Hiob 22 | Einheitsübersetzung 2016 Gute Nachricht Bibel 2018

Hiob 22 | Einheitsübersetzung 2016

DRITTE REDE DES ELIFAS

Ijobs angebliche Freveltaten

1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach: 2 Kann denn der Mensch Gott nützen? / Nein, sich selber nützt der Kluge. 3 Ist es dem Allmächtigen von Wert, / dass du gerecht bist, / ist es für ihn Gewinn, wenn du unsträfliche Wege gehst? 4 Wegen deiner Gottesfurcht sollte er dich strafen, / vor Gericht mit dir gehen? 5 Ist nicht groß deine Bosheit, / ohne Ende dein Verschulden? 6 Du pfändest ohne Grund deine Brüder, / ziehst Nackten ihre Kleider aus. 7 Den Durstigen tränkst du nicht mit Wasser, / dem Hungernden versagst du das Brot. 8 Dem Mann der Faust gehört das Land, / der Günstling darf darin wohnen. 9 Witwen hast du weggeschickt mit leeren Händen, / der Verwaisten Arme zerschlagen. 10 Deswegen liegen Fallstricke rings um dich her / und jäher Schrecken ängstigt dich 11 oder Finsternis, worin du nicht siehst, / und Wasserflut, die dich bedeckt.

Allwissender Gott

12 Ist Gott nicht wie der Himmel hoch? / Schau, wie die höchsten Sterne ragen. 13 Und da sagst du: Was weiß denn Gott? / Richtet er denn durch das dunkle Gewölk? 14 Wolken umhüllen ihn, sodass er nicht sieht, / am Himmelskreis geht er einher. 15 Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, / den die Männer des Unheils zogen, 16 die vor der Zeit dahingerafft wurden, / über deren Grund sich ein Strom ergoss, 17 die zu Gott sagten: Weiche von uns! / und: Was kann uns der Allmächtige tun? 18 Und doch, er hat ihre Häuser mit Gütern gefüllt. / Der Plan der Frevler ist mir fern. 19 Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, / der Unschuldige wird sie verspotten: 20 Wahrhaftig, vernichtet sind unsere Gegner, / ihren Rest hat das Feuer verzehrt.

Mahnung zu Umkehr und Demut

21 Werde sein Freund und halte Frieden! / Nur dadurch kommt das Gute dir zu. 22 Nimm doch Weisung an aus seinem Mund, / leg dir seine Worte ins Herz: 23 Kehrst du zum Allmächtigen um, / so wirst du aufgerichtet. Hältst Unrecht deinem Zelt du fern, 24 wirfst in den Staub das Edelgold, / zum Flussgestein das Feingold, 25 dann wird der Allmächtige dein Edelgold / und erlesenes Silber für dich sein. 26 Dann wirst du am Allmächtigen dich erfreuen / und zu Gott dein Angesicht erheben. 27 Flehst du ihn an, so hört er dich / und du wirst deine Gelübde erfüllen. 28 Was du beschließt, trifft ein, / Licht strahlt über deinen Wegen auf. 29 Wer hochmütig redet, den erniedrigt man, / doch hilft er dem, der die Augen senkt. 30 Er rettet den, der schuldlos ist; / durch deiner Hände Reinheit wird er gerettet.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Gute Nachricht Bibel 2018

Der erste Freund: Gott straft dich wegen deiner Bosheit

1 Da sagte Elifas von Teman: 2 »Wie kann ein Mensch für Gott von Nutzen sein! Sich selber nützt der Mensch, der Einsicht hat! 3 Was bringt es Gott,* wenn du das Rechte tust? Hat er Gewinn, wenn du vollkommen bist? 4 Du denkst doch nicht, er zieht dich vor Gericht, weil du ihn ehrst und ihm gehorsam bist? 5 Es kann nur wegen deiner Bosheit sein und weil du immer wieder Unrecht tust. 6 Wenn dir ein Landsmann irgendetwas schuldet, verlangst du sein Gewand dafür als Pfand, obwohl er keine andere Kleidung hat. 7 Der Durstige bekommt von dir kein Wasser, den Hungernden verweigerst du dein Brot. 8 Weil du die Macht hast, nimmst du alles Land; du meinst, dein Rang gibt dir das Recht dazu. 9 Die Witwen schickst du fort mit leeren Händen und Waisenkinder übervorteilst du. 10 Darum bist du von Schlingen eingeschlossen, ganz plötzlich macht die Angst dich starr und stumm. 11 Du siehst nichts mehr vor lauter Dunkelheit, die Wasserflut geht über dich hinweg. 12 Bedenk, dass Gott so fern ist wie der Himmel. Betrachte doch den höchsten Stern dort oben! 13 Du schließt daraus: ›Was kann da Gott schon wissen? Kann er denn richten trotz der Wolkendecke? 14 Sie hindert ihn daran, hindurchzusehen, wenn er am Himmelsrand spazieren geht.‹ 15 Willst du den ausgetretenen Pfaden folgen, auf denen immer schon die Bösen gingen? 16 Sie wurden vor der Zeit zu Fall gebracht, wie Mauern, die das Wasser unterspült. 17 Sie hatten Gott verworfen und gemeint, er könnte ihnen nicht gefährlich werden. 18 Doch von demselben Gott kam all ihr Reichtum. Auch mir liegt ihre Art zu denken fern! 19 Die Guten freuen sich, sehn sie dies Ende; wer ohne Schuld ist, lacht die Bösen aus: 20 ›Seht, unsere Feinde sind vernichtet worden, das Feuer fraß sie bis zum letzten Mann!‹

Kehr um zu Gott!

21 Hör endlich auf, in Gott den Feind zu sehen, und söhne dich doch wieder mit ihm aus! Nur so wirst du dein Glück zurückgewinnen. 22 Wenn er dich unterweist, dann nimm es an, behalte jedes Wort in deinem Herzen! 23 Kehr um zu ihm,* dann richtet er dich auf. Schaff alles Unrecht fort aus deinem Haus! 24 Nimm auch dein ganzes Gold und wirf es weg; lass es im Flussbett bei den Steinen liegen. 25 Gott, der Gewaltige, ist selbst dein Gold, anstatt der Silberhaufen hast du ihn! 26 Dein Gott* ist dann die Quelle deiner Freude und voll Vertrauen blickst du zu ihm auf. 27 Er gibt dir Antwort, wenn du zu ihm betest; dann wirst du dein Gelübde froh erfüllen. 28 Was immer du beschließt, es wird gelingen; auf allen deinen Wegen wird es hell. 29 Wenn andere leiden und am Boden liegen, dann gibst du ihnen wieder neuen Mut und Gott hebt die Beschämten freundlich auf. 30 Auch den, der schuldig wurde, rettet er; wenn deine Hände rein sind, wird er frei.«