Hoheslied 8 | Einheitsübersetzung 2016
1Ach, wärst du doch mein Bruder, / genährt an den Brüsten meiner Mutter.
Träfe ich dich draußen, / ich würde dich küssen / und niemand dürfte mich deshalb verachten.2Führen wollte ich dich, / in das Haus meiner Mutter dich bringen, / die mich erzogen hat.
Würzwein gäbe ich dir zu trinken, / von meinem Granatapfelmost.3Seine Linke liegt unter meinem Kopf, / seine Rechte umfängt mich.4Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter: / Was stört ihr die Liebe auf, / warum weckt ihr sie, ehe ihr selbst es gefällt?
Gegenseitige Liebe und Sehnsucht
5Wer ist sie, / die aus der Wüste heraufsteigt, / auf ihren Geliebten gestützt?
Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt, / dort, wo deine Mutter dich empfing, / wo deine Gebärerin in Wehen lag.6Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, / wie ein Siegel auf deinen Arm,
denn stark wie der Tod ist die Liebe, / die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt!
Ihre Gluten sind Feuergluten, / gewaltige Flammen.*7Mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen, / auch Ströme schwemmen sie nicht hinweg.
Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, / nur verachten würde man ihn.8Wir haben eine kleine Schwester, / noch ohne Brüste.
Was tun wir mit unsrer Schwester am Tag, / da jemand um sie wirbt?9Ist sie eine Mauer, / bauen wir silberne Zinnen auf ihr.
Ist sie eine Tür, / versperren wir sie mit einem Zedernbrett.10Ich bin eine Mauer / und meine Brüste sind wie Türme.
Da hab ich in seinen Augen / Frieden gefunden.11Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon; / den Weinberg übergab er Hütern.
Für seine Frucht wird jeder / tausend Silberstücke bezahlen.12Mein eigener Weinberg liegt vor mir. / Die tausend lass ich dir, Salomo, / und zweihundert noch denen, / die seine Frucht hüten.13Die du in den Gärten weilst, / auf deine Stimme lauschen die Freunde; / lass sie mich hören!14Flieh mein Geliebter, / der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch / auf den Balsambergen!
Schlachter 2000
Die Macht der Liebe Sulamit:
1Ach, dass du mir wärst wie ein Bruder, der die Brüste meiner Mutter sog! Dann dürfte ich dich doch küssen, wenn ich dich draußen träfe, ohne dass man mich deshalb verachtete.2Ich wollte dich führen, dich bringen ins Haus meiner Mutter; du würdest mich lehren; ich würde dich mit Würzwein tränken, mit meinem Granatäpfelmost.3Seine Linke sei unter meinem Haupt, und seine Rechte umfange mich!4Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems: Erregt und erweckt nicht die Liebe, bis es ihr gefällt!
Die Töchter Jerusalems:
5Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste, gestützt auf ihren Geliebten?
Salomo:
6Unter dem Apfelbaum weckte ich dich auf; dort litt deine Mutter Wehen für dich, dort litt sie Wehen, die dich gebar. Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer unbezwinglich wie das Totenreich; ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme des HERRN.7Große Wasser können die Liebe nicht auslöschen, und Ströme sie nicht ertränken. Wenn einer allen Reichtum seines Hauses um die Liebe gäbe, so würde man ihn nur verachten!
Die Töchter Jerusalems:
8Wir haben eine kleine Schwester, die noch keine Brüste hat. Was tun wir nun mit unserer Schwester an dem Tag, da man um sie wirbt?9Ist sie eine Mauer, so bauen wir eine silberne Zinne darauf; ist sie aber eine Tür, so verschließen wir sie mit einem Zedernbrett!
Sulamit:
10Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme; da wurde ich in seinen Augen wie eine, die Frieden gefunden hat.11Salomo hatte einen Weinberg bei Baal-Hamon; er übergab den Weinberg den Hütern, jeder sollte für seine Frucht tausend Silberlinge bringen.12Mein eigener Weinberg liegt vor mir; die tausend gehören dir, o Salomo, und zweihundert den Hütern seiner Frucht!
Salomo:
13Die du in den Gärten wohnst, die Gefährten lauschen deiner Stimme; Lass mich sie hören!
Sulamit:
14Eile dahin, mein Geliebter, und sei der Gazelle gleich oder dem jungen Hirsch auf den Balsambergen!
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