Lukas 19 | Gute Nachricht Bibel 2018 Neue evangelistische Übersetzung

Lukas 19 | Gute Nachricht Bibel 2018

Jesus und Zachäus

1 Jesus ging nach Jericho hinein und zog durch die Stadt. 2 In Jericho lebte ein Mann namens Zachäus. Er war der oberste Zolleinnehmer in der Stadt und war sehr reich. 3 Er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei. Aber er war klein und die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht. 4 So lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus sehen zu können; denn dort musste er vorbeikommen. 5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und redete ihn an: »Zachäus, komm schnell herunter, ich muss heute dein Gast sein!« 6 Zachäus stieg schnell vom Baum und nahm Jesus voller Freude bei sich auf. 7 Alle sahen es und murrten; sie sagten: »Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!« 8 Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand zu viel abgenommen habe, will ich es ihm vierfach zurückgeben.« 9 Darauf sagte Jesus zu ihm: »Heute ist dir und deiner ganzen Hausgemeinschaft die Rettung zuteilgeworden! Auch du bist ja ein Sohn Abrahams. 10 Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.«

Jesus kündigt seinen Weggang und seine Wiederkunft an (Das Gleichnis vom anvertrauten Geld)

11 Alle Leute hatten gehört, was Jesus zu Zachäus sagte. Deshalb und weil Jesus nun auch schon nahe bei Jerusalem war, meinten sie, die neue Welt Gottes* werde in allernächster Zukunft anbrechen. Darum fügte Jesus noch ein Gleichnis hinzu. 12 Er sagte: »Ein Mann von königlicher Herkunft reiste in ein fernes Land. Dort wollte er sich zum König über sein eigenes Volk und Land einsetzen lassen und danach zurückkehren.* 13 Bevor er abreiste, rief er zehn seiner Diener, gab jedem ein Pfund Silberstücke* und sagte zu ihnen: ›Treibt Handel damit und macht etwas daraus, bis ich komme!‹ 14 Aber seine Landsleute konnten ihn nicht leiden. Deshalb schickten sie Boten hinter ihm her, die erklären sollten: ›Wir wollen diesen Mann nicht als König haben!‹ 15 Als er nun König geworden war, kam er zurück und ließ die Diener rufen, denen er das Geld anvertraut hatte. Er wollte sehen, was sie damit erwirtschaftet hatten. 16 Der erste kam und berichtete: ›Herr, dein Pfund Silberstücke hat zehn weitere Pfund eingebracht.‹ 17 ›Sehr gut‹, sagte sein Herr, ›du bist ein tüchtiger Diener. Weil du in so kleinen Dingen zuverlässig warst, mache ich dich zum Herrn über zehn Städte.‹ 18 Der zweite kam und berichtete: ›Herr, dein Pfund Silberstücke hat fünf weitere Pfund eingebracht.‹ 19 Der Herr sagte zu ihm: ›Dich mache ich zum Herrn über fünf Städte.‹ 20 Ein dritter aber kam und sagte: ›Herr, hier hast du dein Pfund Silberstücke zurück. Ich habe es im Tuch verwahrt und immer bei mir getragen.* 21 Ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist. Du hebst Geld ab, das du nicht eingezahlt hast,* und du erntest, was du nicht gesät hast.‹ 22 Zu ihm sagte der Herr: ›Du Nichtsnutz, du hast dir selbst das Urteil gesprochen. Du wusstest also, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe. 23 Warum hast du dann mein Geld nicht wenigstens auf die Bank gebracht? Dort hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen wiederbekommen.‹ 24 Dann sagte er zu den Umstehenden: ›Nehmt ihm sein Pfund ab und gebt es dem, der die zehn erwirtschaftet hat.‹ 25 Sie wandten ein: ›Herr, der hat doch schon zehn!‹ 26 Aber der König erwiderte: ›Ich sage euch, wer viel hat, soll noch mehr bekommen. Wer aber wenig hat, dem wird auch noch das Letzte weggenommen werden. 27 Nun aber zu meinen Feinden, die mich nicht als König haben wollten! Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!‹«

Jesus kommt nach Jerusalem

28 Nachdem Jesus dieses Gleichnis erzählt hatte, zog er weiter, hinauf nach Jerusalem. 29 In der Nähe der Ortschaften Betfage und Betanien am Ölberg schickte er zwei seiner Jünger fort 30 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn her! 31 Und wenn euch jemand fragt: ›Warum bindet ihr den Esel los?‹, dann antwortet: ›Der Herr braucht ihn.‹« 32 Die beiden gingen hin und fanden alles so, wie Jesus es ihnen gesagt hatte. 33 Als sie den Esel losbanden, fragten die Besitzer: »Warum bindet ihr den Esel los?« 34 »Der Herr braucht ihn«, antworteten sie 35 und brachten ihn zu Jesus. Sie legten ihre Kleider über das Tier und ließen Jesus aufsteigen. 36 Während er einherritt, breiteten die anderen Jünger ihre Kleider als Teppich auf die Straße. 37 Als Jesus dann an die Stelle kam, wo der Weg den Ölberg hinunterführt nach Jerusalem, brach die ganze Menge der Jünger, die Männer und Frauen,* in lauten Jubel aus. Sie priesen Gott für all die Wunder, die sie miterlebt hatten. 38 Sie riefen: »Heil dem König, der im Auftrag des Herrn kommt! Gott hat Frieden bereitet im Himmel! Ihm in der Höhe gehört alle Ehre!«* 39 Ein paar Pharisäer riefen aus der Menge: »Lehrer, bring doch deine Jünger zur Vernunft!« 40 Jesus antwortete: »Ich sage euch, wenn sie schweigen, dann werden die Steine schreien!«

Jesus weint über Jerusalem

41 Als Jesus sich der Stadt näherte und sie vor sich liegen sah, weinte er 42 und sagte: »Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt! Aber Gott hat dich blind dafür gemacht.* 43 Darum kommt jetzt über dich eine Zeit, da werden deine Feinde einen Wall rings um dich aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten einschließen. 44 Sie werden dich und deine Bewohner völlig vernichten und keinen Stein auf dem andern lassen. Denn du hast den Tag nicht erkannt, an dem Gott dir zu Hilfe kommen wollte.«

Jesus im Tempel

45 Jesus ging in den Tempel und fing an, die Händler hinauszujagen. 46 Dazu sagte er ihnen: »In den Heiligen Schriften steht, dass Gott erklärt hat: ›Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen zu mir beten können!‹ Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!« 47 Jesus lehrte jeden Tag im Tempel. Die führenden Priester, die Gesetzeslehrer und auch die Ältesten des Volkes suchten nach einer Möglichkeit, ihn zu töten; 48 aber sie wussten nicht, wie sie es anfangen sollten. Denn das Volk war dauernd um ihn und wollte sich keines seiner Worte entgehen lassen.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Neue evangelistische Übersetzung
1 Jesus ging weiter in die Stadt. Er zog durch ganz Jericho. 2 Dort gab es einen reichen Mann namens Zachäus. Er war der oberste Zolleinnehmer 3 und wollte Jesus unbedingt sehen. Aber er konnte es nicht, weil er klein war und die Menge ihm die Sicht versperrte. 4 Da lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum. Er hoffte, ihn dann sehen zu können, denn Jesus sollte dort vorbeikommen. 5 Als Jesus an die Stelle kam, blickte er hoch, sah ihn an und rief: „Zachäus, komm schnell herunter, denn ich muss heute dein Gast sein!“ 6 Schnell stieg Zachäus vom Baum herunter und nahm Jesus voller Freude bei sich auf. 7 Die Leute waren empört, als sie das sahen. „Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!“, murrten sie. 8 Zachäus aber trat vor den Herrn und sagte: „Herr, die Hälfte meines Vermögens werde ich den Armen geben, und wenn ich von jemand etwas erpresst habe, werde ich es ihm vierfach zurückerstatten.“ 9 Da sagte Jesus zu ihm: „Heute hat dieses Haus Rettung erfahren.“ Und dann fügte er hinzu: „Er ist doch auch ein Sohn Abrahams. 10 Der Menschensohn ist ja gekommen, um Verlorene zu suchen und zu retten.“

Das anvertraute Geld

11 Weil Jesus schon nah bei Jerusalem war, meinten die Leute, die ihm zuhörten, dass das Reich Gottes nun anbrechen würde. Deshalb fügte Jesus noch folgendes Gleichnis an: 12 „Ein Mann aus fürstlichem Haus wollte in ein fernes Land reisen, um sich dort zum König über sein eigenes Land krönen zu lassen. 13 Er rief zehn seiner Diener zu sich und gab jedem ein Pfund Silbergeld.* 'Arbeitet damit, bis ich wiederkomme!', sagte er. 14 Aber seine Landsleute hassten ihn. Sie schickten eine Abordnung hinter ihm her und ließen sagen: 'Diesen Mann wollen wir nicht als König über uns haben!' 15 Trotzdem wurde er zum König eingesetzt. Als er zurückkam, ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte erfahren, welchen Gewinn jeder erzielt hatte. 16 Der Erste kam und berichtete: 'Herr, dein Pfund hat weitere zehn eingebracht.' 17 Da sagte der König zu ihm: 'Hervorragend, du bist ein guter Mann! Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Verwalter von zehn Städten werden.' 18 Der Zweite kam und berichtete: 'Herr, dein Pfund hat weitere fünf eingebracht.' 19 Auch ihn lobte der König: 'Du sollst Herr über fünf Städte werden.' 20 Doch der Nächste, der kam, erklärte: 'Herr, hier ist dein Pfund Silbergeld. Ich habe es in einem Schweißtuch* aufbewahrt, 21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein so strenger Mann bist. Du forderst Gewinn, wo du nichts angelegt hast, und erntest, wo du nicht gesät hast.' 22 Du nichtsnutziger Sklave!', sagte der König. 'Mit deinen eigenen Worten verurteilst du dich. Du wusstest also, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich Gewinn fordere, wo ich nichts angelegt, und ernte, wo ich nichts gesät habe. 23 Warum hast du mein Geld dann nicht auf eine Bank gebracht? Dann hätte ich es wenigstens mit Zinsen zurückbekommen.' 24 Dann wandte er sich zu den Herumstehenden: 'Nehmt ihm das Pfund weg', sagte er, 'und gebt es dem, der die zehn Pfund erworben hat!' 25 Aber Herr', sagten sie, 'er hat doch schon zehn Pfund!' 26 Ja', erwiderte der König, 'aber denen, die einen Gewinn vorweisen können, wird noch mehr gegeben werden, und denen, die nichts gebracht haben, wird selbst das, was sie hatten, weggenommen. 27 Und nun zu meinen Feinden, die mich nicht zum König haben wollten: Holt sie her und bringt sie hier vor mir um!'“

Sein Einzug nach Jerusalem

28 Nachdem er das erzählt hatte, ging Jesus voraus und setzte seinen Weg nach Jerusalem fort.* 29 Als er in die Nähe von Betfage* und Betanien* am Ölberg kam, schickte er zwei seiner Jünger mit dem Auftrag los: 30 „Geht in das Dorf dort drüben. Gleich wenn ihr hineingeht, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch niemand geritten ist. Bindet es los und bringt es her. 31 Wenn jemand fragt, warum ihr es losbindet, sagt einfach: 'Der Herr braucht es.'“ 32 Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie Jesus es ihnen beschrieben hatte. 33 Als sie das Fohlen losmachten, fragten die Leute, denen es gehörte: „Warum bindet ihr das Tier los?“ 34 „Der Herr braucht es!“, antworteten sie. 35 Dann brachten sie das Jungtier zu Jesus, warfen ihre Mäntel darüber und ließen Jesus aufsteigen. 36 Während er so seinen Weg fortsetzte, breiteten andere ihre Mäntel auf dem Weg aus. 37 Als Jesus an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg in die Stadt hinabführte, brach die ganze Menge der Jünger in Freudenrufe aus. Sie lobten Gott mit lauter Stimme für all die Wunder, die sie miterlebt hatten: 38 „Gepriesen sei der König, / der kommt im Namen des Herrn! / Frieden dem, der im Himmel ist, / Ehre dem, der in der Höhe wohnt!“ 39 Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: „Rabbi, bring deine Jünger doch zur Vernunft!“ 40 Doch er erwiderte: „Ich sage euch: Würden sie schweigen, dann würden die Steine schreien.“ 41 Als er näher kam und die Stadt vor sich liegen sah, weinte er über sie 42 und sagte: „Wenn du wenigstens heute noch erkennen würdest, was dir den Frieden bringt! Doch du bist blind dafür. 43 Es kommt für dich eine Zeit, da werden deine Feinde einen Wall um dich bauen; sie werden dich belagern und dich von allen Seiten bedrängen. 44 Sie werden dich und deine Bewohner niederwerfen und in der ganzen Stadt keinen Stein mehr auf dem anderen lassen, weil du die Gelegenheit, in der Gott dich besuchte, verpasst hast.“

Auseinandersetzungen im Tempel

45 Als er in den Tempel hineinging, fing Jesus an, die Händler hinauszujagen. 46 „In der Schrift heißt es:“, rief er, „'Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein.' Aber ihr habt 'eine Räuberhöhle' daraus gemacht!“* 47 Jeden Tag lehrte Jesus im Tempel, aber die Hohen Priester, die Gesetzeslehrer und die führenden Männer des Volkes suchten nach einer Möglichkeit, ihn zu beseitigen. 48 Doch sie wussten nicht, wie sie es anfangen sollten, denn das ganze Volk war dauernd bei ihm und ließ sich keins seiner Worte entgehen.