Daniel 10 | Lutherbibel 2017 English Standard Version

Daniel 10 | Lutherbibel 2017

Die letzte Offenbarung und die Versiegelung des Buches

1 Im dritten Jahr des Königs Kyrus von Persien wurde dem Daniel, der Beltschazar heißt, etwas offenbart, was gewiss ist und von großer Not handelt. Und er achtete darauf und verstand das Gesicht. 2 Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. 3 Ich aß keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren. 4 Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem großen Strom Tigris 5 und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen Gürtel um seine Lenden. 6 Sein Leib war wie ein Topas, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helle, blanke Bronze, und seine Rede war wie ein großes Brausen. 7 Aber ich, Daniel, sah dies Gesicht allein, und die Männer, die bei mir waren, sahen’s nicht; doch fiel ein großer Schrecken auf sie, sodass sie flohen und sich verkrochen. 8 Ich blieb allein und sah dies große Gesicht. Es blieb aber keine Kraft in mir; jede Farbe wich aus meinem Antlitz und ich hatte keine Kraft mehr. 9 Und ich hörte seine Rede; und während ich sie hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde. 10 Und siehe, eine Hand rührte mich an und half mir auf die Knie und auf die Hände, 11 und er sprach zu mir: Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dies mit mir redete, richtete ich mich zitternd auf. 12 Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. 13 Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien. 14 Nun aber komme ich, um dir Bericht zu geben, wie es deinem Volk gehen wird am Ende der Tage; denn das Gesicht gilt erst ferner Zeit. 15 Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still. 16 Und siehe, einer, der einem Menschen gleich war, rührte meine Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, meine Glieder bebten, als ich das Gesicht hatte, und es war keine Kraft mehr in mir. 17 Wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, da auch jetzt noch keine Kraft in mir ist und mir der Atem fehlt? 18 Da rührte mich abermals der an, der aussah wie ein Mensch, und stärkte mich 19 und sprach: Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, sah ich mich gestärkt und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt. 20 Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen. 21 Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit. Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

English Standard Version

Daniel’s Terrifying Vision of a Man

1 In the third year of Cyrus king of Persia a word was revealed to Daniel, who was named Belteshazzar. And the word was true, and it was a great conflict.* And he understood the word and had understanding of the vision. 2 In those days I, Daniel, was mourning for three weeks. 3 I ate no delicacies, no meat or wine entered my mouth, nor did I anoint myself at all, for the full three weeks. 4 On the twenty-fourth day of the first month, as I was standing on the bank of the great river (that is, the Tigris) 5 I lifted up my eyes and looked, and behold, a man clothed in linen, with a belt of fine gold from Uphaz around his waist. 6 His body was like beryl, his face like the appearance of lightning, his eyes like flaming torches, his arms and legs like the gleam of burnished bronze, and the sound of his words like the sound of a multitude. 7 And I, Daniel, alone saw the vision, for the men who were with me did not see the vision, but a great trembling fell upon them, and they fled to hide themselves. 8 So I was left alone and saw this great vision, and no strength was left in me. My radiant appearance was fearfully changed,* and I retained no strength. 9 Then I heard the sound of his words, and as I heard the sound of his words, I fell on my face in deep sleep with my face to the ground. 10 And behold, a hand touched me and set me trembling on my hands and knees. 11 And he said to me, “O Daniel, man greatly loved, understand the words that I speak to you, and stand upright, for now I have been sent to you.” And when he had spoken this word to me, I stood up trembling. 12 Then he said to me, “Fear not, Daniel, for from the first day that you set your heart to understand and humbled yourself before your God, your words have been heard, and I have come because of your words. 13 The prince of the kingdom of Persia withstood me twenty-one days, but Michael, one of the chief princes, came to help me, for I was left there with the kings of Persia, 14 and came to make you understand what is to happen to your people in the latter days. For the vision is for days yet to come.” 15 When he had spoken to me according to these words, I turned my face toward the ground and was mute. 16 And behold, one in the likeness of the children of man touched my lips. Then I opened my mouth and spoke. I said to him who stood before me, “O my lord, by reason of the vision pains have come upon me, and I retain no strength. 17 How can my lord’s servant talk with my lord? For now no strength remains in me, and no breath is left in me.” 18 Again one having the appearance of a man touched me and strengthened me. 19 And he said, “O man greatly loved, fear not, peace be with you; be strong and of good courage.” And as he spoke to me, I was strengthened and said, “Let my lord speak, for you have strengthened me.” 20 Then he said, “Do you know why I have come to you? But now I will return to fight against the prince of Persia; and when I go out, behold, the prince of Greece will come. 21 But I will tell you what is inscribed in the book of truth: there is none who contends by my side against these except Michael, your prince.