Jesaja 32 | Einheitsübersetzung 2016 Lutherbibel 2017

Jesaja 32 | Einheitsübersetzung 2016

Das künftige Reich von Gerechtigkeit und Recht

1 Siehe: Ein König wird nach Gerechtigkeit regieren / und Fürsten handeln nach Recht. 2 Jeder von ihnen wird wie ein Zufluchtsort vor dem Sturm sein, / wie ein Versteck vor Starkregen, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, / wie der Schatten eines mächtigen Felsens im erschöpften Land. 3 Und die Augen der Sehenden werden nicht mehr verklebt sein / und die Ohren der Hörenden werden aufhorchen. 4 Das Herz der Unbesonnenen wird begreifen, was Erkenntnis ist, / und die Zunge der Stammelnden wird fließend und deutlich reden. 5 Der Dummkopf wird nicht mehr edel genannt / und der Schurke wird nicht mehr für vornehm gehalten. 6 Denn der Dummkopf redet Dummes / und sein Herz tut Unheil, um Ruchloses zu tun / und Lästerliches über den HERRN zu reden, er lässt die Kehle des Hungrigen leer ausgehen / und dem Durstigen versagt er den Trank. 7 Der Schurke, seine Waffen sind böse, / er plant Verbrechen, um die Schwachen durch Lügenworte zu schädigen, / während der Arme von Recht redet. 8 Der Edle aber plant Edles / und tritt für das Edle ein.

Trauer der selbstsicheren Frauen

9 Ihr sorglosen Frauen, steht auf, hört meine Stimme, / ihr selbstsicheren Töchter, horcht auf meine Rede! 10 Über Jahr und Tag werdet ihr zittern, / ihr Selbstsicheren; denn die Weinernte ist vernichtet, / es gibt keine Obsternte mehr. 11 Bebt, ihr Sorglosen, / zittert, ihr Selbstsicheren! Zieht euch aus, entblößt euch / und legt das Trauerkleid an! 12 An die Brust schlägt man sich und klagt / wegen der begehrenswerten Felder, / wegen des fruchtbaren Weinstocks, 13 wegen des Ackerbodens meines Volkes, / auf dem Dornen und Disteln wachsen, wegen aller Häuser voll Jubel, / der fröhlichen Stadt. 14 Ja, der Palast ist verlassen, / der Lärm der Stadt ist verstummt. Burghügel und Wachtturm dienen als Höhlen bis in Ewigkeit, / ein Jubel für die Wildesel,/ dort weiden die Herden,

Wirken des Geistes aus der Höhe

15 bis über uns der Geist aus der Höhe ausgegossen wird. / Dann wird die Wüste zum Garten / und der Garten wird zum Wald. 16 In der Wüste wird wohnen das Recht / und in dem Garten wird die Gerechtigkeit weilen. 17 Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein / und der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer. 18 Dann wird mein Volk auf der Aue des Friedens weilen, / an sicheren Wohnorten und an sorgenfreien Ruheplätzen. 19 Aber der Wald wird stürzen in jähem Sturz, / die Stadt wird versinken in tiefer Senke. 20 Selig, die ihr an jedem Wasser sät, / die ihr freilasst den Fuß des Ochsen und des Esels!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Lutherbibel 2017

Das künftige Reich der Gerechtigkeit

1 Siehe, in Gerechtigkeit wird ein König regieren, und Fürsten werden herrschen, wie es recht ist, 2 dass ein jeder von ihnen sein wird wie eine Zuflucht vor dem Wind und wie ein Schutz vor dem Platzregen, wie Wasserbäche am dürren Ort, wie der Schatten eines großen Felsens im trockenen Lande. 3 Und die Augen der Sehenden werden nicht mehr verklebt sein, und die Ohren der Hörenden werden aufmerken. 4 Und das Herz der Unvorsichtigen wird Klugheit lernen, und die Zunge der Stammelnden wird fließend und klar reden. 5 Es wird nicht mehr ein Narr Fürst heißen noch ein Betrüger edel genannt werden. 6 Denn ein Narr redet Narrheit, und sein Herz sinnt auf Unheil, dass er Ruchloses anrichte und rede über den HERRN lauter Trug; dadurch lässt er hungrig die hungrigen Seelen und wehrt den Durstigen das Trinken. 7 Und des Betrügers Waffen sind böse, er sinnt auf Tücke, um die Elenden zu verderben mit falschen Worten, auch wenn der Arme sein Recht vertritt. 8 Aber der Edle hat edle Gedanken und beharrt bei Edlem.

Falsche Sorglosigkeit

9 Wohlan, ihr stolzen Frauen, hört meine Stimme! Ihr Töchter, die ihr so sicher seid, nehmt zu Ohren meine Rede! 10 Über Jahr und Tag, da werdet ihr Sicheren zittern; denn es wird keine Weinlese sein, auch keine Obsternte kommen. 11 Erschreckt, ihr stolzen Frauen, zittert, ihr Sicheren! Zieht euch aus, entblößt euch und umgürtet eure Lenden! 12 Man klagt um die Äcker, ja, um die lieblichen Äcker, um die fruchtbaren Weinstöcke, 13 um den Acker meines Volks, auf dem Dornen und Disteln wachsen, um alle Häuser voll Freude in der fröhlichen Stadt. 14 Denn die Paläste sind verlassen, und die Stadt, die voll Getümmel war, ist einsam. Burg und Turm sind Höhlen für immer, dem Wild zur Freude, den Herden zur Weide, 15 so lange, bis über uns ausgegossen wird der Geist aus der Höhe. Dann wird die Wüste zum fruchtbaren Lande und das fruchtbare Land wie Wald geachtet werden. 16 Und das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit im fruchtbaren Lande. 17 Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit wird Ruhe und Sicherheit sein auf ewig, 18 dass mein Volk in friedlichen Auen wohnen wird, in sicheren Wohnungen und in sorgloser Ruhe. 19 Aber der Wald wird niederbrechen, und die Stadt wird versinken in Niedrigkeit. 20 Wohl euch, die ihr säen könnt an allen Wassern und könnt die Rinder und Esel frei gehen lassen.