Jesaja 36 | Gute Nachricht Bibel 2018 Schlachter 2000

Jesaja 36 | Gute Nachricht Bibel 2018

Die Assyrer ziehen vor Jerusalem

1 Im 14. Regierungsjahr Hiskijas fiel der assyrische König Sanherib mit seinen Truppen in das Land Juda ein und eroberte alle befestigten Städte. 2 Von Lachisch aus schickte er den Obermundschenk zu König Hiskija nach Jerusalem und gab ihm ein starkes Heer mit. Vor der Stadt machte der Obermundschenk halt an der Wasserleitung beim oberen Teich, auf der Straße, die vom Tuchmacherfeld kommt. 3 Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn von Hilkija, ging zu ihm hinaus und mit ihm der Staatsschreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn von Asaf. 4 Der Obermundschenk sagte zu ihnen: »Meldet Hiskija, was der große König, der König von Assyrien, ihm sagen lässt: ›Worauf vertraust du eigentlich, dass du dich so sicher fühlst? 5 Meinst du etwa, dass du mit leeren Worten gegen meine Kriegsmacht und Kriegserfahrung antreten kannst? Auf wen hoffst du, dass du es wagst, dich gegen mich aufzulehnen? 6 Erwartest du etwa Hilfe von Ägypten? Du kannst dich genauso gut auf ein Schilfrohr stützen – es zersplittert und durchbohrt dir die Hand. Der König von Ägypten hat noch jeden im Stich gelassen, der sich auf ihn verlassen hat. 7 Oder willst du behaupten, dass ihr euch auf den HERRN, euren Gott, verlassen könnt? Dann sag mir doch: Ist er nicht eben der Gott, dessen Opferstätten und Altäre du, Hiskija, beseitigt hast? Hast du nicht den Leuten von Juda und Jerusalem befohlen, dass sie nur noch auf dem Altar in Jerusalem Opfer darbringen sollen?‹ 8 Mein Herr, der König von Assyrien, bietet dir folgende Wette an: Er gibt dir zweitausend Pferde, wenn du die Reiter dafür zusammenbringst. 9 Du kannst es ja nicht einmal mit dem unbedeutendsten Truppenführer meines Herrn aufnehmen. Du hoffst nur auf Ägypten und seine Streitwagenmacht. 10 Im Übrigen lässt der König von Assyrien dir sagen: ›Glaub nur nicht, ich sei gegen den Willen des HERRN in dieses Land gekommen, um es in Schutt und Asche zu legen! Der HERR selbst hat mir befohlen: Greif dieses Land an und verwüste es!‹«

Jerusalem wird zur Übergabe aufgefordert

11 Da unterbrachen Eljakim, Schebna und Joach den Obermundschenk und baten ihn: »Sprich doch bitte aramäisch mit uns, wir verstehen es. Sprich nicht hebräisch, die Leute auf der Stadtmauer hören uns zu!« 12 Aber der Obermundschenk erwiderte: »Hat mich etwa mein Herr nur zu deinem Herrn und zu dir gesandt? Nein, meine Botschaft gilt allen, die dort oben auf der Stadtmauer sitzen und die bald zusammen mit euch den eigenen Kot fressen und den eigenen Harn saufen werden!« 13 Darauf trat der Obermundschenk noch ein Stück weiter vor und rief laut auf Hebräisch: »Hört, was der große König, der König von Assyrien, euch ausrichten lässt! So spricht der König: 14 ›Lasst euch von Hiskija nicht täuschen! Er kann euch nicht retten. 15 Lasst euch auch nicht dazu überreden, auf den HERRN zu vertrauen! Glaubt Hiskija nicht, wenn er sagt: Der HERR wird uns bestimmt retten und diese Stadt nicht in die Hand des Assyrerkönigs fallen lassen! 16 Hört nicht auf Hiskija, hört auf mich! So spricht der König von Assyrien: Kommt heraus und ergebt euch! Jeder darf von seinem Weinstock und seinem Feigenbaum essen und Wasser aus seiner Zisterne trinken, 17 bis ich euch in ein Land bringe, das ebenso gut ist wie das eure. Dort gibt es Korn und Brot, Most und Wein in Fülle. 18 Lasst euch von Hiskija nichts vormachen! Lasst euch nicht einreden: Der HERR wird uns retten! Haben etwa die Götter der anderen Völker ihre Länder vor mir retten können? 19 Wo sind jetzt die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sefarwajim? Haben die Götter von Samaria es vor mir beschützt? 20 Wer von allen Göttern hat sein Land vor mir retten können? Und da soll ausgerechnet der HERR, euer Gott, Jerusalem vor mir beschützen?‹« 21 Die Männer auf der Mauer blieben still und antworteten nichts; so hatte König Hiskija es angeordnet. 22 Eljakim, Schebna und Joach zerrissen ihr Gewand, gingen zu Hiskija und berichteten ihm, was der Obermundschenk gesagt hatte.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Schlachter 2000

Sanheribs Feldzug gegen Jerusalem

1 Und es geschah im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia, da zog Sanherib, der König von Assyrien, gegen alle festen Städte Judas herauf und nahm sie ein. 2 Und der König von Assyrien sandte den Rabschake* mit einer großen Heeresmacht von Lachis nach Jerusalem gegen den König Hiskia; und der [Rabschake] stellte sich bei der Wasserleitung des oberen Teiches an der Straße des Walkerfeldes auf. 3 Da gingen zu ihm hinaus Eljakim, der Sohn Hilkijas, der über den Palast gesetzt war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Kanzleischreiber. 4 Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch dem Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für eine Stütze, auf die du vertraust? 5 Ich erkläre es für leeres Geschwätz, wenn du sagst, du hättest Rat und Macht zum Krieg! Auf wen vertraust du denn, dass du dich gegen mich aufgelehnt hast? 6 Siehe, du vertraust auf jenen geknickten Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt, in die Hand fährt und sie durchbohrt! So ist der Pharao, der König von Ägypten, für alle, die auf ihn vertrauen. 7 Wenn du aber zu mir sagen wolltest: »Wir vertrauen auf den HERRN, unseren Gott« — ist das nicht der, dessen Höhen und Altäre Hiskia beseitigt hat, indem er zu Juda und Jerusalem sagte: [Nur] vor diesem Altar sollt ihr anbeten? 8 Lass dich doch jetzt einmal ein mit meinem Herrn, dem König von Assyrien: Ich will dir 2 000 Pferde geben, wenn du die Reiter dazu stellen kannst! 9 Wie wolltest du denn einem der geringsten Statthalter von den Knechten meines Herrn widerstehen? Doch du vertraust ja auf Ägypten, wegen der Streitwagen und Reiter! 10 Nun aber — bin ich etwa ohne den Befehl des HERRN gegen dieses Land heraufgezogen, um es zu verderben? Der HERR selbst hat zu mir gesprochen: Ziehe hinauf in dieses Land und verderbe es! 11 Da sprachen Eljakim, Schebna und Joach zu dem Rabschake: Rede doch mit deinen Knechten aramäisch, denn wir verstehen es, und rede nicht judäisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist! 12 Da antwortete der Rabschake: Hat mich denn mein Herr zu deinem Herrn oder zu dir gesandt, damit ich diese Worte rede, und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken? 13 Und der Rabschake trat vor und rief mit lauter Stimme auf Judäisch und sprach: Hört die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien! 14 So spricht der König: Lasst euch von Hiskia nicht verführen, denn er kann euch nicht erretten! 15 Lasst euch von Hiskia auch nicht auf den HERRN vertrösten, wenn er sagt: »Der HERR wird uns gewiss erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden«! 16 Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Macht Frieden mit mir und kommt zu mir heraus, so soll jedermann von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und das Wasser seines Brunnens trinken, 17 bis ich komme und euch in ein Land führe, das eurem Land gleich ist, ein Land voll Korn und Most, ein Land voll Brot und Weinbergen. 18 Lasst euch von Hiskia nicht verführen, wenn er spricht: »Der HERR wird uns erretten!« Hat etwa irgendeiner von den Göttern der Heidenvölker sein Land aus der Hand des Königs von Assyrien erretten können? 19 Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sepharwajim? Haben sie etwa Samaria aus meiner Hand errettet? 20 Wen gibt es unter allen Göttern dieser Länder, der sein Land aus meiner Hand errettet hätte, dass der HERR Jerusalem aus meiner Hand erretten sollte? 21 Sie schwiegen aber still und antworteten ihm nicht ein Wort; denn der König hatte das Gebot erlassen und gesagt: Antwortet ihm nichts! 22 Darauf kamen Eljakim, der Sohn Hilkias, der über den Palast gesetzt war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Kanzleischreiber, mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und berichteten ihm die Worte des Rabschake.