1.Makkabäer 4

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Gorgias war in der Nacht mit 5000 Mann und 1000 ausgesuchten Reitern aus dem Lager bei Emmaus aufgebrochen, (2Mak 8,24)2 um die Juden in Mizpa anzugreifen und überraschend zu schlagen. Leute von der Jerusalemer Besatzung wiesen ihm den Weg.3 Aber Judas hatte davon erfahren und ebenfalls seine Männer in Marsch gesetzt. Er wollte gegen das königliche Heer im Lager bei Emmaus einen Schlag führen,4 solange ein Teil der Truppen abwesend war.5 Gorgias erreichte das Lager der Juden bei Mizpa noch in der Nacht, fand es aber leer und suchte nun das Gebirge ab, weil er meinte, sie hätten sich vor ihm dorthin geflüchtet.6 Bei Tagesanbruch erschien Judas mit 3000 Mann in der Ebene. Sie waren nicht so gut ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es sich gewünscht hätten,7 und sahen nun das stark befestigte Lager der Fremden und die kampferprobte Reiterei, die es ringsum sicherte.8 Judas ermahnte seine Leute: »Habt keine Angst vor ihrer großen Zahl und ihrer wilden Kraft!9 Denkt daran, wie unsere Vorfahren am Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit seinem Heer verfolgte! (2Mo 14,21)10 Wir wollen zu Gott rufen, dass er an den Bund denkt, den er mit unseren Vorfahren geschlossen hat, dass er zu uns steht und heute dieses Heer vor unseren Augen vernichtet.11 Alle Völker sollen erkennen, dass es einen Gott gibt, der Israel befreit und rettet!«12 Die Fremden sahen Judas mit seinen Leuten anrücken,13 kamen aus dem Lager und stellten sich zum Kampf auf. Judas’ Männer bliesen die Trompeten14 und griffen an. Die Feinde wurden vernichtend geschlagen. Sie flohen in die Ebene15 und wer nicht schnell genug war, wurde von den Juden niedergemacht. Die Verfolgung erstreckte sich bis nach Geser und weiter in die Ebenen von Idumäa, von Aschdod und Jamnia. Etwa 3000 feindliche Soldaten fielen.16 Dann brach Judas die Verfolgung ab und kehrte um.17 Er sagte zu seinen Leuten: »Stürzt euch nicht auf die Beute; es steht uns noch ein weiterer Kampf bevor!18 Gorgias ist mit seinen Truppen in den Bergen ganz in der Nähe. Stellt euch also zum Kampf auf und greift sie an; danach könnt ihr euch in aller Ruhe über die Beute hermachen.«19 Judas hatte gerade zu Ende gesprochen, da tauchte schon eine Abteilung des Gegners hinter einem der Berge auf.20 Als aber die feindlichen Soldaten merkten, dass ihr Heer geschlagen und in die Flucht gejagt und ihr Lager in Brand gesteckt worden war – denn der aufsteigende Rauch war weithin sichtbar –,21 da packte sie eine panische Angst. Als sie auch noch Judas und sein Heer kampfbereit in der Ebene stehen sahen,22 flohen sie alle in das Gebiet der Philister.23 Jetzt erst gab Judas das feindliche Lager zur Plünderung frei. Seine Männer erbeuteten Gold und Silber in Menge, violette und rote Purpurstoffe und eine Fülle anderer wertvoller Dinge.24 Auf dem Rückmarsch priesen sie in Liedern die Taten Gottes und lobten ihn: »denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf«. (1Chr 16,34)25 An jenem Tag rettete Gott Israel auf wunderbare Weise.26 Die fremden Soldaten, die mit dem Leben davongekommen waren, erschienen bei Lysias und berichteten ihm, was geschehen war. (2Mak 11,1)27 Lysias war fassungslos und in großer Sorge. Was er mit dem Feldzug gegen Israel beabsichtigt hatte, war nicht erreicht worden und der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt.28 Im folgenden Jahr warb er deshalb 60000 ausgesucht tüchtige Soldaten und 5000 Reiter an, um mit diesem Heer erneut gegen die Juden zu kämpfen.29 Er kam nach Idumäa und schlug bei Bet-Zur sein Lager auf. Dort trat ihm Judas mit 10000 Mann entgegen.30 Als Judas das riesige Heer der Feinde sah, betete er: »Wir preisen dich, Gott, du Retter Israels! Du hast damals den wütenden Riesen Goliat durch deinen Diener David erschlagen, du hast Jonatan mit seinem Waffenträger das Heer der Philister überwältigen lassen. (1Sam 14,1; 1Sam 17,20)31 Genauso liefere jetzt dieses Heer deinem Volk Israel aus! Lass die Fremden zugrunde gehen mit ihrer ganzen Heeresmacht und allen ihren Reitern.32 Angst soll sie packen und alles Vertrauen auf ihre Stärke soll ihnen vergehen. Lass sie eine vernichtende Niederlage erleben, an die sie noch lange denken!33 Wir kennen und lieben dich. Gib uns den Sieg, wir werden dir dafür danken und dich preisen.«34 Die Schlacht begann und Lysias verlor etwa 5000 Soldaten.35 Er sah, dass seine Truppen eine Niederlage erlitten hatten. Gleichzeitig erkannte er, dass Judas und seine Leute noch mutiger geworden und fest entschlossen waren, entweder zu siegen oder ehrenvoll zu sterben. Deshalb brach er den Feldzug ab und kehrte nach Antiochia zurück. Dort stellte er ein neues, stärkeres Heer auf, mit dem er erneut nach Judäa ziehen wollte.36 Nun sagten Judas und seine Brüder: »Unsere Feinde sind vernichtend geschlagen. Wir wollen jetzt nach Jerusalem gehen, den Tempel von den Spuren des Götzendienstes reinigen und ihn neu weihen.« (Dan 9,1)37 Das ganze Heer marschierte zum Zionsberg.38 Dort fanden sie das Heiligtum verwüstet und verlassen. Der Brandopferaltar war durch Götzendienst entweiht. Die Tore hatte man verbrannt, in den Vorhöfen wucherte Gestrüpp wie im Wald oder auf einem gewöhnlichen Berg und die Nebengebäude waren verfallen. (Ps 74,3; 1Mak 1,39; 2Mak 1,8)39 Da zerrissen sie ihre Kleider, begannen laut zu klagen und streuten sich Asche auf den Kopf.40 Sie warfen sich zu Boden, bliesen die Trompeten und riefen zum Herrn.41 Dann kommandierte Judas eine Abteilung ab, um die Besatzung der Festung in Schach zu halten, bis der Tempelbezirk wieder in Ordnung gebracht war.42 Er suchte Priester aus, die dem Gesetz treu geblieben und nicht schuldig geworden waren.43 Sie mussten das Heiligtum reinigen und die entweihten Steine auf den Abfallplatz schaffen.44 Die Verantwortlichen waren unschlüssig, was mit dem Brandopferaltar geschehen sollte, der so scheußlich geschändet worden war.45 Da kamen sie auf den guten Gedanken, ihn abzutragen. Sonst hätte man sie immer an die Schande erinnern können, dass die Fremden ihn entweiht hatten. Die Priester trugen also den Altar ab46 und brachten die Steine an eine Stelle des Tempelbergs, an der sie niemand im Weg waren. Sie wollten warten, bis ein Prophet auftreten und entscheiden würde, was mit ihnen geschehen sollte. (5Mo 18,15; 1Mak 9,27; 1Mak 14,41)47 Dann suchten sie unbehauene Steine zusammen, wie es das Gesetz Gottes vorschreibt, und bauten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte. (2Mo 20,25; 5Mo 27,5)48 Sie setzten das Tempelgebäude instand und weihten sein Inneres und die Vorhöfe wieder für den gottesdienstlichen Gebrauch.49 Sie fertigten auch die heiligen Geräte neu an, die für den Gottesdienst gebraucht werden. Dann stellten sie den siebenarmigen Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch für die geweihten Brote im Tempel auf. (1Mak 1,21)50 Sie verbrannten ein Räucheropfer auf dem Altar und zündeten die Lampen am Leuchter an, sodass es im Tempel hell wurde.51 Sie legten die geweihten Brote auf den Tisch und brachten die Vorhänge vor dem Heiligtum und dem Allerheiligsten an. Damit waren die Erneuerungsarbeiten abgeschlossen.52 Am 25. Tag des 9. Monats – dem Monat Kislew – im Jahr 148 der griechischen Herrschaft[1] standen sie in aller Frühe auf (2Mak 10,1)53 und brachten auf dem neu gebauten Altar Opfer dar, wie das Gesetz es vorschreibt. (2Mo 29,38)54 Am gleichen Tag, an dem die Fremden den Altar geschändet hatten, wurde er neu geweiht. Dabei sangen sie Lieder, spielten auf Lauten und Harfen und ließen die Zimbeln klingen. (Esr 6,16; Ps 30,1)55 Alle warfen sich zu Boden und dankten dem Herrn, der ihnen den Sieg geschenkt hatte.56 Acht Tage lang feierten sie die Einweihung des Altars und brachten Gott unter großem Jubel Brandopfer. Das Volk hielt festliche Opfermahlzeiten und viele brachten Dankopfer.57 Die Vorderfront des Tempels wurde wieder mit Kränzen und kleinen Goldplatten verziert, die Tempeltore wurden erneuert und auch die Nebengebäude wieder instand gesetzt und mit neuen Türen versehen.58 Im ganzen Volk herrschte große Freude, denn nun waren sie die Schande los, die die Fremden ihnen angetan hatten.59 Judas, seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel kamen überein, die Erinnerung an die Einweihung des Altars jährlich acht Tage lang genau um diese Zeit mit Dank und Freude zu feiern. (2Mak 1,9)60 Damals bauten sie auch rund um den Zionsberg eine hohe Mauer mit festen Türmen, damit die Fremden ihn nicht noch einmal betreten und entweihen konnten.61 Eine ständige Besatzung schützte den heiligen Bezirk. Ebenso wurde die Stadt Bet-Zur befestigt, um Judäa gegen Angriffe aus Idumäa zu sichern.