Hoheslied 3 | Einheitsübersetzung 2016 Lutherbibel 2017

Hoheslied 3 | Einheitsübersetzung 2016

Traum der Frau

1 Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, / den meine Seele liebt. / Ich suchte ihn und fand ihn nicht. 2 Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, / die Gassen und Plätze, ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. 3 Mich fanden die Wächter / bei ihrer Runde durch die Stadt. Habt ihr ihn gesehen, / den meine Seele liebt? 4 Kaum war ich an ihnen vorüber, / fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich packte ihn, ließ ihn nicht mehr los, / bis ich ihn ins Haus meiner Mutter brachte, / in die Kammer derer, die mich geboren hat. 5 Bei den Gazellen und Hinden der Flur / beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter: Stört die Liebe nicht auf, / weckt sie nicht, / bis es ihr selbst gefällt!

Begegnung der Liebenden

6 Wer ist sie, / die heraufsteigt aus der Wüste / in Säulen von Rauch, umwölkt von Myrrhe und Weihrauch, / von allen Wohlgerüchen des Händlers? 7 Sieh da, Salomos Sänfte! Sechzig Helden geleiten sie / von Israels Helden, 8 alle vertraut mit dem Schwert, / geschult für den Kampf. Jeder trägt sein Schwert an der Hüfte / gegen die Schrecken der Nacht. 9 Einen Tragsessel ließ sich König Salomo zimmern / aus Holz vom Libanon. 10 Seine Pfosten hat er aus Silber gemacht, / seine Lehne aus Gold, seinen Sitz aus Purpur, / sein Inneres ausgekleidet mit Liebe von den Töchtern Jerusalems. 11 Kommt heraus und schaut, ihr Töchter Zions, / König Salomo mit der Krone! Damit hat ihn seine Mutter gekrönt / am Tag seiner Hochzeit, / am Tag seiner Herzensfreude.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Lutherbibel 2017
1 Des Nachts auf meinem Lager suchte ich, den meine Seele liebt. Ich suchte, aber ich fand ihn nicht. 2 Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte, aber ich fand ihn nicht. 3 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen: »Habt ihr nicht gesehen, den meine Seele liebt?« 4 Als ich ein wenig an ihnen vorüber war, da fand ich, den meine Seele liebt. Ich hielt ihn und ließ ihn nicht los, bis ich ihn brachte in meiner Mutter Haus, in die Kammer derer, die mich geboren hat. – 5 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hinden auf dem Felde, dass ihr die Liebe nicht aufweckt noch stört, bis es ihr selbst gefällt. 6 Wer ist die, die heraufsteigt aus der Wüste wie eine Rauchsäule, wie der Duft von Myrrhe, Weihrauch und allerlei Gewürz des Krämers? 7 Siehe, um das Bett Salomos stehen sechzig Starke von den Starken in Israel. 8 Alle halten sie Schwerter und sind geübt im Kampf; ein jeder hat sein Schwert an der Hüfte gegen die Schrecken der Nacht. 9 Der König Salomo ließ sich eine Sänfte machen aus Holz vom Libanon. 10 Ihre Säulen machte er aus Silber, die Decke aus Gold, der Sitz purpurn; das Innere geziert mit Edelsteinen. Ihr Töchter Jerusalems, 11 kommt heraus und seht, ihr Töchter Zions, den König Salomo mit der Krone, mit der ihn seine Mutter gekrönt hat am Tage seiner Hochzeit, am Tage der Freude seines Herzens.