1.Mose 38 | Gute Nachricht Bibel 2018 Neue evangelistische Übersetzung

1.Mose 38 | Gute Nachricht Bibel 2018

Die mutige Tamar holt sich ihr Recht

1 Um diese Zeit trennte sich Juda von seinen Brüdern und zog hinunter ins Hügelland. Er wohnte in Adullam bei einem Mann namens Hira. 2 Dort sah er die Tochter des Kanaaniters Schua und heiratete sie. 3 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem er den Namen Er gab. 4 Dann wurde sie wieder schwanger und gebar einen zweiten Sohn; den nannte sie Onan. 5 Und den dritten Sohn nannte sie Schela. Als dieser geboren wurde, war Juda gerade in Kesib. 6 Juda verheiratete Er, seinen erstgeborenen Sohn, mit einer Frau namens Tamar. 7 Aber sein Erstgeborener tat, was dem HERRN missfällt, und der HERR ließ ihn sterben. 8 Da sagte Juda zu Onan: »Dein Bruder hat deine Schwägerin kinderlos hinterlassen. Du bist verpflichtet, für deinen Bruder einen Sohn zu zeugen, damit sein Geschlecht nicht ausstirbt.« 9 Onan war es klar, dass das Kind nicht ihm gehören würde. Deshalb ließ er jedes Mal, wenn er mit Tamar schlief, seinen Samen auf die Erde fallen, um seinem Bruder keine Nachkommen zu verschaffen. 10 Das missfiel dem HERRN und er ließ auch Onan sterben. 11 Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: »Bleib jetzt als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela alt genug ist.« In Wahrheit aber dachte er: »Ich will nicht auch noch den letzten Sohn verlieren.« So kehrte Tamar ins Haus ihres Vaters zurück und blieb dort. 12 Nach einiger Zeit starb Judas Frau, die Tochter Schuas. Als die Trauerzeit vorüber war, ging Juda mit seinem Freund Hira auf die Berge nach Timna, um nach den Männern zu sehen, die gerade seine Schafe schoren. 13 Als Tamar hörte, dass ihr Schwiegervater auf dem Weg nach Timna war, 14 legte sie ihre Witwenkleider ab, verhüllte ihr Gesicht mit einem Schleier und setzte sich an die Straße nach Timna, dort, wo der Weg nach Enajim abzweigt. Sie hatte genau gemerkt, dass Schela inzwischen erwachsen war und Juda nicht von ferne daran dachte, sie nun seinem Sohn zur Frau zu geben. 15 Als Juda sie verschleiert am Wegrand sitzen sah, hielt er sie für eine Prostituierte. 16 Er ging zu ihr hin und sagte: »Lass mich mit dir schlafen.« Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. »Was gibst du mir dafür?«, fragte sie. 17 Er sagte: »Ich schicke dir ein Ziegenböckchen von meiner Herde.« »Gut, aber du musst mir ein Pfand dalassen.« 18 »Was soll es sein?« »Das Band mit deinem Siegelring und der geschnitzte Stock in deiner Hand.« Juda gab ihr, was sie wollte. Dann schlief er mit ihr und sie wurde schwanger. 19 Sie ging wieder weg, legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider an. 20 Juda schickte seinen Freund aus Adullam mit dem Ziegenböckchen, um die Pfänder einzulösen. Aber die Frau war nicht mehr zu finden. 21 Der Freund fragte die Leute aus Enajim: »Wo ist denn die geweihte Frau, die hier an der Straße saß?« Sie sagten: »Hier gibt es keine geweihte Frau.« 22 Er kehrte zu Juda zurück und berichtete ihm: »Ich habe sie nicht gefunden, und auch die Leute dort erinnern sich nicht an eine solche Frau.« 23 »Soll sie die Sachen behalten«, sagte Juda. »Wenn wir weiter nachforschen, komme ich noch ins Gerede. Ich habe mein Versprechen gehalten, aber du hast sie nicht gefunden.« 24 Nach etwa drei Monaten bekam Juda die Nachricht: »Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben und ist davon schwanger geworden!« »Führt sie vor das Dorf!«, befahl Juda. »Sie muss verbrannt werden.« 25 Als man sie hinausführen wollte, schickte Tamar ihrem Schwiegervater die Pfänder und ließ ihm sagen: »Sieh dir einmal den Siegelring und den Stock da an! Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger.« 26 Juda sah sich die Sachen genau an und sagte dann: »Sie ist im Recht, die Schuld liegt bei mir. Ich hätte sie meinem Sohn Schela zur Frau geben müssen.« Er nahm sie in sein Haus, schlief aber nicht wieder mit ihr. 27 Als für Tamar die Zeit der Entbindung kam, zeigte es sich, dass sie Zwillinge hatte. 28 Während der Geburt streckte der eine seine Hand heraus. Die Hebamme band einen roten Faden um das Handgelenk und sagte: »Der ist der Erstgeborene.« 29 Er zog seine Hand aber wieder zurück und sein Bruder kam zuerst heraus. Die Hebamme sagte: »Mit was für einem Riss hast du dir den Vortritt erzwungen!« Deshalb nannte man ihn Perez. 30 Erst dann kam der mit dem roten Faden heraus; ihn nannte man Serach.*

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Neue evangelistische Übersetzung

Juda und Tamar

1 Damals trennte sich Juda von seinen Brüdern und zog zu einem Mann aus Adullam* namens Hira. 2 Dort sah er die Tochter eines Kanaaniters namens Schua. Er heiratete sie und schlief mit ihr. 3 Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. Juda nannte ihn Er. 4 Dann wurde sie wieder schwanger und gebar einen zweiten Sohn; den nannte sie Onan. 5 Ihren dritten Sohn nannte sie Schela. Zur Zeit seiner Geburt wohnten sie in Kesib.* 6 Juda verheiratete seinen ältesten Sohn Er mit einer Frau namens Tamar. 7 Doch sein Erstgeborener tat, was Jahwe missfiel, und Jahwe ließ ihn sterben. 8 Da sagte Juda zu Onan: „Schlafe mit der Frau deines Bruders und vollziehe die Schwagerehe mit ihr. Du bist verpflichtet, deinem Bruder Nachkommen zu verschaffen.“ 9 Weil Onan wusste, dass das Kind nicht ihm gehören würde, ließ er jedes Mal, wenn er mit Tamar schlief, den Samen auf die Erde ausfließen und verderben. Er wollte seinem Bruder keine Nachkommen verschaffen. 10 Das missfiel Jahwe, und er ließ auch Onan sterben. 11 Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: „Bleib jetzt als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela alt genug ist.“ Denn er befürchtete, dass auch dieser sterben würde wie seine Brüder. So ging Tamar zur Familie ihres Vaters zurück. 12 Jahre vergingen. Da starb Judas Frau, die Tochter Schuas. Als die Trauerzeit vorüber war, ging Juda mit seinem Freund Hira aus Adullam nach Timna* zu den Schafscherern. 13 Als Tamar erfuhr, dass ihr Schwiegervater zur Schafschur nach Timna ging, 14 legte sie ihre Witwenkleider ab, verhüllte sich mit einem Schleier und setzte sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna liegt. Denn sie hatte bemerkt, dass Schela erwachsen geworden war und sie ihm doch nicht als Frau gegeben wurde. 15 Als Juda sie so verschleiert erblickte, hielt er sie für eine Hure. 16 Er ging zu ihr hin und sagte: „Lass mich mit dir schlafen!“ Denn er merkte nicht, dass es seine Schwiegertochter war. „Was gibst du mir, wenn ich dich lasse?“, erwiderte sie. 17 „Ich schicke dir ein Ziegenböckchen von meiner Herde“, versprach er. „Gut“, sagte sie, „du musst mir nur ein Pfand dalassen.“ 18 „Was für ein Pfand willst du denn haben?“, fragte er. „Dein Rollsiegel mit Schnur* und den Stab* in deiner Hand“, erwiderte sie. Er gab ihr, was sie wollte, und kam zu ihr und schwängerte sie. 19 Sie ging dann von dort weg, legte den Schleier ab und zog die Witwenkleider wieder an. 20 Nun schickte Juda seinen Freund aus Adullam mit dem Ziegenböckchen los, um das Pfand einzulösen. Aber die Frau war nicht mehr zu finden. 21 Er fragte die Leute im Ort: „Wo ist denn die Geweihte,* die hier in Enajim am Weg saß?“ – „Hier gibt es keine Geweihte“, sagten sie. 22 Da kehrte er zu Juda zurück und sagte: „Ich habe sie nicht gefunden. Auch die Leute dort kennen keine Geweihte.“ 23 „Soll sie die Sachen behalten“, sagte Juda, „sonst machen wir uns noch zum Gespött. Ich habe ja das Böckchen geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.“ 24 Etwa drei Monate später wurde Juda berichtet: „Deine Schwiegertochter Tamar hat sich mit einem Mann eingelassen und ist sogar schwanger geworden!“ – „Führt sie aus dem Ort hinaus!“, befahl Juda. „Sie soll verbrannt werden.“ 25 Als man sie hinausführen wollte, schickte sie jemand zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: „Schau dir dieses Rollsiegel, die Schnur und den Stab genau an! Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger.“ 26 Juda sah sich die Sachen genau an und sagte: „Sie ist im Recht, die Schuld liegt bei mir. Ich hätte sie meinem Sohn Schela zur Frau geben müssen.“ Er nahm sie bei sich auf, schlief aber nicht wieder mit ihr. 27 Kurz vor der Entbindung stellte sich heraus, dass Tamar Zwillinge bekam. 28 Während der Geburt streckte einer seine Hand heraus. Die Hebamme band einen roten Faden um das Handgelenk und sagte: „Das ist der Erstgeborene.“ 29 Der zog seine Hand aber wieder zurück, und sein Bruder kam zuerst heraus. „Mit was für einem Riss hast du dir den Vortritt verschafft!“, sagte die Hebamme. Deshalb nannte man ihn Perez, Riss. 30 Erst dann kam sein Bruder heraus, an dessen Handgelenk der rote Faden war. Ihn nannte man Serach, Rotglanz.