Jesus Sirach 40

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Viel Unruhe ist jedem Menschen in die Wiege gelegt worden. Auf allen liegt eine schwere Last, angefangen von dem Tag, an dem sie aus dem Schoß ihrer Mutter hervorkommen, bis zu dem Tag, an dem sie zurückkehren in den Schoß der Erde, der Mutter aller Geschöpfe. (Hi 7,1; Ps 90,10; Ps 139,15)2 Ihre Herzen sind voller Angst, ihr Grübeln und ihr besorgtes Fragen kreist um das, was auf sie wartet: um den Tag ihres Todes. (Hebr 2,15)3 Darin geht es allen gleich: dem, der auf strahlendem Thron sitzt, wie dem, der in Staub und Asche kauert;4 dem, der Purpurgewand und Krone trägt, wie dem, der sich in Lumpen hüllt.5 Jeder erfährt Zorn und Eifersucht, Aufregung und Unruhe, Todesangst und Hass und Streit. Sogar nachts, wenn der Mensch auf seinem Bett Ruhe sucht, verwirren Träume seine Gedanken. (Pred 2,23)6 Ruhe findet er so gut wie keine. Bilder schrecken ihn auf und es geht ihm nicht besser als am hellen Tag. Aus seinem Inneren steigen sie auf und ängstigen ihn. Er sieht sich auf der Flucht vor dem Feind. (Hi 7,13; Weis 17,9)7 Und wenn er gerade meint, es sei um ihn geschehen, wacht er auf und kann es kaum fassen, dass seine Furcht völlig grundlos war.8 Alle Geschöpfe, Menschen wie Tiere, haben das gleiche Schicksal; aber die Sünder trifft es siebenfach:9 Tod, Blutvergießen, Streit und Krieg, Katastrophen, Hungersnot, Verwüstung und Seuche.10 Das alles wurde für die geschaffen, denen das Gesetz Gottes gleichgültig ist; ihretwegen kam einst auch die große Flut. (1Mo 6,13; Sir 39,28)11 Alles, was aus der Erde hervorgegangen ist, kehrt auch in die Erde zurück, so wie alles Wasser ins Meer zurückfließt. (Pred 1,7; Sir 17,1)12 Alles, was auf Bestechung und Unrecht gegründet ist, wird vergehen. Was aber durch Treue entsteht, bleibt für immer bestehen.13 Wer Unrecht tut, dessen Wohlstand ist wie ein Sturzbach, der plötzlich versiegt, oder ein verhallender Donnerschlag beim Gewitter.14 Er hält die Hände auf und freut sich; aber weil er das Gesetz übertritt, zerrinnt ihm am Ende alles zwischen den Fingern.15 Die Kinder von Menschen, die Gott missachten, werden nicht viele Nachkommen haben; sie gleichen Pflanzen, die auf hartem Felsen Wurzeln treiben wollen. (Mk 4,5; Sir 23,24)16 Sie sind wie Riedgras, das am Ufer der Flüsse wächst und früher ausgerissen wird als jedes andere Gras. (Hi 8,11)17 Freundlichkeit aber ist wie ein fruchtbarer, herrlicher Garten und Wohltaten bleiben für immer im Gedächtnis. (Jes 58,11; Sir 40,27)18 Angenehm leben kann jemand von seinem Besitz oder vom Ertrag seiner Arbeit, aber noch mehr, wenn er einen Schatz entdeckt.19 Der Name eines Mannes bleibt bestehen, wenn er Kinder hat oder eine Stadt gründet, aber noch mehr, wenn er Weisheit erlangt. Wenn einer Vieh und Äcker besitzt, wird er weithin bekannt,[1] aber noch mehr, wenn er eine tugendhafte Frau hat.20 Wein und Musik erfreuen das Herz; aber noch mehr erfreut die Liebe zur Weisheit.[2]21 Flöte und Harfe verschönern den Gesang; aber noch mehr erfreut die Gabe wohlklingender Rede. (Spr 16,24)22 Anmut und Schönheit entzücken das Auge; aber noch mehr entzückt junges Grün auf den Feldern.23 Es ist eine glückliche Stunde, wenn du einem Freund oder Gefährten begegnest; aber noch glücklicher ist es, wenn Frau und Mann einander begegnen. (Sir 25,1)24 Brüder und Helfer stehen dir im Notfall bei; aber noch mehr Hilfe erwächst dir aus den Wohltaten, die du anderen erwiesen hast.25 Durch Gold und Silber findet man Sicherheit, aber noch mehr durch einen guten Rat.26 Durch Wohlstand und Kraft bekommst du Selbstvertrauen, aber noch mehr durch Ehrfurcht vor dem Herrn. Wenn du sie hast, dann fehlt dir nichts; du brauchst keine andere Hilfe zu suchen. (Sir 25,11)27 Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist wie ein fruchtbarer, herrlicher Garten; sie ist ein besserer Schutz als aller Ruhm. (Sir 40,17)28 Mein Sohn,[3] verbring dein Leben nicht als Bettler! Lieber sterben als betteln!29 Wer stets nach fremden Tischen schielt, hat ein erbärmliches Leben. Er verunreinigt sich mit fremden Speisen, die jeder Mensch mit Verstand und Erziehung meidet. (Dan 1,8; 1Mak 1,63)30 Wer kein Schamgefühl hat, dem schmeckt das erbettelte Brot süß; aber in seinem Bauch müsste es wie Feuer brennen.