Jeremia 44 | Gute Nachricht Bibel 2018 Schlachter 2000

Jeremia 44 | Gute Nachricht Bibel 2018

Die Entronnenen haben nichts gelernt

1 Das Wort des HERRN erging an Jeremia; der HERR gab ihm eine Botschaft an alle Leute aus Juda, die in Ägypten wohnten, in Migdol, Tachpanhes, Memfis und im südlichen Teil des Landes. Jeremia musste ihnen ausrichten: 2 »So spricht der HERR, der Herrscher der Welt,* der Gott Israels: ›Ihr habt das Unglück miterlebt, das ich über Jerusalem und alle Städte in Juda gebracht habe. Heute sind sie nur noch verlassene Trümmerfelder. 3 Das haben ihre Bewohner durch ihr schlimmes Treiben verschuldet; denn sie haben fremde Götter verehrt, die niemand von euch früher gekannt hat, auch eure Vorfahren nicht. Sie haben ihnen Opfer dargebracht und mich damit zum Zorn gereizt. 4 Immer wieder habe ich meine Diener, die Propheten, zu euch geschickt mit der Mahnung: Tut doch nicht so etwas Abscheuliches, ich hasse es! 5 Aber ihr habt nicht darauf gehört und euch nicht von eurem bösen Tun abgewandt. Nein, ihr habt darauf beharrt, diesen Göttern Opfer darzubringen. 6 Darum habe ich meinem Zorn freien Lauf gelassen. Er wütete in den Städten von Juda und in den Straßen Jerusalems, sodass sie zu Trümmerfeldern und zu Schutthaufen wurden, wie sie es heute noch sind.‹ 7 Deshalb fragt euch heute der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Habt ihr daraus nichts gelernt? Auch hier in Ägypten opfert ihr fremden Göttern und reizt mich damit zum Zorn! Wollt ihr euch selbst ins Unglück stürzen und das Volk von Juda, Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge, vollends bis auf den letzten Rest ausrotten? Mit eurem Tun bereitet ihr euch selbst den Untergang! Unter allen Völkern wird man über euch spotten und euren Namen als Fluchwort verwenden. 9 Habt ihr denn alles vergessen, womit ihr mich in Juda und in den Straßen Jerusalems beleidigt habt, ihr und eure Vorfahren, eure Frauen, eure Könige und deren Frauen? 10 Bis auf den heutigen Tag seid ihr unverbesserlich geblieben. Ihr fürchtet euch nicht vor mir und haltet euch nicht an das Gesetz und die Gebote, die ich euch und euren Vorfahren gegeben habe.‹ 11 Deshalb sagt der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Ich bin entschlossen, Unglück über euch zu bringen und das Volk von Juda vollends zu vernichten. 12 Auch die Überlebenden, die darauf bestanden haben, nach Ägypten auszuwandern, bringe ich jetzt um. Sie alle, Vornehme wie Geringe, werden durch Krieg und Hunger sterben. Die Menschen werden es mit Entsetzen sehen, sie werden über euch spotten und euren Namen als Fluchwort verwenden. 13 Wie ich Jerusalem bestraft habe, so strafe ich jetzt die Leute aus Juda, die in Ägypten wohnen – mit Krieg, Hunger und Pest. 14 Niemand wird entrinnen oder überleben. Niemand wird nach Juda zurückkehren, obwohl sie sich danach sehnen, wieder dort zu wohnen. Nur einige wenige werden entkommen und dorthin zurückkehren.‹«

Gott behält das letzte Wort

15 Alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern Opfer darbrachten, und alle Frauen, die dabeistanden – es waren sehr viele –, und auch die Leute von Israel, die im südlichen Landesteil wohnten, sagten darauf zu Jeremia: 16 »Was du da als Botschaft des HERRN zu uns gesagt hast, wollen wir nicht hören! 17 Wir werden weiterhin treu die Gelübde erfüllen, die wir der Himmelskönigin gemacht haben. Wir werden ihr Räucheropfer und Trankopfer darbringen, so wie wir es früher in Jerusalem und in den Städten Judas getan haben, wir und unsere Vorfahren, auch die Könige und führenden Männer. Damals ging es uns gut, wir hatten Brot genug und litten keine Not. 18 Aber seit wir aufgehört haben, der Himmelskönigin Opfer darzubringen, fehlt es uns an allem und wir kommen durch Krieg und Hunger um.« 19 Und die Frauen fügten hinzu: »Unsere Männer sind ganz damit einverstanden, dass wir der Himmelskönigin Räucheropfer und Trankopfer darbringen und ihr die Opferkuchen backen, die nach ihrem Bild geformt sind.« 20 Jeremia antwortete dem ganzen Volk, den Männern und Frauen: 21 »Eben diese Opfer haben euch ins Unglück gestürzt, die ihr in den Städten von Juda und in den Gassen Jerusalems dargebracht habt, ihr selbst, eure Vorfahren, eure Könige und führenden Männer und das ganze Volk! Dafür hat der HERR euch bestraft. 22 Er konnte euer abscheuliches Tun nicht mehr ertragen, deshalb wurde euer Land ein Trümmerfeld, menschenleer, ein Bild des Grauens, und sein Name muss als Fluchwort dienen. 23 Das kommt davon, dass ihr der Himmelskönigin Opfer dargebracht habt. Ihr habt gegen den HERRN gesündigt und ihm nicht gehorcht; ihr habt euch nicht an sein Gesetz, seine Gebote und Mahnungen gehalten. Deshalb hat er euch in das Unglück gestürzt, das euch bis heute verfolgt.« 24 Dann sagte Jeremia zu dem ganzen Volk, besonders zu den Frauen: »Ihr Leute aus Juda, hört nun, was der HERR euch ankündigt. 25 So spricht der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Ihr seid Leute, die tun, was sie versprechen! Ihr sagt: Wir haben das Gelübde getan, der Himmelskönigin Räucheropfer und Trankopfer darzubringen, und wir wollen uns genau daran halten. Nun gut, haltet eure Versprechen und erfüllt eure Gelübde! 26 Aber hört auch, was ich, der HERR, euch sage, allen Leuten aus Juda, die jetzt in Ägypten leben! Ich schwöre bei meinem großen Namen: Keiner von euch soll mehr meinen Namen in den Mund nehmen und sagen: So gewiss Gott, der HERR, lebt! 27 Denn ich werde jetzt nicht mehr für euer Wohlergehen sorgen, sondern nur noch für euren Untergang. Alle Leute aus Juda, die in Ägypten leben, werden durch Krieg oder Hunger umkommen. 28 Nur wenige werden dem Schwert entrinnen und aus Ägypten in das Land Juda zurückkehren. Die werden dann einsehen, wessen Wort in Erfüllung geht, meins oder das eure! 29 Ich will euch auch ein Zeichen geben, an dem ihr erkennen könnt, dass ich euch hier in diesem Land strafe und meine Drohungen gegen euch wahr mache: 30 Ich werde den ägyptischen König Hofra an seine Todfeinde ausliefern, so wie ich damals Zidkija, den König von Juda, an seinen Todfeind Nebukadnezzar, den König von Babylonien, ausgeliefert habe. Das sage ich, der HERR.‹«

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Schlachter 2000

Der Herr kündigt sein Gericht gegen die nach Ägypten ausgewanderten Juden an

1 Dies ist das Wort, das an Jeremia erging betreffs aller Juden, die im Land Ägypten wohnten, in Migdol und Tachpanches, in Noph und im Land Patros: 2 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und alle Städte Judas gebracht habe; und siehe, sie sind heute Ruinen, und es wohnt niemand darin, 3 um der Bosheit willen, die sie begangen haben, um mich zu erzürnen, indem sie hingegangen sind und anderen Göttern räucherten und dienten, die sie nicht kannten, weder sie, noch ihr, noch eure Väter, 4 obwohl ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt habe, indem ich mich früh aufmachte und sie [immer wieder] sandte und euch sagen ließ: Begeht doch diesen Gräuel nicht, den ich hasse! 5 Sie aber wollten nicht hören und neigten ihr Ohr nicht, dass sie von ihrer Bosheit umgekehrt wären und nicht mehr fremden Göttern geräuchert hätten. 6 Darum hat sich mein Grimm ergossen und ist mein Zorn gegen die Städte Judas und die Straßen Jerusalems entbrannt, sodass sie zu Trümmern und Ruinen geworden sind, wie es heute der Fall ist. 7 Und nun, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Warum begeht ihr ein so großes Übel gegen euch selbst, indem ihr euch Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge aus Juda ausrottet, sodass euch kein Überrest mehr bleiben wird, 8 dadurch nämlich, dass ihr mich durch die Werke eurer Hände erzürnt, indem ihr anderen Göttern räuchert im Land Ägypten, wohin ihr gegangen seid, um euch dort aufzuhalten, euch selbst zum Verderben, und damit ihr zum Fluch- und Schimpfwort werdet unter allen Heidenvölkern der Erde? 9 Habt ihr denn die Übeltaten eurer Väter vergessen und die Übeltaten der Könige von Juda und die Übeltaten ihrer Frauen und eure eigenen Übeltaten und die Übeltaten, die eure Frauen im Land Juda und auf den Straßen von Jerusalem begangen haben? 10 Sie sind noch nicht gedemütigt bis zum heutigen Tag; sie fürchten sich nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und in meinen Ordnungen, die ich euch und euren Vätern gegeben habe! 11 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich richte mein Angesicht gegen euch zum Unheil, und zwar um ganz Juda auszurotten. 12 Und ich werde den Überrest von Juda hinwegraffen, sie, die ihr Angesicht darauf gerichtet haben, in das Land Ägypten hinzugehen und sich dort als Fremdlinge aufzuhalten. Sie sollen alle im Land Ägypten aufgerieben werden, durchs Schwert fallen, durch Hunger aufgerieben werden, vom Kleinsten bis zum Größten; durch das Schwert oder durch den Hunger sollen sie sterben, und sie sollen zum Fluch, zum Entsetzen, zur Verwünschung und zur Beschimpfung werden! 13 So will ich die, welche im Land Ägypten wohnen, heimsuchen, wie ich Jerusalem mit Schwert, Hungersnot und Pest heimgesucht habe. 14 Und von dem Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gekommen ist, um sich dort als Fremdlinge aufzuhalten, wird niemand übrig bleiben noch entkommen, um wieder ins Land Juda zurückzukehren, wie sie sich vorgenommen haben, sich wieder dort anzusiedeln; sie werden nicht zurückkehren, außer einigen Entkommenen!

Das Volk beharrt auf seinen Götzendienst

15 Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern räucherten, und alle Frauen, die dastanden, eine große Gemeinde, auch das ganze Volk, das im Land Ägypten, in Patros wohnte, und sie sprachen: 16 Was das Wort angeht, das du im Namen des HERRN zu uns geredet hast, so wollen wir nicht auf dich hören; 17 sondern wir wollen gewisslich alles das tun, was wir gelobt haben: Wir wollen der Himmelskönigin räuchern und ihr Trankopfer ausgießen, wie wir, unsere Väter, unsere Könige und unsere Fürsten es in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems getan haben; damals hatten wir Brot in Fülle, und es ging uns gut, und wir erlebten kein Unheil! 18 Sobald wir aber aufhörten, der Himmelskönigin zu räuchern und Trankopfer auszugießen, hat es uns überall gefehlt, und wir wurden durch Schwert und Hungersnot aufgerieben. 19 Und wenn wir der Himmelskönigin räuchern und Trankopfer ausgießen, tun wir das etwa ohne den Willen unserer Männer, dass wir ihr Kuchen backen, um sie abzubilden, und ihr Trankopfer spenden? 20 Da redete Jeremia zu dem ganzen Volk, zu den Männern und Frauen und zu allen Leuten, die ihm so geantwortet hatten, und sprach: 21 Hat etwa der HERR nicht an das Räuchern gedacht, das ihr und eure Väter und eure Könige und eure Fürsten samt dem Volk des Landes in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems dargebracht habt? Er hat daran gedacht, und es ist ihm in den Sinn gekommen! 22 Ja, der HERR konnte es nicht länger ertragen, angesichts der Bosheit eurer Taten, angesichts der Gräuel, die ihr verübtet; darum ist euer Land zur Wüste und zum Entsetzen und zum Fluch geworden, unbewohnt, wie es heute der Fall ist. 23 Weil ihr geräuchert und gegen den HERRN gesündigt habt und nicht auf die Stimme des HERRN gehört habt und nicht in seinem Gesetz, in seinen Ordnungen und in seinen Zeugnissen gewandelt seid, deshalb ist euch dieses Unheil begegnet, wie es heute der Fall ist! 24 Weiter sprach Jeremia zu dem ganzen Volk, auch zu allen Frauen: Hört das Wort des HERRN, ihr Juden alle, die ihr im Land Ägypten seid! 25 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen habt mit eurem eigenen Mund gesagt und mit euren eigenen Händen erfüllt, was ihr sagtet: »Wir wollen unbedingt unsere Gelübde erfüllen, die wir der Himmelskönigin gelobt haben, wir wollen ihr räuchern und Trankopfer ausgießen!« Haltet eure Gelübde nur aufrecht und erfüllt doch, was ihr gelobt habt! 26 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Juden alle, die ihr im Land Ägypten wohnt: Siehe, ich habe bei meinem großen Namen geschworen, spricht der HERR, dass mein Name nie mehr durch den Mund irgendeines Mannes aus Juda im ganzen Land Ägypten genannt werden soll, sodass einer spräche: So wahr GOTT, der Herr, lebt! 27 Siehe, ich werde über sie wachen zum Unheil und nicht zum Guten, und alle Männer von Juda im Land Ägypten sollen durch Schwert und Hunger aufgerieben werden, bis sie vernichtet sind. 28 Es wird zwar ein zählbares Häuflein, die dem Schwert entkommen, aus dem Land Ägypten ins Land Juda zurückkehren; aber der ganze Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gekommen ist, um sich dort aufzuhalten, wird erfahren, wessen Wort sich bestätigen wird, das meine oder das ihre! 29 Und das soll für euch das Zeichen sein, spricht der HERR, dass ich euch an diesem Ort heimsuchen werde, und daran könnt ihr erkennen, dass meine Worte sich an euch gewisslich erfüllen werden zum Unheil: 30 So spricht der HERR, siehe, ich will den Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde geben und in die Hand derer, die nach seinem Leben trachten, gleichwie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, gegeben habe, der sein Feind war und ihm nach dem Leben trachtete.