Lukas 15 | Einheitsübersetzung 2016 New International Reader’s Version

Lukas 15 | Einheitsübersetzung 2016

Das Doppelgleichnis vom verlorenen Schaf und von der verlorenen Drachme

1 Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. 2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. 3 Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: 4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, 6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! 7 Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben. 8 Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet? 9 Und wenn sie diese gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte! 10 Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

11 Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. 12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf. 13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. 14 Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden. 15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. 17 Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. 18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. 19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! 20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. 21 Da sagte der Sohn zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.* 22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße! 23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. 24 Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein Fest zu feiern. 25 Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. 26 Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. 27 Der Knecht antwortete ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat. 28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. 29 Doch er erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. 30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. 31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. 32 Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Reader’s Version

The story of the lost sheep

1 The tax collectors and sinners were all gathering around to hear Jesus. 2 But the Pharisees and the teachers of the law were whispering among themselves. They said, ‘This man welcomes sinners and eats with them.’ 3 Then Jesus told them a story. 4 He said, ‘Suppose one of you has 100 sheep and loses one of them. Won’t he leave the 99 in the open country? Won’t he go and look for the one lost sheep until he finds it? 5 When he finds it, he will joyfully put it on his shoulders 6 and go home. Then he will call his friends and neighbours together. He will say, “Be joyful with me. I have found my lost sheep.” 7 I tell you, it will be the same in heaven. There will be great joy when one sinner turns away from sin. Yes, there will be more joy than for 99 godly people who do not need to turn away from their sins.

The story of the lost coin

8 ‘Or suppose a woman has ten silver coins and loses one. Won’t she light a lamp and sweep the house? Won’t she search carefully until she finds the coin? 9 And when she finds it, she will call her friends and neighbours together. She will say, “Be joyful with me. I have found my lost coin.” 10 I tell you, it is the same in heaven. There is joy in heaven over one sinner who turns away from sin.’

The story of the lost son

11 Jesus continued, ‘There was a man who had two sons. 12 The younger son spoke to his father. He said, “Father, give me my share of the family property.” So the father divided his property between his two sons. 13 ‘Not long after that, the younger son packed up all he had. Then he left for a country far away. There he wasted his money on wild living. 14 He spent everything he had. Then the whole country ran low on food. So the son didn’t have what he needed. 15 He went to work for someone who lived in that country. That person sent the son to the fields to feed the pigs. 16 The son wanted to fill his stomach with the food the pigs were eating. But no one gave him anything. 17 ‘Then he began to think clearly again. He said, “How many of my father’s hired servants have more than enough food! But here I am dying from hunger! 18 I will get up and go back to my father. I will say to him, ‘Father, I have sinned against heaven. And I have sinned against you. 19 I am no longer fit to be called your son. Make me like one of your hired servants.’ ” 20 So he got up and went to his father. ‘While the son was still a long way off, his father saw him. He was filled with tender love for his son. He ran to him. He threw his arms around him and kissed him. 21 ‘The son said to him, “Father, I have sinned against heaven and against you. I am no longer fit to be called your son.” 22 ‘But the father said to his servants, “Quick! Bring the best robe and put it on him. Put a ring on his finger and sandals on his feet. 23 Bring the fattest calf and kill it. Let’s have a feast and celebrate. 24 This son of mine was dead. And now he is alive again. He was lost. And now he is found.” So they began to celebrate. 25 ‘The elder son was in the field. When he came near the house, he heard music and dancing. 26 So he called one of the servants. He asked him what was going on. 27 “Your brother has come home,” the servant replied. “Your father has killed the fattest calf. He has done this because your brother is back safe and sound.” 28 ‘The older brother became angry. He refused to go in. So his father went out and begged him. 29 But he answered his father, “Look! All these years I’ve worked like a slave for you. I have always obeyed your orders. You never gave me even a young goat so I could celebrate with my friends. 30 But this son of yours wasted your money with some prostitutes. Now he comes home. And for him you kill the fattest calf!” 31 ‘ “My son”, the father said, “you are always with me. Everything I have is yours. 32 But we had to celebrate and be glad. This brother of yours was dead. And now he is alive again. He was lost. And now he is found.” ’