Jesaja 50 | Gute Nachricht Bibel 2018 Schlachter 2000

Jesaja 50 | Gute Nachricht Bibel 2018

Gott antwortet auf Klagen seines Volkes

1 Der HERR sagt: »Ihr behauptet, ich hätte Israel, eure Mutter, verstoßen. Zeigt mir doch die Scheidungsurkunde! Ihr behauptet, ich hätte euch, meine Kinder, als Sklaven verkauft, wie man es tut, um seine Schulden zu tilgen. Zeigt mir doch den, dem ich etwas schuldig war! Nein, wegen eurer Schuld habe ich euch weggegeben, wegen eurer Verbrechen habe ich eure Mutter Israel weggeschickt! 2 Warum stellt sich mir keiner? Warum antwortet ihr nicht? Ihr denkt, ich sei zu schwach, um euch zu helfen, mein Arm sei zu kurz, um euch zu befreien. Und doch brauche ich nur ein Wort zu sprechen, dann trocknet das Meer aus und die Ströme versiegen, sodass die Fische elend umkommen. 3 Ich kann den Himmel schwarz werden lassen, als trüge er ein Trauerkleid.«

Der Bevollmächtigte Gottes wird angefeindet

4 Gott, der HERR, hat meine Zunge in seinen Dienst genommen, er zeigt mir immer neu, was ich sagen soll, um die Müden zu ermutigen. Jeden Morgen lässt er mich aufwachen mit dem Verlangen, ihn zu hören. Begierig horche ich auf das, was er mir zu sagen hat. 5 Er hat mir das Ohr geöffnet und mich bereitgemacht, auf ihn zu hören. Ich habe mich nicht gesträubt und bin vor keinem Auftrag zurückgescheut. 6 Ich habe meinen Rücken hingehalten, wenn sie mich schlugen, und mein Kinn, wenn sie mir die Barthaare ausrissen. Ich habe mich von ihnen beschimpfen lassen und mein Gesicht nicht bedeckt, wenn sie mich anspuckten. Sie meinen, ich hätte damit mein Unrecht eingestanden;* 7 aber der HERR, der mächtige Gott, steht auf meiner Seite. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kieselstein und halte alles aus. Ich weiß, dass ich nicht unterliegen werde. 8 Ich habe einen Helfer, der meine Unschuld beweisen wird; er ist schon unterwegs. Wer wagt es, mich anzuklagen? Er soll mit mir vor den Richter treten! Wer will etwas gegen mich vorbringen? Er soll kommen! 9 Der HERR, der mächtige Gott, tritt für mich ein. Wer will mich da verurteilen? Alle, die mich beschuldigen, müssen umkommen; sie zerfallen wie ein Kleid, das von Motten zerfressen ist. 10 Wer von euch fragt nach dem HERRN, wer hört auf seinen Bevollmächtigten? Er darf wissen: Auch wenn sein Weg durchs Dunkel führt und er nirgends ein Licht sieht – auf den HERRN kann er sich verlassen, sein Gott hält und führt ihn. 11 Zu euch aber, die ihr das Feuer schürt und Brandpfeile anzündet, sagt der HERR: »Ihr lauft in euer eigenes Feuer und werdet selbst von den Pfeilen getroffen, die ihr angezündet habt. Ihr bekommt meine Macht zu spüren; ich sorge dafür, dass ihr in Qualen endet.«

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Schlachter 2000

Vorhaltungen des Herrn an Israel

1 So spricht der HERR: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie verstoßen habe? Oder welchem von meinen Gläubigern habe ich euch verkauft? Siehe, ihr seid um eurer Sünden willen verkauft worden, und um eurer Übertretungen willen ist eure Mutter verstoßen worden. 2 Warum war kein Mensch da, als ich kam, antwortete niemand, als ich rief? Ist etwa meine Hand zu kurz, um zu erlösen, oder ist bei mir keine Kraft, um zu erretten? Siehe, mit meinem Schelten trockne ich das Meer aus; ich mache Ströme zur Wüste, dass ihre Fische vor Wassermangel faulen und vor Durst sterben! 3 Ich kleide den Himmel in Schwarz und bedecke ihn mit Sacktuch.

Der Knecht des Herrn wird angegriffen, aber Gott steht ihm bei

4 GOTT, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger [hören]. 5 GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet; und ich habe mich nicht widersetzt und bin nicht zurückgewichen. 6 Meinen Rücken bot ich denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. 7 Aber GOTT, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde. 8 Der mich rechtfertigt, ist nahe; wer will mit mir rechten? Lasst uns miteinander hintreten! Wer will gegen mich Anklage erheben? Er trete her zu mir! 9 Siehe, GOTT, der Herr, steht mir bei — wer will mich für schuldig erklären? Siehe, sie werden alle zerfallen wie ein Kleid; die Motte wird sie fressen. 10 Wer unter euch fürchtet den HERRN? Wer gehorcht der Stimme seines Knechtes? Wenn er im Finstern wandelt und ihm kein Licht scheint, so vertraue er auf den Namen des HERRN und halte sich an seinen Gott! 11 Habt aber acht, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet und euch mit feurigen Pfeilen wappnet! Geht hin in die Flamme eures eigenen Feuers und in die feurigen Pfeile, die ihr angezündet habt! Dieses widerfährt euch von meiner Hand, dass ihr in Qualen liegen müsst.