Apostelgeschichte 23 | Einheitsübersetzung 2016 New International Reader’s Version

Apostelgeschichte 23 | Einheitsübersetzung 2016
1 Paulus schaute mit festem Blick auf den Hohen Rat und sagte: Brüder! Bis zum heutigen Tag lebe ich vor Gott mit völlig reinem Gewissen. 2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. 3 Da sagte Paulus zu ihm: Dich wird Gott schlagen, du getünchte Wand! Du sitzt hier, um mich nach dem Gesetz zu richten, und entgegen dem Gesetz befiehlst du, mich zu schlagen? 4 Die Umstehenden sagten: Du wagst es, den Hohepriester Gottes zu schmähen? 5 Paulus antwortete: Ich wusste nicht, Brüder, dass er der Hohepriester ist. Denn es heißt in der Schrift: Einen Fürsten deines Volkes sollst du nicht verfluchen. 6 Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht. 7 Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus und die Versammlung spaltete sich. 8 Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder Auferstehung noch Engel noch Geist, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu alldem. 9 Es erhob sich ein lautes Geschrei und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen. 10 Als aber der Streit heftig wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen. 11 In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.

Die Verschwörung der Juden gegen Paulus

12 Nach Tagesanbruch rotteten sich die Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 13 An dieser Verschwörung waren mehr als vierzig Männer beteiligt. 14 Sie gingen zu den Hohepriestern und den Ältesten und sagten: Wir wollen verflucht sein, nichts zu essen, bis wir Paulus getötet haben. 15 Geht also jetzt zusammen mit dem Hohen Rat zum Obersten und bittet ihn, Paulus zu euch herunterzuführen, da ihr den Fall noch genauer untersuchen wollt; wir aber halten uns bereit, um ihn, noch bevor er hierherkommt, umzubringen. 16 Der Sohn der Schwester des Paulus erfuhr jedoch von dem Anschlag. Er ging in die Kaserne und verständigte Paulus. 17 Paulus ließ einen der Hauptleute rufen und sagte: Bring diesen jungen Mann zum Obersten, denn er hat ihm etwas zu melden! 18 Der nahm ihn mit sich, brachte ihn zum Obersten und sagte: Der Gefangene Paulus hat mich gerufen und gebeten, diesen jungen Mann zu dir zu führen, da er dir etwas mitzuteilen habe. 19 Der Oberst fasste ihn bei der Hand, nahm ihn beiseite und fragte: Was hast du mir zu melden? 20 Er antwortete: Die Juden haben verabredet, dich zu bitten, du mögest morgen den Paulus vor den Hohen Rat hinunterführen lassen. Angeblich wollen sie Genaueres über ihn erfahren. 21 Lass du dich nicht von ihnen überreden! Denn mehr als vierzig Männer von ihnen lauern ihm auf. Sie haben sich geschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben; schon stehen sie bereit und warten auf deine Anordnung. 22 Der Oberst befahl dem jungen Mann: Sag niemandem etwas darüber, dass du mir das angezeigt hast! Dann ließ er ihn gehen.

Die Überführung des Paulus nach Cäsarea

23 Er rief zwei von den Hauptleuten und gab ihnen den Befehl: Haltet von der dritten Stunde der Nacht an zweihundert Soldaten zum Marsch nach Cäsarea bereit, außerdem siebzig Reiter und zweihundert Leichtbewaffnete; 24 auch Tragtiere soll man bereitstellen, Paulus aufsitzen lassen und sicher zum Statthalter Felix bringen. 25 Und er schrieb einen Brief mit folgendem Inhalt: 26 Claudius Lysias entbietet dem erlauchten Statthalter Felix seinen Gruß!* 27 Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen und wäre beinahe von ihnen umgebracht worden. Ich habe mit der Wachtruppe eingegriffen und ihn herausgeholt. Ich hatte nämlich erfahren, dass er Römer ist. 28 Und weil ich ermitteln wollte, wessen sie ihn beschuldigen, brachte ich ihn vor ihren Hohen Rat. 29 Ich fand heraus, dass er wegen Streitfragen über ihr Gesetz angeschuldigt wird, dass aber keine Anklage gegen ihn vorliegt, die Tod oder Haft verdient. 30 Da mir aber angezeigt wurde, gegen den Mann sei ein Anschlag geplant, schicke ich ihn sogleich zu dir; auch habe ich die Kläger angewiesen, ihre Sache gegen ihn bei dir vorzubringen. 31 Die Soldaten übernahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und brachten ihn bei Nacht bis Antipatris. 32 Am nächsten Tag ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen und kehrten in die Kaserne zurück. 33 Diese gaben nach ihrer Ankunft in Cäsarea den Brief beim Statthalter ab und führten ihm Paulus vor. 34 Er las den Brief und fragte Paulus, aus welcher Provinz er stamme. Als er hörte, er sei aus Kilikien, 35 sagte er: Ich werde dich vernehmen, sobald deine Ankläger eingetroffen sind. Dann befahl er, ihn im Prätorium des Herodes in Gewahrsam zu halten.

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New International Reader’s Version
1 Paul looked straight at the Sanhedrin. ‘My brothers’, he said, ‘I have always done my duty to God. To this day I feel that I have done nothing wrong.’ 2 Ananias the high priest heard this. So he ordered the men standing near Paul to hit him on the mouth. 3 Then Paul said to him, ‘You pretender! God will hit you! You sit there and judge me by the law. But you yourself broke the law when you commanded them to hit me!’ 4 Those who were standing near Paul spoke to him. They said, ‘How dare you talk like that to God’s high priest!’ 5 Paul replied, ‘Brothers, I didn’t realise he was the high priest. It is written, “Do not speak evil about the ruler of your people.” ’ 6 Paul knew that some of them were Sadducees and the others were Pharisees. So he called out to the members of the Sanhedrin. ‘My brothers’, he said, ‘I am a Pharisee. I come from a family of Pharisees. I believe that people will rise from the dead. That’s why I am on trial.’ 7 When he said this, the Pharisees and the Sadducees started to argue. They began to take sides. 8 The Sadducees say that people will not rise from the dead. They don’t believe there are angels or spirits either. But the Pharisees believe all these things. 9 People were causing trouble and making a lot of noise. Some of the teachers of the law who were Pharisees stood up. They argued strongly. ‘We find nothing wrong with this man,’ they said. ‘What if a spirit or an angel has spoken to him?’ 10 The people arguing were getting out of control. The commanding officer was afraid that Paul would be torn to pieces by them. So he ordered the soldiers to go down and take him away from them by force. The officer had told them to bring Paul into the fort. 11 The next night the Lord stood near Paul. He said, ‘Be brave! You have told people about me in Jerusalem. You must do the same in Rome.’

The plan to kill Paul

12 The next morning some Jews gathered secretly to make plans against Paul. They made a promise to themselves. They promised that they would not eat or drink anything until they killed him. 13 More than 40 men took part in this plan. 14 They went to the chief priests and the elders. They said, ‘We have made a special promise to God. We will not eat anything until we have killed Paul. 15 Now then, you and the Sanhedrin must make an appeal to the commanding officer. Ask him to bring Paul to you. Pretend you want more facts about his case. We are ready to kill him before he gets here.’ 16 But Paul’s nephew heard about this plan. So he went into the fort and told Paul. 17 Then Paul called one of the commanders. He said to him, ‘Take this young man to the commanding officer. He has something to tell him.’ 18 So the commander took Paul’s nephew to the officer. The commander said, ‘Paul, the prisoner, sent for me. He asked me to bring this young man to you. The young man has something to tell you.’ 19 The commanding officer took the young man by the hand. He spoke to him in private. ‘What do you want to tell me?’ the officer asked. 20 He said, ‘Some Jews have agreed to ask you to bring Paul to the Sanhedrin tomorrow. They will pretend they want more facts about him. 21 Don’t give in to them. More than 40 of them are waiting in hiding to attack him. They have promised that they will not eat or drink anything until they have killed him. They are ready now. All they need is for you to bring Paul to the Sanhedrin.’ 22 The commanding officer let the young man go. But he gave him a warning. ‘Don’t tell anyone you have reported this to me,’ he said.

Paul is taken to Caesarea

23 Then the commanding officer called for two of his commanders. He ordered them, ‘Gather a company of 200 soldiers, 70 horsemen and 200 men armed with spears. Get them ready to go to Caesarea at nine o’clock tonight. 24 Provide horses for Paul so that he may be taken safely to Governor Felix.’ 25 Here is the letter the officer wrote. 26 I, Claudius Lysias, am writing this letter. I am sending it to His Excellency, Governor Felix. Greetings. 27 The Jews grabbed Paul. They were about to kill him. But I came with my soldiers and saved him. I had learned that he is a Roman citizen. 28 I wanted to know why they were bringing charges against him. So I brought him to their Sanhedrin. 29 I found out that the charge against him was based on questions about their law. But there was no charge against him worthy of death or prison. 30 Then I was told about a plan against the man. So I sent him to you at once. I also ordered those bringing charges against him to present their case to you. 31 The soldiers followed their orders. During the night they took Paul with them. They brought him as far as Antipatris. 32 The next day they let the horsemen go on with him. The soldiers returned to the fort. 33 The horsemen arrived in Caesarea. They gave the letter to the governor. Then they handed Paul over to him. 34 The governor read the letter. He asked Paul where he was from. He learned that Paul was from Cilicia. 35 So he said, ‘I will hear your case when those bringing charges against you get here.’ Then he ordered that Paul be kept under guard in Herod’s palace.