Jesaja 1 | Lutherbibel 2017 New International Version

Jesaja 1 | Lutherbibel 2017
1 Dies ist das Gesicht, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda.

Gottes Anklage gegen das abtrünnige Volk

2 Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der HERR redet: Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von mir abgefallen! 3 Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht. 4 Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind! 5 Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. 6 Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an ihm, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind. 7 Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren eure Äcker vor euren Augen; alles ist verwüstet wie durch Fremde verheert. 8 Übrig geblieben ist allein die Tochter Zion wie ein Häuslein im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. 9 Hätte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra. 10 Höret des HERRN Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra! 11 Was soll mir die Menge eurer Opfer?, spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke. 12 Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor meinem Angesicht – wer fordert denn von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet? 13 Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, den Ruf zur Versammlung – Frevel und Festversammlung – ich mag es nicht! 14 Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahresfesten; sie sind mir eine Last, ich bin’s müde, sie zu tragen. 15 Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut. 16 Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen. Lasst ab vom Bösen, 17 lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache! 18 So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden. 19 Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen. 20 Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN hat’s geredet.

Gottes Gericht zur Läuterung Jerusalems

21 Ach, wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voll Recht, Gerechtigkeit wohnte darin; nun aber – Mörder. 22 Dein Silber ist Schlacke geworden und dein Wein mit Wasser verfälscht. 23 Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgesellen, sie nehmen alle gern Geschenke an und trachten nach Gaben. Den Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Witwen Sache kommt nicht vor sie. 24 Darum spricht der Herr, der HERR Zebaoth, der Mächtige Israels: Wehe! Ich werde mir Trost schaffen an meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern 25 und will meine Hand wider dich kehren und wie mit Lauge ausschmelzen, was Schlacke ist, und all dein Zinn ausscheiden. 26 Und ich will dir wieder Richter geben, wie sie vormals waren, und Ratsherren wie im Anfang. Alsdann wirst du eine Stadt der Gerechtigkeit und eine treue Stadt heißen. 27 Zion wird durch Recht erlöst werden, und wer dorthin umkehrt, durch Gerechtigkeit. 28 Die Übertreter aber und Sünder werden allesamt zerbrochen werden, und die den HERRN verlassen, werden umkommen. 29 Denn sie sollen zuschanden werden wegen der Eichen, an denen ihr eure Lust habt, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt. 30 Denn ihr werdet sein wie eine Eiche mit dürren Blättern und wie ein Garten ohne Wasser; 31 und der Starke wird sein wie Werg und sein Tun wie ein Funke, und beides wird miteinander brennen und niemand löscht.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

New International Version
1 The vision concerning Judah and Jerusalem that Isaiah son of Amoz saw during the reigns of Uzziah, Jotham, Ahaz and Hezekiah, kings of Judah.

A rebellious nation

2 Hear me, you heavens! Listen, earth! For the Lord has spoken: ‘I reared children and brought them up, but they have rebelled against me. 3 The ox knows its master, the donkey its owner’s manger, but Israel does not know, my people do not understand.’ 4 Woe to the sinful nation, a people whose guilt is great, a brood of evildoers, children given to corruption! They have forsaken the Lord; they have spurned the Holy One of Israel and turned their backs on him. 5 Why should you be beaten anymore? Why do you persist in rebellion? Your whole head is injured, your whole heart afflicted. 6 From the sole of your foot to the top of your head there is no soundness – only wounds and bruises and open sores, not cleansed or bandaged or soothed with oil. 7 Your country is desolate, your cities burned with fire; your fields are being stripped by foreigners right before you, laid waste as when overthrown by strangers. 8 Daughter Zion is left like a shelter in a vineyard, like a hut in a cucumber field, like a city under siege. 9 Unless the Lord Almighty had left us some survivors, we would have become like Sodom, we would have been like Gomorrah. 10 Hear the word of the Lord, you rulers of Sodom; listen to the instruction of our God, you people of Gomorrah! 11 ‘The multitude of your sacrifices – what are they to me?’ says the Lord. ‘I have more than enough of burnt offerings, of rams and the fat of fattened animals; I have no pleasure in the blood of bulls and lambs and goats. 12 When you come to appear before me, who has asked this of you, this trampling of my courts? 13 Stop bringing meaningless offerings! Your incense is detestable to me. New Moons, Sabbaths and convocations – I cannot bear your worthless assemblies. 14 Your New Moon feasts and your appointed festivals I hate with all my being. They have become a burden to me; I am weary of bearing them. 15 When you spread out your hands in prayer, I hide my eyes from you; even when you offer many prayers, I am not listening. Your hands are full of blood! 16 Wash and make yourselves clean. Take your evil deeds out of my sight; stop doing wrong. 17 Learn to do right; seek justice. Defend the oppressed.* Take up the cause of the fatherless; plead the case of the widow. 18 ‘Come now, let us settle the matter,’ says the Lord. ‘Though your sins are like scarlet, they shall be as white as snow; though they are red as crimson, they shall be like wool. 19 If you are willing and obedient, you will eat the good things of the land; 20 but if you resist and rebel, you will be devoured by the sword.’ For the mouth of the Lord has spoken. 21 See how the faithful city has become a prostitute! She once was full of justice; righteousness used to dwell in her – but now murderers! 22 Your silver has become dross, your choice wine is diluted with water. 23 Your rulers are rebels, partners with thieves; they all love bribes and chase after gifts. They do not defend the cause of the fatherless; the widow’s case does not come before them. 24 Therefore the Lord, the Lord Almighty, the Mighty One of Israel, declares: ‘Ah! I will vent my wrath on my foes and avenge myself on my enemies. 25 I will turn my hand against you;* I will thoroughly purge away your dross and remove all your impurities. 26 I will restore your leaders as in days of old, your rulers as at the beginning. Afterwards you will be called the City of Righteousness, the Faithful City.’ 27 Zion will be delivered with justice, her penitent ones with righteousness. 28 But rebels and sinners will both be broken, and those who forsake the Lord will perish. 29 ‘You will be ashamed because of the sacred oaks in which you have delighted; you will be disgraced because of the gardens that you have chosen. 30 You will be like an oak with fading leaves, like a garden without water. 31 The mighty man will become tinder and his work a spark; both will burn together, with no-one to quench the fire.’