Jesaja 26 | Gute Nachricht Bibel 2018 Schlachter 2000

Jesaja 26 | Gute Nachricht Bibel 2018

Die starke Stadt

1 Zu der Zeit wird man im Land Juda dieses Lied singen: »Fest und stark ist unsre Stadt! Ihren Wall und ihre Mauer hat der HERR zum Schutz errichtet. 2 Macht die Tore auf für alle, die dem HERRN gehorsam folgen, die in Treue zu ihm halten, 3 sich durch nichts beirren lassen. Heil und Frieden gibt er ihnen, weil sie sich auf ihn verlassen. 4 Setzt für immer das Vertrauen auf den HERRN, der unser Gott ist, unser Fels für alle Zeiten! 5 Tief erniedrigt hat er alle, die in stolzer Höhe wohnten. Ihre Stadt, sonst unbezwingbar, hat er bis zum Grund zerschlagen und sie in den Staub geworfen. 6 Arme und geringe Leute dürfen nun die Stadt zertreten, Menschen ohne eigene Macht.«

Gebet in der letzten Zeit

7 Allen, die auf dich hören, HERR, bahnst du einen geraden Weg; der Pfad, auf dem sie gehen, führt geradeaus zum Ziel. 8 Auch dann, wenn du uns strafen musst, warten wir voller Hoffnung auf dich. Zu dir zu rufen, HERR, an dich zu denken, das ist unser größtes Verlangen. 9 Bei Nacht sehnt sich mein Herz nach dir, mit tiefer Sehnsucht schau ich nach dir aus. Wenn du deine Urteile auf der Erde vollstreckst, dann lernen die Menschen, das Recht zu achten. 10 Doch alle, die nicht auf dich hören wollen, werden niemals lernen, was Recht ist, wenn du sie straffrei ausgehen lässt. Sogar in diesem Land, wo dein Recht gilt, verdrehen sie es und tun weiter Unrecht; sie sehen dich nicht in deiner Hoheit. 11 HERR, deine Hand ist drohend erhoben, doch deine Feinde sehen es nicht. Lass sie zu ihrer Beschämung erkennen, wie leidenschaftlich du dein Volk verteidigst! Das Feuer soll sie alle vernichten! 12 HERR, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du selbst für uns getan. 13 HERR, unser Gott, andere Herren haben über uns geherrscht, doch du bist der Einzige, den wir rühmen! 14 Ihre Toten werden nicht wieder leben, die Schatten stehen nie wieder auf. Sie, die früher über uns herrschten, hast du bestraft und ausgerottet samt allem, was an sie erinnert. 15 Dein Volk aber hast du groß gemacht und alle seine Grenzen ausgeweitet; so erweist du deine Macht und Hoheit. 16 HERR, in der Bedrängnis suchen die Deinen bei dir Hilfe; wenn du strafst, kommen sie klagend zu dir.* 17 Wir liegen vor dir und schreien wie eine Frau, die gebären soll, wir krümmen und winden uns vor Schmerzen. 18 Wir liegen in Wehen wie eine Frau, doch was wir gebären, ist nichts als Wind. Befreiung können wir dem Land nicht bringen und der Erde keine neue Hoffnung geben. 19 HERR, deine Toten werden wieder leben, die Leichen meines Volkes werden auferstehen! Ihr alle, die ihr in der Erde liegt, wacht auf und jubelt vor Freude! Du, HERR, bist wie der belebende Tau; darum gibt die Erde die Toten heraus.

Das Strafgericht über Erde und Meer

20 Ihr Leute meines Volkes, geht in eure Häuser und schließt die Türen hinter euch zu! Haltet euch für kurze Zeit verborgen, bis das Strafgericht vorüber ist! 21 Der HERR tritt schon aus seiner Wohnung hervor, um die Bewohner der Erde für ihre Vergehen zu bestrafen. Die Erde deckt das Blut wieder auf, das sie getrunken hat, sie verbirgt die Ermordeten nicht länger.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Schlachter 2000

Loblied der Erlösten zur Verherrlichung Gottes

1 An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: »Wir haben eine feste Stadt; Errettung setzt er als Mauern und als Schutzwehr. 2 Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk einzieht, das Treue bewahrt! 3 Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut. 4 Vertraut auf den HERRN allezeit, denn Jah, der HERR, ist ein Fels der Ewigkeiten! 5 Denn er hat erniedrigt die Bewohner der Höhe, die hochragende Stadt; er hat sie niedergeworfen, er hat sie zu Boden gestürzt, hat sie herabgestoßen bis in den Staub, 6 dass sie der Fuß zertrete, die Füße der Elenden, die Tritte der Armen.« 7 Der Pfad des Gerechten ist gerade; geradeaus bahnst du den Weg des Gerechten. 8 Auch auf dem Weg deiner Gerichte, HERR, harrten wir auf dich; auf deinen Namen und dein Gedenken war das Verlangen der Seele gerichtet. 9 Meine Seele verlangte nach dir in der Nacht, ja, mein Geist in mir suchte dich; denn sobald deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. 10 Wird dem Gottlosen Gnade erwiesen, so lernt er nicht Gerechtigkeit; in dem Land, wo Ordnung herrscht, handelt er verkehrt und sieht nicht die Majestät des HERRN. 11 HERR, deine Hand ist erhoben; sie wollen es nicht sehen! Sie werden es aber sehen und sich schämen müssen. Der Eifer für das Volk, das Zornesfeuer wird deine Feinde verzehren. 12 Uns aber, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alle unsere Werke hast du für uns vollbracht. 13 O HERR, unser Gott, andere Herren als du herrschten über uns; aber [künftig] gedenken wir allein an dich, an deinen Namen! 14 Tote werden nicht wieder lebendig; Schatten stehen nicht wieder auf; darum hast du sie heimgesucht und ausgerottet und jede Erinnerung an sie ausgetilgt. 15 Du hast, o HERR, zum Volk hinzugetan, du hast das Volk vermehrt; du hast dich herrlich erwiesen, du hast alle Grenzen des Landes erweitert. 16 HERR, in der Drangsal suchten sie dich; sie flehten leise in der Bedrängnis, als deine Züchtigung sie traf. 17 Wie eine Schwangere, die dem Gebären nahe ist, sich windet und vor Schmerzen schreit in ihren Wehen, so waren auch wir, HERR, vor deinem Angesicht: 18 Wir waren schwanger, wanden uns [in Schmerzen] und gebaren gleichsam Wind; wir konnten dem Land nicht Rettung verschaffen, und es wurden keine Erdenbewohner geboren. 19 Aber deine Toten werden leben, [auch] mein Leichnam; sie werden auferstehen! Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn dein Tau ist ein Morgentau, und die Erde wird die Toten wiedergeben. 20 So geh nun, mein Volk, in deine Kammern und schließe die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergegangen ist! 21 Denn siehe, der HERR wird von seinem Ort ausgehen, um die Bosheit der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen; und die Erde wird das auf ihr vergossene Blut offenbaren und die auf ihr Erschlagenen nicht länger verbergen.