Johannes 7 | Einheitsübersetzung 2016 New International Reader’s Version

Johannes 7 | Einheitsübersetzung 2016

Jesus beim Laubhüttenfest in Jerusalem

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden ihn zu töten suchten.* 2 Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. 3 Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Taten sehen, die du vollbringst!* 4 Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, offenbare dich der Welt! 5 Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn. 6 Jesus sagte zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit. 7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich bezeuge, dass ihre Taten böse sind. 8 Geht ihr nur hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist. 9 Das sagte er zu ihnen und er blieb in Galiläa. 10 Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern im Verborgenen. 11 Die Juden suchten beim Fest nach ihm und sagten: Wo ist er? 12 Und in der Volksmenge wurde viel über ihn hin und her geredet. Die einen sagten: Er ist ein guter Mensch. Andere sagten: Nein, er führt das Volk in die Irre. 13 Aber niemand redete öffentlich über ihn aus Furcht vor den Juden. 14 Schon war die Hälfte der Festwoche vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte. 15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein? 16 Darauf antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. 17 Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich von mir aus spreche. 18 Wer von sich aus spricht, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig und in ihm ist keine Ungerechtigkeit. 19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Aber keiner von euch befolgt das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? 20 Die Menge antwortete: Du bist von einem Dämon besessen. Wer sucht dich denn zu töten? 21 Jesus entgegnete ihnen: Ich habe nur ein einziges Werk vollbracht und ihr alle wundert euch darüber. 22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie stammt freilich nicht von Mose, sondern von den Vätern - und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. 23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen darf, damit das Gesetz des Mose nicht missachtet wird, warum zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen Menschen als Ganzen gesund gemacht habe? 24 Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht! 25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? 26 Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollten die Oberen wirklich erkannt haben, dass er der Christus ist? 27 Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Christus kommt, weiß niemand, woher er stammt. 28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig. Ihr kennt ihn nur nicht. 29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. 30 Da suchten sie ihn festzunehmen; doch keiner legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. 31 Aus der Menge kamen viele Leute zum Glauben an ihn; sie sagten: Wird der Christus, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? 32 Die Pharisäer hörten, was die Leute heimlich über ihn redeten. Da schickten die Hohepriester und die Pharisäer Gerichtsdiener aus, um ihn festnehmen zu lassen. 33 Jesus aber sagte: Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich fort zu dem, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen. 35 Da sagten die Juden zueinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er etwa in die Diaspora der Griechen gehen und die Griechen lehren? 36 Was bedeutet es, wenn er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen?

Der Streit im Hohen Rat um Jesus

37 Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke,* 38 wer an mich glaubt! Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. 39 Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. 40 Einige aus dem Volk sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. 41 Andere sagten: Dieser ist der Christus. Wieder andere sagten: Kommt denn der Christus aus Galiläa? 42 Sagt nicht die Schrift: Der Christus kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? 43 So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. 44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; doch keiner legte Hand an ihn. 45 Als die Gerichtsdiener zu den Hohepriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? 46 Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. 47 Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? 48 Ist etwa einer von den Oberen oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? 49 Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. 50 Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: 51 Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? 52 Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach und siehe, aus Galiläa kommt kein Prophet. 53 Dann gingen alle nach Hause.*

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Reader’s Version

Jesus goes to the Feast of Booths

1 After this, Jesus went around in Galilee. He didn’t want to travel around in Judea. That was because the Jewish leaders there were looking for a way to kill him. 2 The Jewish Feast of Booths was near. 3 Jesus’ brothers said to him, ‘Leave Galilee and go to Judea. Then your disciples there will see the works that you do. 4 No one who wants to be well known does things in secret. Since you are doing these things, show yourself to the world.’ 5 Even Jesus’ own brothers did not believe in him. 6 So Jesus told them, ‘The time for me to show who I really am is not here yet. For you, any time would be the right time. 7 The people of the world can’t hate you. But they hate me. This is because I am a witness that their works are evil. 8 You go to the feast. I am not going up to this feast. This is because my time has not yet fully come.’ 9 After he said this, he stayed in Galilee. 10 But when his brothers had left for the feast, he went also. But he went secretly, not openly. 11 At the feast the Jewish leaders were watching for Jesus. They were asking, ‘Where is he?’ 12 Many people in the crowd were whispering about him. Some said, ‘He is a good man.’ Others replied, ‘No. He fools the people.’ 13 But no one would say anything about him openly. They were afraid of the leaders.

Jesus teaches at the feast

14 Jesus did nothing until halfway through the feast. Then he went up to the temple courtyard and began to teach. 15 The Jews there were amazed. They asked, ‘How did this man learn so much without being taught?’ 16 Jesus answered, ‘What I teach is not my own. It comes from the one who sent me. 17 Here is how someone can find out whether my teaching comes from God or from me. That person must choose to do what God wants them to do. 18 Whoever speaks on their own does it to get personal honour. But someone who works for the honour of the one who sent him is truthful. Nothing about him is false. 19 Didn’t Moses give you the law? But not one of you obeys the law. Why are you trying to kill me?’ 20 ‘You are controlled by demons,’ the crowd answered. ‘Who is trying to kill you?’ 21 Jesus said to them, ‘I did one miracle, and you are all amazed. 22 Moses gave you circumcision, and so you circumcise a child on the Sabbath day. But circumcision did not really come from Moses. It came from Abraham. 23 You circumcise a boy on the Sabbath day. You think that if you do, you won’t break the law of Moses. Then why are you angry with me? I healed a man’s entire body on the Sabbath day! 24 Stop judging only by what you see. Judge in the right way.’

People don’t agree about who Jesus is

25 Then some of the people of Jerusalem began asking questions. They said, ‘Isn’t this the man some people are trying to kill? 26 Here he is! He is speaking openly. They aren’t saying a word to him. Have the authorities really decided that he is the Messiah? 27 But we know where this man is from. When the Messiah comes, no one will know where he is from.’ 28 Jesus was still teaching in the temple courtyard. He cried out, ‘Yes, you know me. And you know where I am from. I am not here on my own authority. The one who sent me is true. You do not know him. 29 But I know him. I am from him, and he sent me.’ 30 When he said this, they tried to arrest him. But no one laid a hand on him. The time for him to show who he really was had not yet come. 31 Still, many people in the crowd believed in him. They said, ‘How will it be when the Messiah comes? Will he do more signs than this man?’ 32 The Pharisees heard the crowd whispering things like this about him. Then the chief priests and the Pharisees sent temple guards to arrest him. 33 Jesus said, ‘I am with you for only a short time. Then I will go to the one who sent me. 34 You will look for me, but you won’t find me. You can’t come where I am going.’ 35 The Jews said to one another, ‘Where does this man plan to go? Does he think we can’t find him? Will he go where our people live scattered among the Greeks? Will he go there to teach the Greeks? 36 What did he mean when he said, “You will look for me, but you won’t find me”? And what did he mean when he said, “You can’t come where I am going”?’ 37 It was the last and most important day of the feast. Jesus stood up and spoke in a loud voice. He said, ‘Let anyone who is thirsty come to me and drink. 38 Does anyone believe in me? Then, just as Scripture says, rivers of living water will flow from inside them.’ 39 When he said this, he meant the Holy Spirit. Those who believed in Jesus would receive the Spirit later. Up to that time, the Spirit had not been given. This was because Jesus had not yet received glory. 40 The people heard his words. Some of them said, ‘This man must be the Prophet we’ve been expecting.’ 41 Others said, ‘He is the Messiah.’ Still others asked, ‘How can the Messiah come from Galilee? 42 Doesn’t Scripture say that the Messiah will come from the family line of David? Doesn’t it say that he will come from Bethlehem, the town where David lived?’ 43 So the people did not agree about who Jesus was. 44 Some wanted to arrest him. But no one laid a hand on him.

The Jewish leaders do not believe

45 Finally the temple guards went back to the chief priests and the Pharisees. They asked the guards, ‘Why didn’t you bring him in?’ 46 ‘No one ever spoke the way this man does,’ the guards replied. 47 ‘You mean he has fooled you also?’ the Pharisees asked. 48 ‘Have any of the rulers or Pharisees believed in him? 49 No! But this mob knows nothing about the law. There is a curse on them.’ 50 Then Nicodemus, a Pharisee, spoke. He was the one who had gone to Jesus earlier. He asked, 51 ‘Does our law find a man guilty without hearing him first? Doesn’t it want to find out what he is doing?’ 52 They replied, ‘Are you from Galilee too? Look into it. You will find that a prophet does not come out of Galilee.’ 53 Then they all went home.