Richter 3 | Gute Nachricht Bibel 2018 Neue Genfer Übersetzung

Richter 3 | Gute Nachricht Bibel 2018

Die im Land verbliebenen Fremdvölker

1 Folgende Völker ließ der HERR im Land übrig, um den Gehorsam des Volkes durch sie auf die Probe zu stellen – aber auch, um ihnen Gelegenheit zu geben, sich im Kriegführen zu üben. Alle Männer Israels, die die Kämpfe um das Land nicht mehr selbst erlebt hatten, sollten diese Gelegenheit bekommen. 3 Dies waren die Völker: die fünf Fürstentümer der Philister, alle Kanaaniter, die Phönizier und schließlich die Hiwiter, die im Libanongebirge zwischen dem Hermon und Lebo-Hamat wohnen. 4 Durch sie sollten die Leute von Israel auf die Probe gestellt werden. Der HERR wollte sehen, ob sie seinen Geboten gehorchen würden, die er ihren Vorfahren durch Mose gegeben hatte. 5 Die Leute von Israel lebten also mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern. 6 Und was taten sie? Sie nahmen die Töchter dieser Völker als Frauen und gaben den Männern dieser Völker ihre eigenen Töchter, und sie opferten ihren Göttern.

Der Richter Otniël

7 Die Leute von Israel taten, was dem HERRN missfällt: Sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, und beteten zu den Göttern der Kanaaniter, dem Baal und der Aschera.* 8 Da wurde der HERR zornig auf sie und gab sie in die Hand Kuschan-Rischatajims, eines Königs im oberen Mesopotamien. Acht Jahre lang wurden sie von ihm unterdrückt. 9 Da schrien die Israeliten zum HERRN um Hilfe und er ließ ihnen einen Retter erstehen: Otniël, den jüngeren Bruder Kalebs, einen Sohn von Kenas. 10 Der Geist des HERRN nahm Besitz von ihm und machte ihn zum Richter und Anführer des Volkes. Er zog gegen Kuschan-Rischatajim in den Kampf, und der HERR half ihm, sodass er dem König von Mesopotamien eine schwere Niederlage beibrachte. 11 Otniël lebte danach noch 40 Jahre und in dieser ganzen Zeit hatte das Land Ruhe vor Feinden.

Ehud rettet Israel durch eine List

12 Die Leute von Israel aber taten von Neuem, was dem HERRN missfällt. Deshalb ließ er Eglon, den König der Moabiter, über sie Macht gewinnen. 13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und den Amalekitern, besiegte die Israeliten und besetzte die Stadt Jericho. 14 Achtzehn Jahre lang mussten die Leute von Israel dem Moabiterkönig Tribut zahlen. 15 Da schrien sie zum HERRN um Hilfe und er ließ ihnen einen Retter erstehen: Ehud, den Sohn von Gera aus dem Stamm Benjamin. Ehud war Linkshänder. Als die führenden Männer des Volkes ihn dazu bestimmten, den Tribut an König Eglon abzuliefern, 16 schmiedete er sich ein kurzes, beidseitig geschärftes Schwert und band es sich unter dem Gewand auf der rechten Seite fest. 17 So übergab er den Tribut. – König Eglon war übrigens ein Mann von mächtiger Körperfülle. 18 Nach der Übergabe ließ Ehud die Männer, die den Tribut hergetragen hatten, nach Hause gehen. 19 Er selbst kehrte bei den steinernen Götterbildern* um und ging noch einmal zu Eglon zurück. Er sagte zum König: »Ich habe eine geheime Botschaft für dich!« »Pst!«, machte Eglon. »Dass keiner es hört!« So gingen alle Diener des Königs hinaus. 20 Eglon saß in dem kühlen Obergemach, das nur für ihn allein bestimmt war. Ehud sagte zu ihm: »Ich habe für dich eine Botschaft von Gott.« Darauf erhob sich Eglon von seinem Sitz. 21 Ehud griff mit der linken Hand nach dem Schwert an seiner rechten Seite und stieß es ihm in den Bauch. 22 Die ganze Klinge drang in Eglons Leib ein und sogar noch der Griff verschwand im Fett. Ehud ließ das Schwert stecken, 23 verriegelte die Tür und stieg durchs Fenster hinaus.* 24 Nachdem Ehud gegangen war, wollten Eglons Diener nach dem König sehen, aber sie fanden die Tür des Obergemachs verriegelt. »Er wird wohl gerade seine Notdurft verrichten«, sagten sie. 25 Sie warteten vergeblich; die Tür wurde nicht geöffnet. Schließlich holten sie den Schlüssel und schlossen auf. Da lag ihr Herr tot auf dem Boden. 26 Während die Diener vor der Tür gewartet hatten, hatte sich Ehud in Sicherheit gebracht. Er war an den Steinbildern vorbeigegangen und gelangte unbehelligt nach Seïra. 27 Dort angekommen, ließ er im Bergland von Efraïm das Signalhorn blasen und die Männer Israels zogen hinter ihm her in die Jordanebene hinunter. 28 Er sagte zu ihnen: »Folgt mir schnell! Der HERR hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben.« Da zogen sie hinter ihm her und besetzten die Furten über den Jordan, sodass die Moabiter nicht entkommen konnten. 29 Sie erschlugen an diesem Tag 10000 von ihnen, lauter starke und kampferprobte Männer; kein Einziger konnte sich retten. 30 So zwang der HERR die Moabiter an diesem Tag vor Israel in die Knie. Das Land hatte nun 80 Jahre lang Ruhe vor Feinden.

Der Richter Schamgar

31 Nach Ehud trat Schamgar, der Sohn Anats, auf. Er erschlug 600 Philister mit einem Ochsenstachel. So rettete auch er die Leute von Israel vor ihren Feinden.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Neue Genfer Übersetzung
1 Der HERR ließ also einige Völker ´im Land` bleiben, um die Israeliten, die den Kampf um Kanaan nicht miterlebt hatten, auf die Probe zu stellen. 2 Auch wollte er die ´neue` Generation, die keine Kampferfahrung hatte, lehren, Krieg zu führen. 3 ´Folgende Völker ließ er im Land`: die fünf Fürstentümer der Philister, alle kanaanitischen Völker, die Sidonier und die Hiwiter, die im Libanongebirge zwischen dem Berg Baal-Hermon und ´der Gegend von` Lebo-Hamat wohnten. 4 Durch sie wollte der HERR prüfen, ob die Israeliten seinen Geboten gehorchen würden, die er ihren Vorfahren durch Mose gegeben hatte. 5 Aber die Israeliten ließen sich mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern nieder. 6 Sie heirateten Frauen aus diesen Völkern und verheirateten ihre Töchter mit deren Söhnen. Und sie dienten den Göttern dieser Völker.

Der Richter Otniël

7 Die Israeliten taten, was dem HERRN missfiel. Sie vergaßen ihn, ihren Gott, und verehrten die Götzen Baal und Aschera*. 8 Da wurde der HERR zornig auf die Israeliten und gab sie in die Gewalt des Aramäers Kuschan-Rischatajim*, des Königs von Nord-Mesopotamien. Acht Jahre lang standen sie unter seiner Herrschaft. 9 Als die Israeliten zum HERRN um Hilfe schrien, sandte er ihnen einen Retter: Otniël, den Sohn von Kalebs jüngerem Bruder Kenas*. 10 Der Geist des HERRN kam auf ihn, und er wurde zum Richter ´und Anführer` Israels. Als er in den Kampf zog, gab der HERR den Aramäerkönig Kuschan-Rischatajim in seine Hand, und Otniël konnte ihn bezwingen. 11 Das Land hatte vierzig Jahre Ruhe ´vor seinen Feinden` – so lange, bis Otniël starb.

Der Richter Ehud

12 Wieder taten die Israeliten, was dem HERRN missfiel. Deshalb ließ der HERR den moabitischen König Eglon so mächtig werden, dass er Israel unterdrücken konnte. 13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und den Amalekitern und griff die Israeliten an. Er besiegte sie und nahm die Palmenstadt ´Jericho` ein. 14 Danach standen die Israeliten achtzehn Jahre lang unter seiner Herrschaft. 15 Sie schrien zum HERRN um Hilfe, und der HERR sandte ihnen einen Retter: Ehud, den Sohn Geras aus dem Stamm Benjamin. Ehud war Linkshänder*. Die Israeliten beauftragten ihn damit, dem Moabiterkönig Eglon eine Tributzahlung zu überbringen. 16 Ehud fertigte sich ein zweischneidiges Schwert an, das nur etwa dreißig Zentimeter* lang war. Er gürtete es an seine rechte Hüfte und verbarg es unter seiner Kleidung. 17 ´So ausgerüstet` überbrachte er Eglon die Tributzahlung. Eglon war ein sehr dicker Mann. 18 Nach der Übergabe schickte Ehud die Leute, die den Tribut getragen hatten, nach Hause. 19 Er selbst kehrte bei den Götzenbildern von Gilgal um und kam noch einmal zu Eglon zurück. »O König, ich habe noch eine geheime Botschaft, die ich dir ausrichten soll«, sagte er. »Sei still! Sprich nicht weiter!«, befahl der König. ´Sie warteten`, bis alle Diener den Raum verlassen hatten. 20 Eglon saß in dem kühlen Obergemach*, das für ihn allein bestimmt war. Ehud näherte sich ihm und sagte: »Die Botschaft, die ich dir sagen soll, kommt von Gott.« Da erhob sich Eglon von seinem Sitz. 21 Ehud zog mit seiner linken Hand das Schwert, das an seiner rechten Hüfte hing, und stieß es Eglon in den Bauch. 22 Es fuhr mitsamt dem Griff hinein und verschwand im Fett*. Ehud ließ es stecken.* 23 Er trat in den Vorraum hinaus, schloss die Tür zum Obergemach und verriegelte sie. 24 Dann verließ er ´den Palast.` Bald darauf kamen Eglons Diener. Sie sahen, dass die Tür zum Obergemach verschlossen war, und sagten sich: »Wahrscheinlich ist er in der Nebenkammer und verrichtet seine Notdurft*.« 25 Sie warteten lange*, aber die Tür wurde nicht geöffnet. Schließlich holten sie einen Schlüssel und schlossen auf – da lag ihr Herr tot auf dem Boden. 26 Während sie gewartet hatten, war Ehud entkommen. Ehud ließ die Götzenbilder ´bei Gilgal` hinter sich und erreichte unbehelligt die Stadt Seïra. 27 Als er dort ankam, ließ er im ´ganzen` Bergland von Efraim das Signalhorn blasen. Unter seiner Führung zogen die Israeliten vom Bergland hinunter ´ins Jordantal`. 28 »Mir nach!«, rief er, »denn der HERR hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben.« Sie folgten Ehud zum Jordan und besetzten die Furten, die nach Moab hinüberführten, um ihren Feinden den Fluchtweg abzuschneiden*. 29 An diesem Tag brachten sie den Moabitern eine schwere Niederlage bei. ´Sie töteten` zehntausend Mann, alles kräftige und kampferprobte Männer. Kein Einziger entkam. 30 So mussten sich die Moabiter an diesem Tag der Macht der Israeliten beugen. Danach hatte das Land achtzig Jahre Ruhe ´vor seinen Feinden`.

Der Richter Schamgar

31 Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn Anats. Er tötete 600 Philister mit einem Viehtreiberstab. So trug auch er zur Rettung Israels bei.