Matthäus 18 | Einheitsübersetzung 2016 New International Reader’s Version

Matthäus 18 | Einheitsübersetzung 2016

Der Rangstreit der Jünger

1 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist denn im Himmelreich der Größte? 2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sagte: Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. 4 Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. 5 Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Warnung vor der Verführung zum Bösen

6 Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde. 7 Wehe der Welt wegen der Ärgernisse! Es muss zwar Ärgernisse geben; doch wehe dem Menschen, durch den das Ärgernis kommt! 8 Wenn dir deine Hand oder dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. 9 Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu kommen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden. 10 Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.*

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf

12 Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? 13 Und wenn er es findet - Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. 14 So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.

Die brüderliche Zurechtweisung

15 Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht! Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. 16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei mit dir, damit die ganze Sache durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werde. 17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde! Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. 18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. 19 Weiter sage ich euch: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Über die Pflicht zur Vergebung

21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal? 22 Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal. 23 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen.* 24 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. 25 Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. 26 Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. 27 Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. 28 Als nun der Knecht hinausging, traf er einen Mitknecht, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und sagte: Bezahl, was du schuldig bist! 29 Da fiel der Mitknecht vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. 30 Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. 31 Als die Mitknechte das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. 32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. 33 Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? 34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Reader’s Version

Who is the most important person in the kingdom?

1 At that time the disciples came to Jesus. They asked him, ‘Then who is the most important person in the kingdom of heaven?’ 2 Jesus called a little child over to him. He had the child stand among them. 3 Jesus said, ‘What I’m about to tell you is true. You need to change and become like little children. If you don’t, you will never enter the kingdom of heaven. 4 Anyone who takes the humble position of this child is the most important in the kingdom of heaven. 5 Anyone who welcomes a little child like this one in my name welcomes me.

Do not cause people to sin

6 ‘What if someone causes one of these little ones who believe in me to sin? If they do, it would be better for them to have a large millstone hung around their neck and be drowned at the bottom of the sea. 7 How terrible it will be for the world because of the things that cause people to sin! Things like that must come. But how terrible for the person who causes them! 8 If your hand or foot causes you to sin, cut it off and throw it away. It would be better to enter the kingdom of heaven with only one hand than go into hell with two hands. It would be better to enter the kingdom of heaven with only one foot than go into hell with two feet. In hell the fire burns for ever. 9 If your eye causes you to sin, poke it out and throw it away. It would be better to enter the kingdom of heaven with one eye than to have two eyes and be thrown into the fire of hell.

The story of the wandering sheep

10 ‘See that you don’t look down on one of these little ones. Here is what I tell you. Their angels in heaven are always with my Father who is in heaven. 12 ‘What do you think? Suppose a man owns 100 sheep and one of them wanders away. Won’t he leave the 99 sheep on the hills? Won’t he go and look for the one that wandered off? 13 What I’m about to tell you is true. If he finds that sheep, he is happier about the one than about the 99 that didn’t wander off. 14 It is the same with your Father in heaven. He does not want any of these little ones to die.

When someone sins against you

15 ‘If your brother or sister sins against you, go to them. Tell them what they did wrong. Keep it between the two of you. If they listen to you, you have won them back. 16 But what if they won’t listen to you? Then take one or two others with you. Scripture says, “Every matter must be proved by the words of two or three witnesses.” 17 But what if they also refuse to listen to the witnesses? Then tell it to the church. And what if they refuse to listen even to the church? Then don’t treat them as a brother or sister. Treat them as you would treat an ungodly person or a tax collector. 18 ‘What I’m about to tell you is true. What you lock on earth will be locked in heaven. What you unlock on earth will be unlocked in heaven. 19 ‘Again, here is what I tell you. Suppose two of you on earth agree about anything you ask for. My Father in heaven will do it for you. 20 Where two or three people gather in my name, I am there with them.’

The servant who had no mercy

21 Peter came to Jesus. He asked, ‘Lord, how many times should I forgive my brother or sister who sins against me? Up to seven times?’ 22 Jesus answered, ‘I tell you, not seven times, but 77 times. 23 ‘The kingdom of heaven is like a king who wanted to collect all the money his servants owed him. 24 As the king began to do it, a man who owed him 10,000 bags of gold was brought to him. 25 The man was not able to pay. So his master gave an order. The man, his wife, his children, and all he owned had to be sold to pay back what he owed. 26 ‘Then the servant fell on his knees in front of him. “Give me time,” he begged. “I’ll pay everything back.” 27 His master felt sorry for him. He forgave him what he owed and let him go. 28 ‘But then that servant went out and found one of the other servants who owed him 100 silver coins. He grabbed him and began to choke him. “Pay back what you owe me!” he said. 29 ‘The other servant fell on his knees. “Give me time,” he begged him. “I’ll pay it back.” 30 ‘But the first servant refused. Instead, he went and had the man thrown into prison. The man would be held there until he could pay back what he owed. 31 The other servants saw what had happened and were very angry. They went and told their master everything that had happened. 32 ‘Then the master called the first servant in. “You evil servant,” he said. “I forgave all that you owed me because you begged me to. 33 Shouldn’t you have had mercy on the other servant just as I had mercy on you?” 34 In anger his master handed him over to the jailers. He would be punished until he paid back everything he owed. 35 ‘This is how my Father in heaven will treat each of you unless you forgive your brother or sister from your heart.’