seiner Wälder, die übrig bleiben, gezählt werden können und ein Knabe sie aufschreiben kann.

Errettung eines Restes von Israel

20 Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und was entkommen ist vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels, in Treue. 21 Ein Rest wird umkehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Helden. 22 Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest von ihm umkehren. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit. 23 Denn Gott der HERR Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, auf der ganzen Erde. 24 Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah. 25 Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird mein Grimm ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben. 26 Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie beim Schlag gegen Midian am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten. 27 Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Halse, ja, das Joch wird von deinem Nacken genommen.

Der Ansturm Assurs

28 Assur kommt nach Aja, er zieht durch Migron, nach Michmas befiehlt er seinen Tross. 29 Sie ziehen durch den engen Weg: »Geba sei unser Nachtlager!« Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht. 30 Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha! Elend ist Anatot! 31 Madmena weicht, die Bewohner von Gebim laufen davon. 32 Noch heute macht er halt in Nob; er streckt seine Hand aus gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems. 33 Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und was hoch aufgerichtet steht niederschlagen, dass die Hohen erniedrigt werden. 34 Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

New International Version
1 Woe to those who make unjust laws, to those who issue oppressive decrees, 2 to deprive the poor of their rights and withhold justice from the oppressed of my people, making widows their prey and robbing the fatherless. 3 What will you do on the day of reckoning, when disaster comes from afar? To whom will you run for help? Where will you leave your riches? 4 Nothing will remain but to cringe among the captives or fall among the slain. Yet for all this, his anger is not turned away, his hand is still upraised.

God’s judgment on Assyria

5 ‘Woe to the Assyrian, the rod of my anger, in whose hand is the club of my wrath! 6 I send him against a godless nation, I dispatch him against a people who anger me, to seize loot and snatch plunder, and to trample them down like mud in the streets. 7 But this is not what he intends, this is not what he has in mind; his purpose is to destroy, to put an end to many nations. 8 “Are not my commanders all kings?” he says. 9 “Has not Kalno fared like Carchemish? Is not Hamath like Arpad, and Samaria like Damascus? 10 As my hand seized the kingdoms of the idols, kingdoms whose images excelled those of Jerusalem and Samaria – 11 shall I not deal with Jerusalem and her images as I dealt with Samaria and her idols?” ’ 12 When the Lord has finished all his work against Mount Zion and Jerusalem, he will say, ‘I will punish the king of Assyria for the wilful pride of his heart and the haughty look in his eyes. 13 For he says: ‘ “By the strength of my hand I have done this, and by my wisdom, because I have understanding. I removed the boundaries of nations, I plundered their treasures; like a mighty one I subdued* their kings. 14 As one reaches into a nest, so my hand reached for the wealth of the nations; as people gather abandoned eggs, so I gathered all the countries; not one flapped a wing, or opened its mouth to chirp.” ’ 15 Does the axe raise itself above the person who swings it, or the saw boast against the one who uses it? As if a rod were to wield the person who lifts it up, or a club brandish the one who is not wood! 16 Therefore, the Lord, the Lord Almighty, will send a wasting disease upon his sturdy warriors; under his pomp a fire will be kindled like a blazing flame. 17 The Light of Israel will become a fire, their Holy One a flame; in a single day it will burn and consume his thorns and his briers. 18 The splendour of his forests and fertile fields it will completely destroy, as when one who is ill wastes away. 19 And the remaining trees of his forests will be so few that a child could write them down.

The remnant of Israel

20 In that day the remnant of Israel, the survivors of Jacob, will no longer rely on him who struck them down but will truly rely on the Lord, the Holy One of Israel. 21 A remnant will return,* a remnant of Jacob will return to the Mighty God. 22 Though your people be like the sand by the sea, Israel, only a remnant will return. Destruction has been decreed, overwhelming and righteous. 23 The Lord, the Lord Almighty, will carry out the destruction decreed upon the whole land. 24 Therefore this is what the Lord, the Lord Almighty, says: ‘My people who live in Zion, do not be afraid of the Assyrians, who beat you with a rod and lift up a club against you, as Egypt did. 25 Very soon my anger against you will end and my wrath will be directed to their destruction.’ 26 The Lord Almighty will lash them with a whip, as when he struck down Midian at the rock of Oreb; and he will raise his staff over the waters, as he did in Egypt. 27 In that day their burden will be lifted from your shoulders, their yoke from your neck; the yoke will be broken because you have grown so fat.* 28 They enter Aiath; they pass through Migron; they store supplies at Michmash. 29 They go over the pass, and say, ‘We will camp overnight at Geba.’ Ramah trembles; Gibeah of Saul flees. 30 Cry out, Daughter Gallim! Listen, Laishah! Poor Anathoth! 31 Madmenah is in flight; the people of Gebim take cover. 32 This day they will halt at Nob; they will shake their fist at the mount of Daughter Zion, at the hill of Jerusalem. 33 See, the Lord, the Lord Almighty, will lop off the boughs with great power. The lofty trees will be felled, the tall ones will be brought low. 34 He will cut down the forest thickets with an axe; Lebanon will fall before the Mighty One.