1.Mose 41 | Gute Nachricht Bibel 2018 Neue evangelistische Übersetzung

1.Mose 41 | Gute Nachricht Bibel 2018

Der Pharao träumt

1 Zwei volle Jahre waren vergangen, da hatte der Pharao einen Traum. In dem Traum stand er am Ufer des Nils, 2 und er sah: Aus dem Nil stiegen sieben schöne, wohlgenährte Kühe und weideten in dem Gras, das am Ufer wuchs. 3 Danach sah er sieben andere Kühe aus dem Nil steigen, hässlich und mager, die stellten sich neben sie. 4 Und die mageren Kühe fielen über die fetten her und fraßen sie auf. Der Pharao wachte auf 5 und schlief noch einmal ein. Wieder hatte er einen Traum, und er sah: Auf einem einzigen Halm wuchsen sieben dicke, volle Ähren. 6 Nach ihnen wuchsen sieben andere Ähren auf, die blieben kümmerlich und waren vom Ostwind ausgedörrt. 7 Und die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben dicken, vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum gewesen war. 8 Am Morgen war er sehr beunruhigt und ließ alle Gelehrten und Wahrsager Ägyptens rufen. Er erzählte ihnen, was er geträumt hatte, aber keiner von ihnen konnte ihm sagen, was es bedeuten sollte. 9 Da wandte sich der oberste Mundschenk an den Pharao und sagte: »Ich muss den Pharao heute an meine früheren Verfehlungen erinnern. 10 Mein Herr, der Pharao, war unzufrieden mit seinen Dienern, mit mir und mit dem obersten Bäcker, und ließ uns im Haus des Befehlshabers der Leibwache gefangen halten. 11 Dort hatte einmal jeder von uns beiden einen Traum, der für ihn wichtig war, in derselben Nacht. 12 Nun hatten wir im Gefängnis als Diener einen jungen Hebräer, einen Sklaven des Befehlshabers der Leibwache; dem erzählten wir unsere Träume, und er erklärte jedem, was sein Traum bedeutete. 13 Und es ist alles genauso eingetroffen, wie er es vorausgesagt hatte: Ich wurde wieder in mein Amt eingesetzt und der andere wurde gehängt.«

Josef deutet die Träume des Pharaos

14 Sofort sandte der Pharao nach Josef und sie holten ihn aus dem Kerker. Er ließ sich die Haare schneiden, zog seine guten Kleider an und trat vor den Pharao. 15 Der sagte zu ihm: »Ich habe etwas geträumt, und niemand kann mir sagen, was es bedeutet. Man hat mir gesagt, dass du jeden Traum auf der Stelle deuten kannst.« 16 »Nicht ich!«, erwiderte Josef. »Die Antwort kommt von Gott, und er wird dem Pharao bestimmt etwas Gutes ankündigen.« 17 Da erzählte der Pharao: »In meinem Traum stand ich am Nil 18 und sah sieben schöne, wohlgenährte Kühe aus dem Wasser steigen und im Ufergras weiden. 19 Und dann stiegen sieben andere Kühe heraus, ganz elend und bis auf die Knochen abgemagert; ich habe in ganz Ägypten noch nie so hässliche gesehen. 20 Die mageren Kühe fraßen die fetten; 21 aber es half ihnen nichts, sie blieben so dürr und hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf. 22 Dann hatte ich einen zweiten Traum: Ich sah, wie auf einem einzigen Halm sieben prächtige, volle Ähren wuchsen. 23 Danach sah ich sieben schwache, kümmerliche Ähren aufwachsen, ganz vom Ostwind ausgedörrt. 24 Und die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben vollen. Ich habe es schon den Wahrsagern erzählt«, schloss der Pharao, »aber keiner konnte mir sagen, was es bedeutet.« 25 Da antwortete Josef: »Gott hat dem Pharao im Traum gezeigt, was er vorhat. Beide Träume bedeuten dasselbe; 26 es ist eigentlich ein einziger Traum. Die sieben fetten Kühe und die sieben prächtigen Ähren bedeuten sieben fruchtbare Jahre. 27 Die sieben mageren, hässlichen Kühe und die sieben kümmerlichen, vertrockneten Ähren bedeuten ebenso viele Hungerjahre. 28 Ich habe es schon gesagt: Damit will Gott dem Pharao ankündigen, was er in Kürze geschehen lässt. 29 In den nächsten sieben Jahren wird in ganz Ägypten Überfluss herrschen. 30 Aber dann kommen sieben Hungerjahre, da wird es mit dem Überfluss vorbei sein; man wird nichts mehr davon merken, und drückende Hungersnot wird im Land herrschen. 32 Dass der Pharao zweimal das Gleiche geträumt hat, bedeutet: Gott ist fest entschlossen, seinen Plan unverzüglich auszuführen. 33 Darum rate ich dem Pharao, einen klugen, einsichtigen Mann zu suchen und ihm Vollmacht über ganz Ägypten zu geben. 34 Der Pharao sollte in den kommenden guten Jahren den fünften Teil der Ernte als Abgabe erheben. Er sollte dafür Beamte einsetzen, 35 die unter der Aufsicht des Pharaos das Getreide in den Städten sammeln und speichern. 36 Dann ist ein Vorrat da für die sieben schlechten Jahre, und das Volk im ganzen Land Ägypten wird nicht vor Hunger zugrunde gehen.«

Josef wird der Stellvertreter des Pharaos

37 Der Pharao fand den Vorschlag gut, und alle seine Berater ebenso. 38 Er sagte zu den Beratern: »In diesem Mann ist der Geist Gottes. So einen finden wir nicht noch einmal.« 39 Zu Josef sagte er: »Gott hat dir dies alles enthüllt. Daran erkenne ich, dass keiner so klug und einsichtig ist wie du. 40 Du sollst mein Stellvertreter sein und mein ganzes Volk soll deinen Anordnungen gehorchen.* Nur die Königswürde will ich dir voraushaben. 41 Ich gebe dir die Vollmacht über ganz Ägypten.« 42 Mit diesen Worten zog er seinen Siegelring vom Finger und steckte ihn Josef an. Dann ließ er ihn in feinstes Leinen kleiden und legte ihm eine goldene Halskette um. 43 Er ließ ihn den Wagen besteigen, der für den Stellvertreter des Königs bestimmt war, und die Läufer, die vor ihm her den Weg bahnten, riefen den Leuten zu: »Abrek! Aus dem Weg!« So machte der Pharao Josef zum Herrn über ganz Ägypten. 44 »Ich bin und bleibe der Pharao«, sagte er zu ihm, »aber ohne deine Erlaubnis darf niemand im ganzen Land auch nur die Hand oder den Fuß bewegen.« 45 Er verlieh Josef den Namen Zafenat-Paneach* und gab ihm Asenat, die Tochter des Priesters Potifera von On,* zur Frau. So wurde Josef Herr über ganz Ägypten. 46 Er war 30 Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Josef bereiste sofort das ganze Land. 47 Es begannen jetzt die sieben fruchtbaren Jahre und die Felder brachten einen überreichen Ertrag. 48 Josef ließ während dieser Jahre alles Getreide, das geerntet wurde, in die Städte bringen, in jede Stadt den Ertrag der Felder, die in ihrer Umgebung lagen. 49 In den Speichern häufte sich das Getreide wie der Sand am Meer. Josef musste schließlich darauf verzichten, es abmessen zu lassen, weil es jedes Maß überstieg. 50 Noch ehe die Hungerjahre begannen, gebar Asenat dem Josef zwei Söhne. 51 »Gott hat mich alle Not und den Verlust meiner Familie vergessen lassen«, sagte er und nannte den Erstgeborenen Manasse. 52 Den zweiten nannte er Efraïm, denn er sagte: »Gott hat mir im Land meines Unglücks Kinder geschenkt.«*

Josefs Brüder reisen nach Ägypten

53 Als die sieben reichen Jahre vorüber waren, 54 brachen die Hungerjahre an, genau wie Josef es vorausgesagt hatte. In allen Ländern rings um Ägypten herrschte Hungersnot, nur in Ägypten gab es Vorräte. 55 Aber auch dort hungerten die Menschen und verlangten vom Pharao Brot. Da ließ der Pharao im ganzen Land verkünden: »Wenn ihr Brot wollt, dann wendet euch an Josef und tut, was er euch sagt.« 56 Die Not wurde immer drückender. Josef ließ alle Kornspeicher öffnen und verkaufte den Ägyptern Getreide. Denn die Hungersnot war drückend im ganzen Land und ebenso in allen anderen Ländern. 57 Deshalb kamen Leute aus aller Welt nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen; denn überall herrschte Hungersnot.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Neue evangelistische Übersetzung

Die Träume des Pharao

1 So vergingen zwei Jahre. Da träumte der Pharao, dass er am Nil stand 2 und zusah wie sieben schöne, wohlgenährte Kühe aus dem Strom stiegen und im Riedgras weideten. 3 Auf einmal stiegen sieben andere Kühe aus dem Strom, hässlich und mager, und stellten sich neben sie. 4 Und die hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben schönen, wohlgenährten auf. Da erwachte der Pharao. 5 Er schlief aber wieder ein und hatte noch einen Traum. Er sah, wie sieben dicke, volle Ähren auf einem einzigen Halm wuchsen. 6 Nach ihnen wuchsen sieben andere Ähren auf, mager und vom Ostwind versengt. 7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum war. 8 Am Morgen war er sehr beunruhigt und ließ alle Gelehrten und Magier* Ägyptens rufen. Er erzählte ihnen, was er geträumt hatte, doch keiner von ihnen konnte es ihm deuten. 9 Da sagte der oberste Mundschenk zum Pharao: „Ich muss heute an meine Verfehlung erinnern. 10 Als der Pharao über seine Diener aufgebracht war, ließ er mich im Gefängnis des Befehlshabers der Leibwache festsetzen, mich und den Oberbäcker. 11 Dort hatte jeder von uns in einer Nacht einen Traum, der für ihn von Bedeutung war. 12 Nun war dort ein junger Hebräer bei uns, ein Sklave des Befehlshabers der Leibwache. Ihm erzählten wir unsere Träume, und er deutete sie jedem von uns. 13 Und so, wie er es uns gedeutet hatte, traf es auch ein: Ich wurde wieder in mein Amt eingesetzt und der andere wurde gehängt.“ 14 Da schickte der Pharao nach Josef. Man holte ihn schnell aus dem Gefängnis. Er ließ sich Haar und Bart scheren und wechselte die Kleidung. Dann trat er vor den Pharao. 15 Der sagte zu Josef: „Ich habe etwas geträumt, aber niemand kann mir sagen, was es bedeutet. Nun wurde mir von dir berichtet, dass du einen Traum nur hören musst, um ihn zu deuten.“ 16 „Nein, nicht ich“, erwiderte Josef, „Gott wird eine Antwort geben, die dem Pharao zum Guten ist.“ 17 Da sagte der Pharao: „In meinem Traum stand ich am Nil 18 und sah sieben schöne, wohlgenährte Kühe aus dem Strom steigen und im Riedgras weiden. 19 Auf einmal stiegen sieben andere Kühe aus dem Strom, dürr und sehr hässlich. Sie waren bis auf die Knochen abgemagert. Ich habe in ganz Ägypten noch nie so hässliche gesehen. 20 Und die mageren, hässlichen Kühe fraßen die sieben wohlgenährten auf. 21 Als sie diese verschlungen hatten, merkte man nichts davon, dass sie in ihren Bauch gekommen waren. Sie waren so hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf. 22 Danach sah ich im Traum, wie sieben dicke, volle Ähren auf einem einzigen Halm wuchsen. 23 Nach ihnen wuchsen sieben andere Ähren auf, mager und vom Ostwind versengt. 24 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Ich habe es den Magiern erzählt, aber keiner konnte mir sagen, was es bedeutet.“ 25 Da sagte Josef zum Pharao: „Die beiden Träume bedeuten dasselbe. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. 26 Es ist eigentlich ein einziger Traum. Die sieben schönen Kühe und die sieben schönen Ähren bedeuten sieben Jahre. 27 Auch die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen kamen, bedeuten sieben Jahre, genauso wie die sieben kümmerlichen, vom Ostwind versengten Ähren: Es werden sieben Hungerjahre sein. 28 Wie ich es dem Pharao schon gesagt habe: Gott hat ihn sehen lassen, was er tun will. 29 In den nächsten sieben Jahren wird in ganz Ägypten Überfluss herrschen. 30 Aber dann kommen sieben Hungerjahre, wo aller Überfluss in Ägypten vergessen sein wird. Die Hungersnot wird das Land erschöpfen. 31 Man wird nichts mehr von dem Überfluss merken, der vorher im Land war. Die Hungersnot wird sehr schwer sein. 32 Dass der Pharao zweimal die gleiche Botschaft im Traum erhalten hat, bedeutet: Gott ist fest entschlossen, seinen Plan unverzüglich auszuführen.“

Josefs Rat

33 „Deshalb rate ich dem Pharao, sich nach einem einsichtigen und weisen Mann umzusehen, dem man die Verantwortung über Ägypten übertragen kann. 34 Dann sollte der Pharao in den sieben Jahren des Überflusses den fünften Teil der Ernte als Steuer erheben. Dazu sollte er Aufseher über das Land einsetzen, 35 die das Getreide in den guten Jahren einsammeln und in den Städten als Nahrungsmittel speichern. 36 Dann ist ein Vorrat da für die sieben Jahre des Hungers, die über Ägypten kommen werden, und das Land wird nicht an Hunger zugrunde gehen.“

Josef wird Herr über Ägypten

37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Beratern. 38 Er sagte zu ihnen: „Werden wir noch so einen Mann wie diesen finden, in dem der Geist Gottes wohnt?“ 39 Zu Josef sagte er: „Nachdem dich Gott das alles hat wissen lassen, gibt es keinen, der so einsichtig und weise wäre wie du. 40 Du also sollst über mein Haus gesetzt sein, und deinem Wort soll sich mein ganzes Volk beugen; nur um den Thron will ich höher sein als du. 41 Hiermit stelle ich dich über das ganze Land Ägypten!“ 42 Mit diesen Worten zog der Pharao seinen Siegelring vom Finger und steckte ihn Josef an. Dann ließ er ihn in feinstes ägyptisches Leinen kleiden und legte ihm die goldene Amtskette um. 43 Er ließ ihn auf seinen zweiten Wagen steigen und vor ihm her ausrufen: „Abrek, Achtung!“* So machte er ihn zum Herrn über ganz Ägypten. 44 „Ich bin und bleibe der Pharao“, sagte er zu Josef, „aber ohne deine Erlaubnis soll keiner in Ägypten Hand oder Fuß rühren.“ 45 Er verlieh Josef den Namen Zafenat-Paneach* und gab ihm Asenat, die Tochter von Potifera zur Frau. Das war der Priester von Heliopolis.* So wurde Josef Herr über ganz Ägypten.

Josefs Macht über Ägypten

46 Josef war dreißig Jahre alt, als er in den Dienst des Pharao, des Königs von Ägypten, trat. Bald darauf verließ er den Königshof und bereiste das ganze Land. 47 Die sieben Jahre des Überflusses brachten dem Land überreiche Ernten. 48 Josef ließ während dieser Jahre alle Nahrungsmittel in die Städte bringen, das heißt den Ertrag der Felder, die in ihrem Umkreis lagen. 49 Josef speicherte Getreide wie Sand am Meer. Die Menge überstieg jedes Maß, sodass man mit Zählen und Messen aufhörte. 50 Bevor die Hungerjahre herankamen, gebar Asenat, die Tochter des Priesters von Heliopolis, Josef zwei Söhne. 51 Den Ältesten nannte Josef Manasse, Vergessen-Macher. „Denn Gott“, sagte er, „hat mich alle Not und den Verlust meines Vaterhauses vergessen lassen.“ 52 Den zweiten nannte er Efraïm, Fruchtbar-Macher. „Denn Gott hat mich im Land meines Elends fruchtbar gemacht“, sagte er. 53 Dann waren die sieben Jahre des Überflusses vorüber, 54 und die Hungerjahre begannen, wie es Josef vorausgesagt hatte. In allen Ländern ringsherum herrschte Hungersnot, nur im Land Ägypten gab es Brot. 55 Als nun der Hunger in Ägypten begann und die Menschen zum Pharao nach Brot schrien, ließ dieser verkünden: „Wendet euch an Josef und tut, was er euch sagt!“ 56 Die Hungersnot erstreckte sich über das ganze Land. Da öffnete Josef die Kornspeicher und verkaufte den Ägyptern Getreide. Die Hungersnot aber wurde immer drückender in Ägypten. 57 Und alle Welt kam, um bei Josef Getreide zu kaufen, denn auch in den umliegenden Ländern herrschte der Hunger.