Jesaja 13 | Einheitsübersetzung 2016 Gute Nachricht Bibel 2018

Jesaja 13 | Einheitsübersetzung 2016

SPRÜCHE UND WEHERUFE ÜBER EINZELNE VÖLKER

Spruch über die Vernichtung Babels

1 Ausspruch über Babel, den Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat: 2 Auf einem kahlen Berg stellt ein Feldzeichen auf, / erhebt ihnen die Stimme, schwingt die Hand, / auf dass sie einziehen durch die Tore der Edlen! 3 Ich selbst habe meine Geheiligten aufgeboten, / habe sogar meine Helden zu meinem Zorngericht gerufen, / die über meine Hoheit frohlocken. 4 Horch, Getümmel auf den Bergen / gleich einem zahlreichen Volk. Horch, Getöse von Königreichen, Nationen versammeln sich. / Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. 5 Sie kommen aus einem fernen Land, vom Ende des Himmels: / der HERR und die Waffen seines Zorns, / um die ganze Erde zu verwüsten. 6 Schreit auf, denn der Tag des HERRN ist nahe; / er kommt wie eine zerstörende Macht vom Allmächtigen. 7 Darum erschlaffen alle Hände / und jedes Menschenherz verzagt. 8 Sie sind bestürzt; sie werden von Krämpfen und Wehen befallen, / wie eine Gebärende winden sie sich. Einer starrt den andern an, / wie Flammen glühen ihre Gesichter. 9 Siehe, der Tag des HERRN kommt, / voll Grausamkeit, Grimm und glühendem Zorn, um die Erde zur Wüste zu machen, / und ihre Sünder vertilgt er von ihr. 10 Die Sterne und Sternbilder am Himmel / lassen ihr Licht nicht leuchten. Die Sonne ist dunkel bei ihrem Aufgang / und der Mond lässt sein Licht nicht scheinen. 11 Dann werde ich am Erdkreis die Bosheit heimsuchen / und an den Frevlern ihre Schuld. Dem Hochmut der Stolzen mache ich ein Ende / und erniedrige die Hoheit der Tyrannen. 12 Die Menschen mache ich seltener als Feingold, / die Menschenkinder rarer als Golderz aus Ofir. 13 Darum werde ich den Himmel erzittern lassen / und die Erde wird beben, weg von ihrem Ort, wegen des Grimms des HERRN der Heerscharen / am Tag seines glühenden Zorns. 14 Wie aufgescheuchte Gazellen, / wie Schafe, die niemand sammelt, so wendet sich jeder zu seinem Volk, / so flieht jeder in sein Land. 15 Jeder, der gefunden wird, wird durchbohrt / und jeder, der aufgegriffen wird, fällt durch das Schwert. 16 Ihre Kleinkinder werden vor ihren Augen zerschmettert, / ihre Häuser geplündert, ihre Frauen geschändet. 17 Siehe, ich stachle die Meder gegen sie auf, / denen das Silber nichts gilt / und das Gold nichts bedeutet. 18 Und Bogen werden junge Männer niederstrecken; / mit der Leibesfrucht haben sie kein Erbarmen, / mit Kindern hat ihr Auge kein Mitleid. 19 Und Babel, die Zierde der Königreiche, / die hochmütige Pracht der Chaldäer, wird wie Sodom und Gomorra sein, / als Gott sie zerstörte. 20 Für immer wird sie unbewohnt sein, / bis zu den fernsten Generationen / wird sie nicht mehr besiedelt. Nicht einmal ein Beduine / schlägt dort sein Zelt auf / und Hirten lassen dort nicht lagern. 21 Aber Wüstentiere werden dort lagern, / ihre Häuser werden voller Eulen sein, Strauße wohnen dort / und Bocksgeister hüpfen dort umher. 22 Hyänen heulen in ihren Palästen / und Schakale in den Lustschlössern. Ihre Zeit ist nahegekommen / und ihre Tage verzögern sich nicht.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Gute Nachricht Bibel 2018

Babylons Tage sind gezählt

1 In einer Offenbarung empfing Jesaja, der Sohn von Amoz, folgende Botschaft über Babylon: 2 Der HERR sagt: »Stellt ein Feldzeichen auf, oben auf einer kahlen Höhe! Ruft die Freiwilligen auf, winkt sie herbei, sie sollen sich bei den Stadttoren melden! 3 Ich rufe alle zum Kampf, die sich mir zur Verfügung gestellt haben. Meine tapferen Krieger sollen kommen und mein Urteil vollstrecken, sie alle, die mich mit ihren Jubelrufen ehren!« 4 Hört das dröhnende Getöse auf den Bergen! Unzählbar die Menge der Menschen; aus vielen Königreichen sind sie zusammengeströmt, ganze Völker haben sich versammelt. Der HERR, der Herrscher der Welt,* mustert sein Heer! 5 Aus einem fernen Land rücken sie heran, von dort, wo der Himmel die Erde berührt: der HERR und seine Heeresmacht, die sein Urteil vollstreckt und das große Weltreich verwüstet. 6 Schreit vor Entsetzen, denn der Gerichtstag des HERRN naht heran! Er kommt mit vernichtender Gewalt von Gott, dem Gewaltigen. 7 Da werden alle Hände kraftlos, alle Herzen werden mutlos; 8 vor Schrecken sind die Menschen wie gelähmt. Von Krämpfen und Schmerzen überwältigt, winden sie sich wie eine gebärende Frau. Hilflos starren sie einander an, ihre Gesichter glühen. 9 Jetzt bricht er an, der Gerichtstag des HERRN, der unerbittlich grausame Tag, mit wilder Wut und glühendem Zorn. Er wird die Erde in eine Wüste verwandeln und alle Schuldigen ausrotten. 10 Die Sterne am Himmel funkeln nicht mehr, die Sternbilder sind nicht mehr zu sehen; die Sonne wird dunkel, kaum dass sie aufgegangen ist, und der Mond hört auf zu scheinen. 11 »Ich strafe die ganze Erde, weil sie voll von Bosheit ist«, sagt der HERR. »Ich bestrafe die Verbrecher für ihre Vergehen. Den Hochmut der Frechen zerbreche ich, dem Übermut der Gewaltherrscher setze ich ein Ende. 12 Von den Menschen lasse ich so wenige übrig, dass sie seltener werden als Gold, seltener noch als Gold aus Ofir.« 13 Wenn der Tag kommt, an dem der HERR, der Herrscher der Welt, seinem Zorn freien Lauf lässt, dann zittert der Himmel, die Erde bebt und löst sich von ihren Fundamenten. 14 Wie aufgescheuchte Gazellen, wie eine Herde, die kein Hirt zusammenhält, so fliehen alle Fremden davon, jeder zu seinem Volk und in sein Heimatland. 15 Wer auf der Flucht entdeckt wird, wird niedergestochen; wen man aufgreift, erschlägt man mit dem Schwert. 16 Sie müssen mit ansehen, wie man ihre Kinder zerschmettert, ihre Häuser plündert und ihren Frauen Gewalt antut. 17 Der HERR sagt: »Ich lasse die Meder auf sie los, die sich nicht mit Silber bestechen und nicht mit Gold umstimmen lassen. 18 Ihre Pfeile strecken die jungen Männer nieder, mit Kindern und Säuglingen haben sie kein Mitleid, niemand wird verschont.« 19 Babylon, das Juwel der Königreiche, das Schmuckstück der stolzen Chaldäer, wird dasselbe Schicksal erleiden wie die Städte Sodom und Gomorra, die Gott vernichtet hat. 20 Nie wieder wird sich dort jemand ansiedeln, es bleibt unbewohnt für alle Zeiten. Kein Nomade schlägt dort seine Zelte auf, kein Hirt lässt seine Herde rasten. 21 Nur Wüstentiere halten sich dort auf, die Häuser werden voll sein von Eulen. Der Ort wird ein Wohnplatz der Strauße und ein Tanzplatz der Böcke. 22 Hyänen werden in den verlassenen Palästen heulen und Schakale in den Ruinen der Lustschlösser. Babylons Tage sind gezählt, bald schlägt seine letzte Stunde!