Lukas 9 | Einheitsübersetzung 2016 New International Reader’s Version

Lukas 9 | Einheitsübersetzung 2016

Die Aussendung der zwölf Jünger

1 Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen. 2 Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. 3 Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd! 4 Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst! 5 Wenn euch aber die Leute nicht aufnehmen, dann geht weg aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie! 6 Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall.

Das Urteil des Herodes über Jesus

7 Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.* 8 Andere meinten: Elija ist erschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.* 9 Herodes aber sagte: Johannes habe ich enthaupten lassen. Wer aber ist dieser, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn zu sehen.

Die Rückkehr der Jünger und die Speisung der Fünftausend

10 Die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, was sie alles getan hatten. Dann nahm er sie zu sich und zog sich mit ihnen allein in eine Stadt zurück, die Betsaida heißt. 11 Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften. 12 Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. 13 Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen. 14 Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern! 15 Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten. 16 Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. 17 Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.

Das Christusbekenntnis des Petrus und die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu

18 Und es geschah: Jesus betete für sich allein und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? 19 Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. 20 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. 21 Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen. 22 Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden.

Nachfolge und Selbstverleugnung

23 Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. 24 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. 25 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt? 26 Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt und in der des Vaters und der heiligen Engel. 27 Wahrhaftig, das sage ich euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes gesehen haben.

Die Verklärung Jesu

28 Es geschah aber: Etwa acht Tage nach diesen Worten nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. 29 Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. 30 Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; 31 sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. 33 Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. 34 Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. 35 Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. 36 Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.

Die erfolglosen Jünger

37 Es geschah aber am folgenden Tag: Als sie vom Berg hinabstiegen, kam ihm eine große Menschenmenge entgegen. 38 Und siehe, ein Mann aus der Menge schrie: Meister, ich bitte dich, schau auf meinen Sohn! Es ist mein einziger. 39 Siehe, ein Geist packt ihn, dass er plötzlich aufschreit, zerrt ihn hin und her und lässt ihn schäumen und der Geist quält ihn fast unaufhörlich. 40 Ich habe schon deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht. 41 Da antwortete Jesus: O du ungläubige und verkehrte Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her! 42 Als der Sohn herkam, warf der Dämon ihn zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus aber drohte dem unreinen Geist, heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück.

Die zweite Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu

43 Und alle waren außer sich vor Staunen über die Größe Gottes. Alle Leute staunten über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern: 44 Behaltet diese Worte in euren Ohren: Der Menschensohn wird nämlich in die Hände von Menschen ausgeliefert werden. 45 Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, sodass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte.

Der Rangstreit der Jünger

46 Unter ihnen kam der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. 47 Jesus sah den Gedanken in ihren Herzen. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich 48 und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.

Der fremde Wundertäter

49 Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen nachfolgt. 50 Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.

DER WEG JESU NACH JERUSALEM

Ablehnung und Konsequenz der Nachfolge

51 Es geschah aber: Als sich die Tage erfüllten, dass er hinweggenommen werden sollte, fasste Jesus den festen Entschluss, nach Jerusalem zu gehen. 52 Und er schickte Boten vor sich her. Diese gingen und kamen in ein Dorf der Samariter und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.* 53 Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. 54 Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie verzehrt? 55 Da wandte er sich um und wies sie zurecht. 56 Und sie gingen in ein anderes Dorf. 57 Als sie auf dem Weg weiterzogen, sagte ein Mann zu Jesus: Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. 58 Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. 59 Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben!* 60 Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! 61 Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich Abschied nehmen von denen, die in meinem Hause sind. 62 Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Reader’s Version

Jesus sends out the 12 disciples

1 Jesus called together the 12 disciples. He gave them power and authority to drive out all demons and to heal diseases. 2 Then he sent them out to announce God’s kingdom and to heal those who were ill. 3 He told them, ‘Don’t take anything for the journey. Do not take a walking stick or a bag. Do not take any bread, money or extra clothes. 4 When you are invited into a house, stay there until you leave town. 5 Some people may not welcome you. If they don’t, leave their town and shake the dust off your feet. This will be a witness against the people living there.’ 6 So the 12 disciples left. They went from village to village. They announced the good news and healed people everywhere. 7 Now Herod, the ruler of Galilee, heard about everything that was going on. He was bewildered, because some were saying that John the Baptist had been raised from the dead. 8 Others were saying that Elijah had appeared. Still others were saying that a prophet of long ago had come back to life. 9 But Herod said, ‘I had John’s head cut off. So who is it that I hear such things about?’ And he tried to see Jesus.

Jesus feeds the five thousand

10 The disciples returned. They told Jesus what they had done. Then he took them with him. They went off by themselves to a town called Bethsaida. 11 But the crowds learned about it and followed Jesus. He welcomed them and spoke to them about God’s kingdom. He also healed those who needed to be healed. 12 Late in the afternoon the 12 disciples came to him. They said, ‘Send the crowd away. They can go to the nearby villages and countryside. There they can find food and a place to stay. There is nothing here.’ 13 Jesus replied, ‘You give them something to eat.’ The disciples answered, ‘We have only five loaves of bread and two fish. We would have to go and buy food for all this crowd.’ 14 About 5,000 men were there. But Jesus said to his disciples, ‘Have them sit down in groups of about 50 each.’ 15 The disciples did so, and everyone sat down. 16 Jesus took the five loaves and the two fish. He looked up to heaven and gave thanks. He broke them into pieces. Then he gave them to the disciples to give to the people. 17 All of them ate and were satisfied. The disciples picked up 12 baskets of leftover pieces.

Peter says that Jesus is the Messiah

18 One day Jesus was praying alone. Only his disciples were with him. He asked them, ‘Who do the crowds say I am?’ 19 They replied, ‘Some say John the Baptist. Others say Elijah. Still others say that one of the prophets of long ago has come back to life.’ 20 ‘But what about you?’ he asked. ‘Who do you say I am?’ Peter answered, ‘God’s Messiah.’

Jesus speaks about his coming death

21 Jesus strongly warned them not to tell this to anyone. 22 He said, ‘The Son of Man must suffer many things. The elders will not accept him. The chief priests and the teachers of the law will not accept him either. He must be killed and on the third day rise from the dead.’ 23 Then he said to all of them, ‘Whoever wants to follow me must say no to themselves. They must pick up their cross every day and follow me. 24 Whoever wants to save their life will lose it. But whoever loses their life for me will save it. 25 What good is it if someone gains the whole world but loses or gives up their very self? 26 Suppose someone is ashamed of me and my words. The Son of Man will come in his glory and in the glory of the Father and the holy angels. Then he will be ashamed of that person. 27 ‘What I’m about to tell you is true. Some who are standing here will not die before they see God’s kingdom.’

Jesus’ appearance is changed

28 About eight days after Jesus said this, he went up on a mountain to pray. He took Peter, John and James with him. 29 As he was praying, the appearance of his face changed. His clothes became as bright as a flash of lightning. 30 Two men, Moses and Elijah, appeared in shining glory. Jesus and the two of them talked together. 31 They talked about how he would be leaving them soon. This was going to happen in Jerusalem. 32 Peter and his companions had been very sleepy. But then they became completely awake. They saw Jesus’ glory and the two men standing with him. 33 As the men were leaving Jesus, Peter spoke up. ‘Master’, he said to him, ‘it is good for us to be here. Let us put up three shelters. One will be for you, one for Moses, and one for Elijah.’ Peter didn’t really know what he was saying. 34 While he was speaking, a cloud appeared and covered them. The disciples were afraid as they entered the cloud. 35 A voice came from the cloud. It said, ‘This is my Son, and I have chosen him. Listen to him.’ 36 When the voice had spoken, they found that Jesus was alone. The disciples kept quiet about this. They didn’t tell anyone at that time what they had seen.

Jesus heals a boy who is controlled by an evil spirit

37 The next day Jesus and those who were with him came down from the mountain. A large crowd met Jesus. 38 A man in the crowd called out. ‘Teacher’, he said, ‘I beg you to look at my son. He is my only child. 39 A spirit takes hold of him, and he suddenly screams. It throws him into fits so that he foams at the mouth. It hardly ever leaves him. It is destroying him. 40 I begged your disciples to drive it out. But they couldn’t do it.’ 41 ‘You unbelieving and evil people!’ Jesus replied. ‘How long do I have to stay with you? How long do I have to put up with you?’ Then he said to the man, ‘Bring your son here.’ 42 Even while the boy was coming, the demon threw him into a fit. The boy fell to the ground. But Jesus ordered the evil spirit to leave the boy. Then Jesus healed him and gave him back to his father.

Jesus speaks a second time about his coming death

43 They were all amazed at God’s greatness. Everyone was wondering about all that Jesus did. Then Jesus said to his disciples, 44 ‘Listen carefully to what I am about to tell you. The Son of Man is going to be handed over to men.’ 45 But they didn’t understand what this meant. That was because it was hidden from them. And they were afraid to ask Jesus about it.

Who is the most important person?

46 The disciples began to argue about which one of them would be the most important person. 47 Jesus knew what they were thinking. So he took a little child and stood the child beside him. 48 Then he spoke to them. ‘Anyone who welcomes this little child in my name welcomes me,’ he said. ‘And anyone who welcomes me welcomes the one who sent me. The one considered least important among all of you is really the most important.’ 49 ‘Master’, said John, ‘we saw someone driving out demons in your name. We tried to stop him, because he is not one of us.’ 50 ‘Do not stop him,’ Jesus said. ‘Anyone who is not against you is for you.’

The Samaritans do not welcome Jesus

51 The time grew near for Jesus to be taken up to heaven. So he made up his mind to go to Jerusalem. 52 He sent messengers on ahead. They went into a Samaritan village to get things ready for him. 53 But the people there did not welcome Jesus. That was because he was heading for Jerusalem. 54 The disciples James and John saw this. They asked, ‘Lord, do you want us to call down fire from heaven to destroy them?’ 55 But Jesus turned and commanded them not to do it. 56 Then Jesus and his disciples went on to another village.

The cost of following Jesus

57 Once Jesus and those who were with him were walking along the road. A man said to Jesus, ‘I will follow you no matter where you go.’ 58 Jesus replied, ‘Foxes have dens. Birds have nests. But the Son of Man has no place to lay his head.’ 59 He said to another man, ‘Follow me.’ But the man replied, ‘Lord, first let me go and bury my father.’ 60 Jesus said to him, ‘Let dead people bury their own dead. You go and tell others about God’s kingdom.’ 61 Still another person said, ‘I will follow you, Lord. But first let me go back and say goodbye to my family.’ 62 Jesus replied, ‘Suppose someone starts to plough and then looks back. That person is not fit for service in God’s kingdom.’