Sprüche 27 | Gute Nachricht Bibel 2018 Neue Genfer Übersetzung

Sprüche 27 | Gute Nachricht Bibel 2018

Überlass es anderen, dich zu loben

1 Gib nicht an mit dem, was du morgen vorhast! Du weißt ja nicht einmal, was dir heute zustößt. 2 Überlass es anderen, dich zu loben; besser ein fremder Mund lobt dich als dein eigener! 3 Sand und Steine sind schwer, aber noch schwerer wiegt der Ärger, den man mit Dummköpfen hat. 4 Zorn ist grausam und Wut wie überschäumendes Wasser; doch noch unerträglicher ist Eifersucht. 5 Liebe, die offen tadelt, ist besser als eine, die ängstlich schweigt. 6 Ein Freund bleibt dein Freund, auch wenn er dir wehtut; ein Feind überfällt dich mit übertrieben vielen Küssen. 7 Wer satt ist, lässt den besten Honig stehen; aber Hungrigen schmeckt sogar Bitteres süß. 8 Wie ein Vogel, der fortfliegt von seinem Nest, so ist ein Mensch, der seine Heimat verlässt. 9 Duftendes Öl und Weihrauch geben eine festliche Stimmung; aber noch beglückender als süße Düfte ist die Zuneigung eines Menschen.* 10 Verlass deine Freunde nicht, auch nicht die Freunde deines Vaters. Wenn du in Schwierigkeiten bist, lauf nicht gleich zum Haus deines Bruders. Der Nachbar nebenan kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne. 11 Werde klug und weise, mein Sohn,* und mach mir Freude! Wenn mir dann jemand Unfähigkeit vorwirft, kann ich ihn widerlegen. 12 Ein Mensch mit Erfahrung sieht das Unglück kommen und bringt sich in Sicherheit; die Unerfahrenen laufen mitten hinein und müssen es büßen. 13 Wenn jemand so dumm war, für einen Fremden zu bürgen, dann nimm ruhig sein Obergewand als Pfand, wenn er von dir etwas borgen will. 14 Wenn du deinen Nachbarn jeden Morgen mit lauten Glückwünschen grüßt, dann legt er es dir als Verwünschung aus. 15 Wie ein Loch im Dach, durch das es bei Regen ständig tropft, so ist eine keifende Frau. 16 Sie zum Schweigen bringen? Genauso gut kannst du versuchen, den Wind anzuhalten oder Öl mit den Fingern festzuhalten! 17 Eisen wird mit Eisen geschärft, und ein Mensch bekommt seinen Schliff durch Umgang mit anderen. 18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, bekommt dafür die Feigen zu essen; ein Diener, der für seinen Herrn sorgt, wird dafür geehrt. 19 Im Spiegel des Wassers erkennst du dein Gesicht und im Spiegel deiner Gedanken erkennst du dich selbst. 20 Der Schlund der Totenwelt ist unersättlich und auch die Augen des Menschen wollen immer noch mehr. 21 Den Wert von Gold und Silber prüft man mit Tiegel und Ofen; was ein Mann wert ist, sagt sein Ruf. 22 Einen unverbesserlichen Narren kannst du in einem Mörser mit dem Stößel stampfen, mitten zwischen den Körnern. Die Körner verlieren dabei ihre Hülsen, aber der Narr nicht seine Dummheit. 23 Achte auf den Zustand deiner Herden, kümmere dich um deine Schafe und Ziegen. 24 Geldbesitz ist nicht von Dauer; nicht einmal eine Krone geht endlos von einer Generation auf die andere über. 25 Mähe deine Wiesen, und während das Gras nachwächst, hole das Heu von den Bergen! 26 Die Schafe geben dir Wolle zur Kleidung. Mit dem Erlös für die Ziegenböckchen kannst du ein neues Feld kaufen, 27 und von den Ziegen bekommst du Milch im Überfluss. So kannst du dich und deine Familie ernähren und auch deine Mägde am Leben erhalten.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Neue Genfer Übersetzung

Der Wert wahrer Freundschaft

1 Brüste dich nicht mit dem, was morgen sein wird*, denn du weißt nie, was ein Tag mit sich bringt*. 2 Überlass es einem anderen, dich zu loben, und tue es nicht selbst. Von einem Fremden soll das Lob kommen und nicht aus deinem eigenen Mund.* 3 Steine und Sand sind schwere Lasten*, doch der Ärger, den ein gedankenloser Schwätzer verursacht, ist noch schwerer ´zu tragen` als sie beide. 4 Wut ist schrecklich und Zorn ´ist wie eine Flut, die alles` überschwemmt. ´Aber noch verheerender ist` Eifersucht – wer könnte ihr standhalten? 5 Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die sich wohlwollend zurückhält*. 6 Ein Freund meint es ehrlich, auch wenn er einem wehtut*, aber die überschwänglichen Küsse eines Feindes ´sind verlogen`. 7 Wer satt ist, verschmäht* ´sogar den besten` Wabenhonig, aber einem Hungrigen schmeckt alles Bittere süß. 8 Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, so ist einer, der aus seiner Heimat flieht. 9 Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, aber noch wohltuender ist ein Freund, der einen guten Rat gibt*. 10 Lass deinen Freund nicht im Stich, auch nicht den Freund deines Vaters! Und geh nicht zur Familie deines Bruders, wenn du in Not bist. Besser ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne! 11 Sei einsichtig, mein Sohn, und mach mir* Freude. Dann kann ich dem, der mich verhöhnt, eine ´passende` Antwort geben. 12 Ein Kluger sieht das Unglück kommen und bringt sich in Sicherheit, aber die Einfaltspinsel gehen einfach weiter und müssen es dann büßen. 13 Hat jemand für einen Fremden eine Bürgschaft übernommen, dann nimm sein Gewand ´als Sicherheit`. Verlange ein Pfand von ihm, weil es sich um ein Geschäft mit Fremden* handelt. 14 Wenn jemand seinen Freund frühmorgens mit lauten Glückwünschen begrüßt, wird es ihm ´womöglich` als Verwünschung ausgelegt. 15 Eine andauernd nörgelnde Frau gleicht ständigem Tropfen ´von der Decke` bei Dauerregen. 16 Wer sie aufhalten will, möchte Wind aufhalten und Öl mit der Hand festhalten*. 17 Eisen schleift man mit Eisen, und einen Mann schleift der Umgang mit seinem Freund.* 18 Wer einen Feigenbaum ´ausdauernd` pflegt, kann seine Früchte genießen, und wer ´als Diener` seinen Herrn umsorgt, erntet Anerkennung. 19 Wie das Gesicht im Wasser, so ´spiegelt sich` ein Mensch in seinen Gedanken und Gefühlen.* 20 Totenreich und Unterwelt sind unersättlich, und auch die Augen des Menschen werden nicht satt. 21 Um ´die Reinheit von` Silber und Gold zu prüfen, gibt es den Schmelztiegel und den Schmelzofen, und ein Mensch ´wird beurteilt` nach dem Ruf, den er besitzt. 22 Einen selbstgefälligen Schwätzer kannst du unter die Körner gemischt im Mörser mit dem Stößel zerstampfen, ´aber selbst dann` fällt seine Selbstgefälligkeit nicht von ihm ab. 23 Achte sorgfältig auf das Aussehen deiner Schafe und Ziegen, die Herden müssen dir am Herzen liegen. 24 Denn Vorräte halten nicht ewig, und nicht einmal eine Königskrone wird durch alle Generationen weitergegeben. 25 Wenn das Gras abgeweidet* ist, frisches Grün nachwächst und Bergkräuter gesammelt sind, 26 dann hast du ´die Wolle der` Lämmer für deine Kleidung, Böcke als Zahlungsmittel für ein Feld, 27 und es gibt genug Ziegenmilch als Nahrung für dich und deine Familie und für den Lebensunterhalt deiner Mägde.