Hoheslied 2,14 | Einheitsübersetzung 2016

Hoheslied 2,14 | Einheitsübersetzung 2016
1 Ich bin eine Blume des Scharon, / eine Lilie der Täler. 2 Wie eine Lilie unter Disteln, / so ist meine Freundin unter den Töchtern. 3 Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, / so ist mein Geliebter unter den Söhnen. In seinem Schatten begehre ich zu sitzen. / Wie süß schmeckt seine Frucht meinem Gaumen! 4 In das Weinhaus hat er mich geführt. / Sein Zeichen über mir heißt Liebe. 5 Stärkt mich mit Traubenkuchen, / erquickt mich mit Äpfeln; / denn ich bin krank vor Liebe. 6 Seine Linke liegt unter meinem Kopf, / seine Rechte umfängt mich. 7 Bei den Gazellen und Hinden der Flur / beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter: Stört die Liebe nicht auf, / weckt sie nicht, / bis es ihr selbst gefällt!

Einladung des Geliebten an die Geliebte

8 Horch! Mein Geliebter! / Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, / hüpft über die Hügel. 9 Der Gazelle gleicht mein Geliebter, / dem jungen Hirsch. Sieh da, / er steht hinter unserer Mauer, er blickt durch die Fenster, / späht durch die Gitter. 10 Mein Geliebter hebt an und spricht zu mir: / Steh auf, meine Freundin, / meine Schöne, so komm doch! 11 Denn vorbei ist der Winter, / verrauscht der Regen. 12 Die Blumen erscheinen im Land, / die Zeit zum Singen ist da. Die Stimme der Turteltaube / ist zu hören in unserem Land. 13 Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte, / die blühenden Reben duften. Steh auf, meine Freundin, / meine Schöne, so komm doch! 14 Meine Taube in den Felsklüften, / im Versteck der Klippe, dein Gesicht lass mich sehen, / deine Stimme hören! Denn süß ist deine Stimme, / lieblich dein Gesicht. 15 Fangt uns die Füchse, / die kleinen Füchse! Sie verwüsten die Weinberge, / unsre blühenden Weinberge. 16 Mein Geliebter ist mein / und ich bin sein; er weidet in den Lilien. 17 Wenn der Tag verweht / und die Schatten fliehen, wende dich, mein Geliebter, / der Gazelle gleich oder dem jungen Hirsch / auf den Betarbergen.*