2.Samuel 13 | Lutherbibel 2017 New International Reader’s Version

2.Samuel 13 | Lutherbibel 2017

Amnon und Tamar

1 Und es begab sich danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, die hieß Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, gewann sie lieb. 2 Und Amnon grämte sich, sodass er fast krank wurde, um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine Jungfrau, und es schien Amnon unmöglich, ihr etwas anzutun. 3 Amnon aber hatte einen Freund, der hieß Jonadab, ein Sohn von Davids Bruder Schima, und dieser Jonadab war ein sehr kluger Mann. 4 Der sprach zu ihm: Warum bist du so elend von Tag zu Tag, du Königssohn? Willst du mir’s nicht sagen? Da sprach Amnon zu ihm: Ich habe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom, lieb gewonnen. 5 Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Bett und stelle dich krank. Wenn dann dein Vater kommt, dich zu besuchen, so sprich zu ihm: Lass doch meine Schwester Tamar kommen, damit sie mir Krankenspeise gebe und vor meinen Augen das Essen bereite, dass ich zusehe und von ihrer Hand esse. 6 So legte sich Amnon hin und stellte sich krank. Als nun der König kam, ihn zu besuchen, sprach Amnon zum König: Lass doch meine Schwester Tamar kommen, dass sie vor meinen Augen zwei Kuchen mache und ich von ihrer Hand esse. 7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Geh hin ins Haus deines Bruders Amnon und mache ihm eine Krankenspeise. 8 Tamar ging hin ins Haus ihres Bruders Amnon; er aber lag zu Bett. Und sie nahm den Teig und knetete ihn und bereitete ihn vor seinen Augen und backte die Kuchen. 9 Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus; aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Lasst jedermann von mir hinausgehen. Und es ging jedermann von ihm hinaus. 10 Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe die Krankenspeise in die Kammer, dass ich von deiner Hand esse. Da nahm Tamar die Kuchen, die sie gemacht hatte, und brachte sie zu Amnon, ihrem Bruder, in die Kammer. 11 Und als sie diese zu ihm brachte, damit er esse, ergriff er Tamar und sprach zu ihr: Komm, meine Schwester, schlaf bei mir! 12 Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder, schände mich nicht; denn so tut man nicht in Israel. Tu nicht solch eine Schandtat! 13 Wo soll ich mit meiner Schande hin? Und du wirst in Israel sein wie ein Ruchloser. Rede aber mit dem König, der wird mich dir nicht versagen. 14 Aber er wollte nicht auf sie hören und ergriff sie und tat ihr Gewalt an und schlief bei ihr. 15 Und Amnon wurde ihrer überdrüssig, sodass sein Hass größer war als vorher seine Liebe. Und Amnon sprach zu ihr: Steh auf, geh! 16 Sie aber sprach zu ihm: Dass du mich von dir stößt, dies Unrecht ist größer als das andere, das du an mir getan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören, 17 sondern rief den Knaben, der ihm diente, und sprach: Treibe diese von mir hinaus und schließ die Tür hinter ihr zu! 18 Und sie hatte ein Ärmelkleid an; denn solche Kleider trugen des Königs Töchter, solange sie Jungfrauen waren. Und als sein Diener sie hinausgetrieben und die Tür hinter ihr zugeschlossen hatte, 19 warf Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriss das Ärmelkleid, das sie anhatte, und legte ihre Hand auf das Haupt und ging schreiend davon. 20 Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun, meine Schwester, schweig still; es ist dein Bruder, nimm dir die Sache nicht so zu Herzen. So blieb Tamar einsam im Hause ihres Bruders Absalom. 21 Und als der König David dies alles hörte, wurde er sehr zornig. Aber er tat seinem Sohn Amnon nichts zuleide, denn er liebte ihn, weil er sein Erstgeborener war.* 22 Doch Absalom redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes. Denn Absalom hasste Amnon, weil er seine Schwester Tamar geschändet hatte.

Absaloms Rache an Amnon

23 Nach zwei Jahren aber hatte Absalom Schafschur in Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt. Und Absalom lud alle Söhne des Königs ein 24 und kam zum König und sprach: Siehe, dein Knecht hat Schafschur; der König und seine Knechte mögen mit seinem Knecht hingehen. 25 Der König aber sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn, lass uns nicht alle gehen, damit wir dich nicht beschweren. Und obgleich er ihn nötigte, wollte er doch nicht hingehen, sondern entließ ihn mit seinem Segen. 26 Absalom sprach: Soll dann nicht mein Bruder Amnon mit uns gehen? Der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? 27 Da nötigte ihn Absalom, dass er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen ließ. 28 Absalom aber gebot seinen Leuten: Seht darauf, wenn Amnon guter Dinge wird vom Wein und ich zu euch spreche: Schlagt Amnon nieder!, so sollt ihr ihn töten. Fürchtet euch nicht, denn ich hab’s euch geboten; seid nur getrost und geht tapfer dran! 29 So taten die Leute Absaloms mit Amnon, wie ihnen Absalom geboten hatte. Da sprangen alle Söhne des Königs auf, und jeder setzte sich auf sein Maultier, und sie flohen. 30 Und als sie noch auf dem Wege waren, kam das Gerücht vor David, Absalom habe alle Söhne des Königs erschlagen, dass nicht einer von ihnen übrig geblieben wäre. 31 Da stand der König auf und zerriss seine Kleider und legte sich auf die Erde, und alle seine Knechte, die um ihn her standen, zerrissen ihre Kleider. 32 Da hob Jonadab, der Sohn Schimas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr denke nicht, dass alle jungen Männer, die Söhne des Königs, tot sind; sondern Amnon allein ist tot. Denn das hatte Absalom im Sinn von dem Tage an, da jener seine Schwester Tamar schändete. 33 So denke nun mein Herr, der König, nicht, dass alle Söhne des Königs tot seien, sondern Amnon allein ist tot. 34 Absalom aber floh. Und als der Knecht auf der Warte seine Augen aufhob und ausschaute, siehe, da kam viel Volk auf dem Wege hinter ihm an der Seite des Berges entlang. 35 Da sprach Jonadab zum König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, so ist’s ergangen. 36 Und als er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten. Der König und alle seine Knechte weinten auch gar sehr. 37 Absalom aber floh und ging zu Talmai, dem Sohn Ammihuds, dem König von Geschur. David aber trug Leid um seinen Sohn alle Tage.

Joab erbittet Gnade für Absalom

38 Als aber Absalom geflohen und nach Geschur gezogen war, blieb er dort drei Jahre. 39 Und der König hörte auf, mit Absalom zu hadern, denn er hatte sich getröstet über Amnon, dass er tot war.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

New International Reader’s Version

Amnon and Tamar

1 Some time later, David’s son Amnon fell in love with Tamar. She was the beautiful sister of Absalom. He was another one of David’s sons. 2 Amnon wanted his sister Tamar so much that it made him ill. She was a virgin, and it seemed impossible for him to do what he wanted with her. 3 Amnon had an adviser named Jonadab. He was the son of David’s brother Shimeah. Jonadab was a very clever man. 4 He asked Amnon, ‘You are the king’s son, aren’t you? So why do you look so worn out every morning? Won’t you tell me?’ Amnon answered, ‘I’m in love with Tamar. She’s the sister of my brother Absalom.’ 5 ‘Go to bed,’ Jonadab said. ‘Pretend to be ill. Your father will come to see you. When he does, tell him, “I would like my sister Tamar to come and give me something to eat. Let her prepare the food right here in front of me where I can watch her. Then she can feed it to me.” ’ 6 So Amnon went to bed. He pretended to be ill. The king came to see him. Amnon said to him, ‘I would like my sister Tamar to come here. I want to watch her make some special bread. Then she can feed it to me.’ 7 David sent a message to Tamar at the palace. He said, ‘Go to your brother Amnon’s house. Prepare some food for him.’ 8 So Tamar went to the house of her brother Amnon. He was lying in bed. She got some dough and mixed it. She shaped the bread right there in front of him. And she baked it. 9 Then she took the bread out of the pan and served it to him. But he refused to eat it. ‘Send everyone out of here,’ Amnon said. So everyone left him. 10 Then he said to Tamar, ‘Bring the food here into my bedroom. Please feed it to me.’ So Tamar picked up the bread she had prepared. She brought it to her brother Amnon in his bedroom. 11 She took it to him so he could eat it. But he grabbed her. He said, ‘My sister, come to bed with me.’ 12 ‘No, my brother!’ she said to him. ‘Don’t force me! An evil thing like that should never be done in Israel! Don’t do it! 13 What about me? How could I ever get rid of my shame? And what about you? You would be as foolish as any evil person in Israel. Please speak to the king. He won’t keep me from marrying you.’ 14 But Amnon refused to listen to her. He was stronger than she was. So he raped her. 15 Then Amnon hated Tamar very much. In fact, he hated her more than he had loved her before. He said to her, ‘Get up! Get out!’ 16 ‘No!’ she said to him. ‘Don’t send me away. That would be worse than what you have already done to me.’ But he refused to listen to her. 17 He sent for his personal servant. He said, ‘Get this woman out of my sight. Lock the door behind her.’ 18 So his servant threw her out. Then he locked the door behind her. Tamar was wearing a beautiful robe. It was the kind of robe the virgin daughters of the king wore. 19 She put ashes on her head. She tore the beautiful robe she was wearing. She put her hands on her head and went away. She was weeping out loud as she went. 20 When her brother Absalom saw her, he spoke to her. He said, ‘Has Amnon, that brother of yours, forced you to go to bed with him? My sister, don’t let it upset you. Don’t let it bother you. He’s your brother.’ After that, Tamar lived in her brother Absalom’s house. She was very lonely. 21 King David heard about everything that had happened. So he became very angry. 22 And Absalom never said a word of any kind to Amnon. He hated Amnon because he had brought shame on his sister Tamar.

Absalom kills Amnon

23 Two years later, Absalom invited all the king’s sons to come to Baal Hazor. It was near the border of Ephraim. The workers who clipped the wool off Absalom’s sheep were there. 24 Absalom went to the king. He said, ‘I’ve had my workers come to clip the wool. Will you and your attendants please join me?’ 25 ‘No, my son,’ the king replied. ‘All of us shouldn’t go. It would be too much trouble for you.’ Although Absalom begged him, the king still refused to go. But he gave Absalom his blessing. 26 Then Absalom said, ‘If you won’t come, please let my brother Amnon come with us.’ The king asked him, ‘Why should he go with you?’ 27 But Absalom begged him. So the king sent Amnon with him. He also sent the rest of his sons. 28 Absalom ordered his men, ‘Listen! When Amnon has had too much wine to drink, I’ll say to you, “Strike Amnon down.” When I do, kill him. Don’t be afraid. I’ve given you an order, haven’t I? Be strong and brave.’ 29 So Absalom’s men killed Amnon, just as Absalom had ordered. Then all the king’s sons got on their mules and rode away. 30 While they were on their way, a report came to David. It said, ‘Absalom has struck down all your sons. Not one of them is left alive.’ 31 The king stood up and tore his clothes. Then he lay down on the ground. All his attendants stood near him. They had also torn their clothes. 32 Jonadab, the son of David’s brother Shimeah, spoke up. He said, ‘You shouldn’t think that all the princes have been killed. The only one who is dead is Amnon. Absalom had planned to kill him ever since the day Amnon raped his sister Tamar. 33 You are my king and master. You shouldn’t be concerned about this report. It’s not true that all your sons are dead. The only one who is dead is Amnon.’ 34 While all of that was taking place, Absalom ran away. The man on guard duty at Jerusalem looked up. He saw many people coming on the road west of him. They were coming down the side of the hill. He went and spoke to the king. He said, ‘I see men coming down the road from Horonaim. They are coming down the side of the hill.’ 35 Jonadab said to the king, ‘See, your sons are coming. It has happened just as I said it would.’ 36 As he finished speaking, the king’s sons came in. They were weeping out loud. The king and all his attendants were also weeping very bitterly. 37 When Absalom ran away, he went to Talmai, the son of Ammihud. Talmai was king of Geshur. King David mourned many days for his son Amnon. 38 So Absalom ran away and went to Geshur. He stayed there for three years. 39 After some time the king got over his sorrow because of Amnon’s death. Then King David longed to go to Absalom.