Jeremia 19 | Einheitsübersetzung 2016 Lutherbibel 2017

Jeremia 19 | Einheitsübersetzung 2016

Zeichen vom Zerbrechen des Kruges am Scherbentor

1 So sprach der HERR: Geh und kauf einen Krug aus Ton und nimm einige Älteste des Volkes und Älteste der Priester mit dir! 2 Dann geh hinaus zum Tal Ben-Hinnom am Eingang des Scherbentors! Dort verkünde die Worte, die ich dir sage! 3 Du sollst sagen: Hört das Wort des HERRN, ihr Könige Judas und ihr Einwohner Jerusalems! So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unheil über diesen Ort, dass jedem, der davon hört, die Ohren gellen werden. 4 Denn sie haben mich verlassen, diesen Ort entfremdet und an ihm anderen Göttern Rauchopfer dargebracht, die ihnen, ihren Vätern und den Königen von Juda früher unbekannt waren. Mit dem Blut Unschuldiger haben sie diesen Ort angefüllt. 5 Sie haben dem Baal Kulthöhen gebaut, um ihre Kinder als Brandopfer für den Baal im Feuer zu verbrennen, was ich nie befohlen oder angeordnet habe und was mir niemals in den Sinn gekommen ist. 6 Darum, siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da wird man diesen Ort nicht mehr Tofet oder Tal Ben-Hinnom nennen, sondern Mordtal. 7 Dann vereitle ich die Pläne Judas und Jerusalems an diesem Ort. Ich bringe sie vor den Augen ihrer Feinde durch das Schwert zu Fall und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten. Ich gebe ihre Leichen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß. 8 Ich mache diese Stadt zu einem Ort des Entsetzens und zum Gespött; jeder, der dort vorbeikommt, wird sich entsetzen und spotten über alle Schläge, die sie getroffen haben. 9 Ich gebe ihnen das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter zu essen; einer wird das Fleisch des andern verzehren in der Not und Bedrängnis, mit der ihre Feinde und alle, die ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen. - 10 Dann zerbrich den Krug vor den Augen der Männer, die mit dir gehen! 11 Sag ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ebenso zerbreche ich dieses Volk und diese Stadt, wie man Töpfergeschirr zerbricht, sodass es nicht wiederhergestellt werden kann. Im Tofet wird man Tote begraben, weil sonst kein Platz ist zum Begraben. 12 So werde ich mit diesem Ort verfahren - Spruch des HERRN - und mit seinen Bewohnern, um diese Stadt dem Tofet gleichzumachen. 13 Die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige von Juda sollen unrein werden wie der Ort des Tofet, alle Häuser, auf deren Dächern man dem ganzen Heer des Himmels Rauchopfer und anderen Göttern Trankopfer dargebracht hat.

Auseinandersetzung mit dem Priester Paschhur

14 Als nun Jeremia vom Tofet zurückkam, wohin der HERR ihn zum Weissagen gesandt hatte, stellte er sich in den Vorhof beim Haus des HERRN und sagte zu allem Volk: 15 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe über diese Stadt und über alle ihre Tochterstädte all das Unheil, das ich ihr angedroht habe, weil sie ihren Nacken versteift haben, um nicht auf meine Worte zu hören.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Lutherbibel 2017

Der zerschmetterte Krug

1 So sprach der HERR: Geh hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom Töpfer und nimm mit etliche von den Ältesten des Volks und von den Ältesten der Priester 2 und geh hinaus ins Tal Ben-Hinnom, das vor dem Scherbentor liegt, und predige dort die Worte, die ich dir sage, 3 und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr Könige von Juda und ihr Bürger Jerusalems! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will ein solches Unheil über diese Stätte bringen, dass jedem, der es hören wird, die Ohren gellen sollen, 4 weil sie mich verlassen und diese Stätte missbraucht und dort andern Göttern geopfert haben, die weder sie noch ihre Väter noch die Könige von Juda kannten, und weil sie die Stätte voll unschuldigen Blutes gemacht 5 und dem Baal Höhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer zu verbrennen, was ich weder geboten noch geredet habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist. 6 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, dass man diese Stätte nicht mehr »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Würgetal« nennen wird. 7 Und ich will das Vorhaben Judas und Jerusalems an diesem Ort zunichtemachen und will sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und will ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren auf dem Felde zum Fraß geben. 8 Und ich will diese Stadt zum Entsetzen und zum Spott machen, dass alle, die vorübergehen, sich entsetzen und spotten über alle ihre Plagen. 9 Ich will sie ihrer Söhne und Töchter Fleisch essen lassen, und einer soll des andern Fleisch essen in der Not und Angst, mit der ihre Feinde und die, die ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen werden. 10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir gegangen sind, 11 und zu ihnen sagen: So spricht der HERR Zebaoth: Wie man eines Töpfers Gefäß zerbricht, dass es nicht wieder ganz werden kann, so will ich dies Volk und diese Stadt zerbrechen. Und man wird im Tofet begraben, weil sonst kein Raum dafür da sein wird. 12 So will ich’s mit dieser Stätte und ihren Bewohnern machen, spricht der HERR, dass diese Stadt wie das Tofet werden soll. 13 Und die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige von Juda sollen ebenso unrein werden wie die Stätte Tofet, alle Häuser, wo sie auf den Dächern dem ganzen Heer des Himmels geopfert und andern Göttern Trankopfer dargebracht haben.

Jeremia wird von Paschhur misshandelt

14 Und als Jeremia vom Tofet zurückkam, wohin ihn der HERR gesandt hatte, um zu weissagen, trat er in den Vorhof am Hause des HERRN und sprach zu allem Volk: 15 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will über diese Stadt und über alle ihre Ortschaften all das Unheil kommen lassen, das ich gegen sie geredet habe, weil sie halsstarrig sind und meine Worte nicht hören wollen.