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Tobit 1 | Menge Bibel Einheitsübersetzung 2016

Tobit 1 | Menge Bibel
1 Das Buch der Geschichte Tobits (Tobi = Tobias), des Sohnes Tobiels, des Sohnes Ananiels, des Sohnes Aduels, des Sohnes Gabaels, des Sohnes Raphaels, des Sohnes Raguels, aus dem Geschlecht Asiels, vom Stamme Naphthali, 2 welcher zur Zeit des assyrischen Königs Enemessar* in die Gefangenschaft weggeführt worden war aus Thisbe, einer Ortschaft, die südlich von Kades-Naphthali in Galiläa oberhalb Aser liegt.

I. Vorgeschichte: Tobit, der Vater, berichtet über seine Lebensschicksale (1,3-3,6)

3 Ich, Tobit, bin mein ganzes Leben hindurch auf den Wegen der Wahrheit und Gerechtigkeit gewandelt und habe meinen Brüdern und meinem Volke, die mit mir ins Land der Assyrer nach Ninive gezogen waren, viele Wohltaten erwiesen. 4 Als ich mich noch während meiner Jugendzeit in meiner Heimat, im Lande Israel, befand, hatte sich der ganze Stamm meines Ahnen Naphthali vom Hause Jerusalems losgesagt, welches unter allen israelitischen Stämmen auserwählt worden war, damit alle Stämme dort opferten, und der Tempel war dort der Wohnstätte des Höchsten geweiht und für alle zukünftigen Geschlechter erbaut worden. 5 Und alle Stämme, die sich an dem Abfall beteiligt hatten, opferten der Baalskuh, auch das Haus meines Ahnen Naphthali. 6 Ich allein zog oft an den großen Festen nach Jerusalem, wie dies allen Israeliten durch eine ewige Satzung vorgeschrieben ist; dabei nahm ich die Erstlinge und die Zehnten der Bodenerzeugnisse und die Erstlinge der Schafschur mit und übergab sie den Priestern, den Nachkommen Aarons, für den Altardienst. 7 Ebenso gab ich von allen Bodenerzeugnissen den Zehnten an die Leviten ab, die in Jerusalem den heiligen Dienst versahen; den zweiten Zehnten aber verkaufte ich und verwandte ihn alljährlich bei meiner Reise in Jerusalem. 8 Den dritten Zehnten aber gab ich denen, für die er bestimmt war, wie es mir Debora, die Mutter meines Vaters, geboten hatte; denn ich war als Waise von meinem Vater zurückgelassen worden. 9 Als ich dann ins Mannesalter gekommen war, heiratete ich eine Verwandte namens Anna, und sie gebar mir einen Sohn Tobias. 10 Als wir hierauf nach Ninive in die Gefangenschaft weggeführt waren, aßen alle meine Stammes- und Volksgenossen dieselben Speisen wie die Heiden; 11 ich aber hütete mich gewissenhaft, davon zu essen, 12 weil ich Gottes von ganzem Herzen eingedenk war. 13 So verlieh mir denn der Höchste, Gnade und Gunst bei Enemessar zu finden, dessen Einkäufer* ich wurde. 14 Ich machte Reisen nach Medien und hinterlegte bei Gabael, dem Bruder des Gabrias zu Rages in Medien, zehn Talente Silber. 15 Als dann Enemessar starb, wurde sein Sohn Sennacherim* König an seiner Statt. Seine Regierung war eine sehr unruhige, und ich konnte nicht mehr nach Medien reisen. 16 Während der Regierung Enemessars hatte ich meinen Volksgenossen viele Wohltaten erwiesen; 17 ich hatte mein Brot den Hungernden und Kleidung den Entblößten gegeben; und wenn ich einen aus meinem Volke sah, dessen Leiche man hinter die Mauer von Ninive geworfen hatte, so hatte ich ihn begraben. 18 Und wenn der König Sennacherim, nachdem er als Flüchtling aus Judäa zurückgekehrt war, jemanden hatte töten lassen, begrub ich ihn heimlich; denn viele ließ er in seinem Zorn hinrichten, deren Leichen dann vom König gesucht und nicht gefunden wurden. 19 Nun ging aber einer von den Niniviten hin und zeigte dem Könige an, daß ich es sei, der sie insgeheim begrübe, und ich mußte mich verbergen. Als ich aber erfuhr, daß man nach mir suchte, um mich zu töten, fürchtete ich mich und begab mich auf die Flucht. 20 Da wurde mein ganzes Vermögen eingezogen, und mir blieb nichts übrig als meine Frau Anna und mein Sohn Tobias. 21 Aber ehe noch fünfzig Tage vergangen waren, wurde der König von zweien seiner Söhne ermordet, die sich dann in das Bergland Ararat flüchteten. Sein Sohn Sacherdon* wurde hierauf König an seiner Statt und setzte Achjachar, den Sohn meines Bruders Anael, über das ganze Geldwesen seines Reiches und über die ganze Verwaltung. 22 Achjahar verwandte sich nun für mich, und so konnte ich wieder nach Ninive zurückkehren. Dieser Achjachar war aber Mundschenk, Siegelbewahrer, Kanzler und Finanzminister, und Sacherdon hatte ihm die höchste Stelle im Reiche übertragen; er war aber mein Neffe.

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Einheitsübersetzung 2016

ÜBERSCHRIFT

1 Buch der Geschichte Tobits: Tobit war der Sohn Tobiëls, dessen Vorfahren waren: Hananiel, Aduël, Gabaël, Rafaël und Raguël. Er stammte aus der Nachkommenschaft Asiëls aus dem Stamm Naftali.* 2 In den Tagen Salmanassars, des Königs der Assyrer, wurde Tobit in die Verbannung weggeführt aus Tisbe - einem Ort südlich von Kedesch-Naftali in Obergaliläa oberhalb von Asser hinter der Straße im Westen nördlich von Fogor.

TOBIT IN NINIVE UND SARA IN MEDIEN

Tobit in der Heimat

3 Ich, Tobit, folgte mit gerechten Taten den Wegen der Wahrheit alle Tage meines Lebens und viele Werke der Barmherzigkeit tat ich meinen Brüdern und meinem Volk, die mit mir in das Land der Assyrer nach Ninive in Gefangenschaft gegangen waren. 4 Als ich in meiner Heimat im Land Israel noch ein junger Mann war, sagte sich der ganze Stamm meines Vaters Naftali vom Haus meines Vaters David los und von Jerusalem, der Stadt, die aus allen Stämmen Israels zum Opfern auserwählt worden war für alle Stämme Israels. Der Tempel der Wohnung Gottes war geweiht und in ihr für alle Generationen auf ewig erbaut worden. 5 Alle meine Brüder und das Haus meines Stammvaters Naftali opferten auf allen Bergen Galiläas dem Kalb, das Jerobeam, der König von Israel, in Dan hatte anfertigen lassen. 6 Ich ging oft als Einziger an den Festtagen nach Jerusalem, wie es in ganz Israel in ewiger Anordnung geschrieben steht. Mit den Erstlingsfrüchten und den Ersterträgen, dem Zehnten vom Vieh und der Erstschur der Schafe zog ich nach Jerusalem 7 und pflegte alles den Priestern, den Söhnen Aarons, für den Altar zu geben. Den Zehnten von Getreide und Wein, Öl, Granatäpfeln, Feigen und den übrigen Früchten aber gab ich den Söhnen Levis, die in Jerusalem dienten. Den zweiten Zehnten von sechs Jahren entrichtete ich in Geld. Ich ging und verwendete ihn jedes Jahr in Jerusalem: 8 Ich gab ihn und brachte ihn den Waisen, Witwen und Fremden, die sich den Israeliten angeschlossen hatten. Auch im dritten Jahr gab ich ihnen den Zehnten. Wir hielten davon Mahl nach der Vorschrift, die im Gesetz des Mose gegeben ist, und nach den Unterweisungen, die uns Debora, die Mutter unseres Großvaters Hananael, geboten hatte, weil mein Vater gestorben war und mich als Waise hinterlassen hatte. 9 Als ich das Mannesalter erreicht hatte, nahm ich eine Frau aus dem Geschlecht unserer Familie und zeugte mit ihr einen Sohn und gab ihm den Namen Tobias.

Tobit in der Verbannung

10 Als ich verschleppt worden war und bei den Assyrern in der Verbannung lebte, kam ich nach Ninive. Alle meine Verwandten und Volksgenossen aßen von den Speisen der Heiden. 11 Ich aber hütete mich bei meinem Leben davor, von den Speisen der Heiden zu essen. 12 Mit meiner ganzen Seele gedachte ich meines Gottes. 13 Und der Höchste gab mir Gunst und Ansehen vor Salmanassar. Ich kaufte ihm alles für seinen Bedarf. 14 So pflegte ich nach Medien zu gehen, um dort für ihn einzukaufen, bis er starb. Da hinterlegte ich bei Gabaël, dem Bruder des Gabrija, im Land Medien Säcke mit zehn Talenten Silbergeld. 15 Als Salmanassar gestorben war und sein Sohn Sanherib an seiner Stelle König wurde, wurden Mediens Straßen unsicher und ich konnte nicht mehr nach Medien gehen. 16 In den Tagen Salmanassars tat ich für meine Volksgenossen viele Werke der Barmherzigkeit. 17 Mein Brot gab ich den Hungernden und Kleider den Nackten; und wann immer ich sah, dass jemand aus meinem Volk starb und hinter die Mauer von Ninive geworfen wurde, begrub ich ihn. 18 Und wenn Sanherib - als er sich zurückgezogen hatte und aus Juda geflohen war in den Tagen des Gerichts, das der König des Himmels an ihm hielt wegen der Lästerungen, mit denen er Gott gelästert hatte - wann immer also Sanherib jemanden tötete, begrub ich ihn. Denn er tötete viele Söhne Israels in seinem Zorn. Ich aber pflegte ihre Leichname zu entwenden und begrub sie. Sanherib suchte sie, fand sie aber nicht. 19 Aber jemand aus Ninive ging hin und machte dem König Anzeige, dass ich sie begrabe. Da versteckte ich mich. Als ich bemerkte, dass der König über mich unterrichtet war und dass ich gesucht wurde, um getötet zu werden, bekam ich Angst und ergriff die Flucht. 20 Alles, was ich besaß, wurde weggenommen. Nichts wurde mir gelassen, was nicht für den königlichen Schatz beschlagnahmt wurde, außer Hanna, meiner Frau, und Tobias, meinem Sohn. 21 Es vergingen aber keine vierzig Tage, bis Sanherib von seinen beiden Söhnen getötet wurde. Und sie flohen in das Gebirge Ararat. Sein Sohn Asarhaddon wurde König nach ihm. Er setzte Achikar, den Sohn meines Bruders Hanaël, über den gesamten Reichshaushalt und er hatte die Verantwortung über die gesamte Verwaltung. 22 Damals verwendete sich Achikar für mich und ich kam hinab nach Ninive. Achikar war nämlich schon zur Zeit Sanheribs, des Königs der Assyrer, Obermundschenk und Siegelbevollmächtigter, Finanzverwalter und Oberrechnungsrat und Asarhaddon hatte ihn an die zweite Stelle seines Reiches gesetzt. Er war mein Neffe und aus meiner Verwandtschaft.