Weisheit 18 | Einheitsübersetzung 2016
1Deinen Heiligen dagegen strahlte hellstes Licht. / Die anderen hörten zwar ihre Stimme, sahen aber keine Gestalt / und priesen sie glücklich, weil sie nicht auch zu leiden hatten.2Sie waren ihnen dankbar, dass sie ihnen keinen Schaden zufügten, obwohl sie früher Unrecht erlitten hatten, / und baten um Verzeihung für ihr feindliches Verhalten.3Stattdessen gabst du den Deinen eine flammende Feuersäule / als Führerin auf unbekanntem Weg, / als freundliche Sonne, die nicht schadet bei ihrem ehrenvollen Aufenthalt in der Fremde.4Jene hingegen hatten es verdient, des Lichtes beraubt und in Finsternis gefangen zu sein,/ weil sie einst deine Söhne und Töchter eingeschlossen und gefangen hielten, / durch die das unvergängliche Licht des Gesetzes der Welt gegeben werden sollte.
Tod als Strafe und die Errettung der Gerechten
5Sie hatten beschlossen, die Kinder der Heiligen zu töten: / Da hast du für das eine ausgesetzte und gerettete Kind / zur Strafe eine Menge ihrer eigenen Kinder weggenommen / und sie alle auf einmal in gewaltiger Wasserflut vernichtet.6Jene Nacht wurde unseren Vätern vorher angekündigt; / denn sie sollten sich freuen in sicherem Wissen, welch eidlichen Zusagen sie vertrauten.7So erwartete dein Volk / die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde.8Wodurch du die Gegner straftest, / dadurch hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht.9Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Guten; / sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, / dass die Heiligen in gleicher Weise Güter / wie Gefahren teilen sollten, / und stimmten dabei schon im Voraus die Loblieder der Väter an.10Da hallte ihnen das misstönende Geschrei der Feinde entgegen / und die Wehklage um die betrauerten Kinder breitete sich aus.11Das gleiche Strafurteil traf Herrn und Knecht; / der Mann aus dem Volk und der König hatten das gleiche Leid zu tragen.12Gemeinsam hatten alle durch eine einzige Todesart / unzählige Tote.
Es waren nicht genügend Lebende da, um sie zu begraben; / denn mit einem Schlag war ihre beste Nachkommenschaft vernichtet worden.13Bisher waren sie durch die Künste ihrer Zauberer ungläubig geblieben; / jetzt aber bekannten sie beim Untergang der Erstgeborenen: Dieses Volk ist Gottes Sohn.14Als tiefes Schweigen das All umfing / und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war,15da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab / als harter Krieger mitten in das Land des Verderbens.16Es trug als scharfes Schwert deinen unerbittlichen Befehl, / trat hin und erfüllte alles mit Tod; / es berührte den Himmel und stand auf der Erde.17Plötzlich schreckten sie furchtbare Traumgesichte auf / und ungeahnte Ängste überfielen sie.18Einer stürzte hier, ein anderer dort halbtot zu Boden / und ließ erkennen, aus welchem Grund er sterben musste.19Denn die beunruhigenden Träume hatten es ihnen vorausgesagt; / sie sollten nicht umkommen, ohne zu wissen, warum sie so schlimm litten.20Auch die Gerechten berührte eine Erfahrung des Todes: / Eine große Anzahl wurde in der Wüste dahingerafft; / doch der Zorn hielt nicht lange an.21Ein Mann ohne Tadel sprang als Vorkämpfer ein, / mit der Waffe seines Dienstes, / mit Gebet und sühnendem Räucheropfer.
Er trat dem Zorn entgegen, machte dem Unheil ein Ende / und zeigte so, dass er dein Diener war.22Er besiegte die Menge nicht durch Körperkraft / und nicht durch Waffengewalt, / sondern durch das Wort bezwang er den Strafenden, / indem er an die den Vätern gegebenen Eide und die Bundesschlüsse erinnerte.23Denn als die Toten sich schon häuften, / trat er dazwischen und hielt den Zorn auf / und schnitt ihm den Weg zu den Lebenden ab.24Auf seinem langen Gewand war die ganze Welt dargestellt / und die Erweise der Herrlichkeit an den Vätern auf Steinen in vier Reihen eingraviert / und deine Größe auf dem Diadem seines Hauptes.25Davor wich der Verderber voll Furcht zurück; / es genügte allein schon diese Erfahrung des Zorns.
Lutherbibel 2017
1Aber deine Heiligen hatten hellstes Licht. Als die Ägypter ihre Stimme hörten, aber keine Gestalt sahen, priesen die Ägypter sie selig, weil sie nicht gelitten hatten.2Mehr noch: Sie dankten ihnen dafür, dass sie ihnen jetzt keinen Schaden zufügten, obwohl sie vorher Unrecht erlitten hatten, und flehten, sie möchten ihnen die Gnade erweisen, sich zu entfernen.3Dagegen gabst du den Deinen eine feurige Säule, die ihnen den unbekannten Weg wies und ihnen eine freundliche Sonne war auf jenem ruhmvollen Weg durch die Fremde.4Denn die Ägypter hätten’s auch verdient, des Lichts beraubt und in Finsternis gefangen zu sein, weil sie deine Kinder eingekerkert hatten, durch die der Welt das unvergängliche Licht des Gesetzes gegeben werden sollte.
Tod der Erstgeburt – Rettung aus Todesnot
5Die Ägypter aber hatten beschlossen, die kleinen Kinder der Heiligen zu töten. Aber eines der Kinder wurde ausgesetzt und dadurch gerettet. Da nahmst du ihnen zur Strafe die Menge ihrer Kinder weg und ließest sie alle zusammen umkommen in gewaltigem Wasser.6Jene Nacht aber war unsern Vätern vorher angekündigt worden, damit ihnen die Verheißungen, an die sie glaubten, gewiss würden und sie darüber frohen Mutes wären.7So wartete dein Volk auf das Heil der Gerechten und auf das Verderben der Feinde.8Denn womit du die Widersacher bestraft hast, eben damit hast du uns zu dir gerufen und uns herrlich gemacht.9Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Frommen und verpflichteten sich einträchtig auf das göttliche Gesetz, dass die Heiligen in gleicher Weise an denselben Gütern wie an denselben Gefahren teilhaben sollten, nachdem sie vorher die Lobgesänge der Väter angestimmt hatten.10Als Widerhall aber erscholl die wirre Klage der Feinde, und man hörte überall bitteres Weinen um ihre Kinder.11Denn es erging gleiche Strafe über Herr und Knecht, und der König musste dasselbe wie der einfache Mann erleiden.12So hatten sie alle zusammen unzählige Tote, die den gleichen Tod gestorben waren, sodass es nicht genug Lebende gab, um sie zu begraben; denn in einem einzigen Augenblick waren ihre edelsten Nachkommen dahin.13Denn während sie vorher, durch ihre Zauberer verhindert, ganz ungläubig waren, bekannten sie jetzt beim Untergang ihrer Erstgeborenen, dass dieses Volk Gottes Sohn sei.14Denn als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht in ihrem Gang die Mitte erreichte,15fuhr dein allmächtiges Wort vom Himmel herab, vom königlichen Thron, ein harter Kriegsmann, mitten in das Land, das zugrunde gerichtet werden sollte.16Er trug ein scharfes Schwert, nämlich dein unerbittliches Gebot, und trat hin und erfüllte alles mit Tod; sein Haupt berührte den Himmel, seine Füße standen auf der Erde.17Da erschreckten sie plötzlich grauenhafte Gesichte, und unversehens kam Furcht über sie.18Andere wiederum lagen halb tot, der eine hier, der andre dort, und taten kund, aus welchem Grund sie sterben mussten.19Denn die schrecklichen Träume hatten es ihnen vorher angezeigt, damit sie genau wüssten, wodurch sie so elend zugrunde gingen.20Aber auch die Gerechten mussten den Tod erfahren, und eine Menge wurde in der Wüste dahingerafft. Aber der Zorn währte nicht lange.21Denn eilends kam der untadelige Mann, der für sie stritt, mit der Waffe seines Amts herbei, mit Gebet und sühnendem Räucherwerk. Er widerstand dem Zorn und machte dem Unheil ein Ende. Damit bewies er, dass er dein Diener ist.22Er überwand den Grimm; nicht mit Körperkraft noch mit Waffengewalt, sondern mit dem Wort unterwarf er den Züchtiger, indem er an Gottes Eid und Bund mit den Vätern erinnerte.23Denn als schon die Toten haufenweise übereinanderlagen, trat er dazwischen und hielt den Zorn auf und schnitt ihm den Weg zu den Lebenden ab.24Denn auf seinem langen Gewand war die ganze Welt abgebildet, und die Ehrennamen der Väter waren in die vier Reihen der Steine eingegraben und deine Herrlichkeit auf dem Stirnband seines Hauptes.25Davor wich der Verderber, und davor erschrak er; denn es war schon genug, dass die Israeliten eine Probe des Zorns erfahren hatten.
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