1.Könige 18 | Einheitsübersetzung 2016 Gute Nachricht Bibel 2018

1.Könige 18 | Einheitsübersetzung 2016

Konflikt mit Ahab

1 Nach langer Zeit - es war im dritten Jahr - erging das Wort des HERRN an Elija: Geh und zeig dich dem Ahab! Ich will Regen auf die Erde senden. 2 Da ging Elija hin, um sich Ahab zu zeigen. Die Hungersnot war groß in Samaria. 3 Daher rief Ahab den Palastvorsteher Obadja. Dieser war sehr gottesfürchtig. 4 Als Isebel die Propheten des HERRN ausrottete, hatte Obadja hundert von ihnen beiseitegenommen, sie zu je fünfzig in einer Höhle verborgen und mit Brot und Wasser versorgt. 5 Ahab befahl nun Obadja: Geh an alle Wasserquellen und Bäche im Land! Vielleicht finden wir Gras, damit wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten können und nicht einen Teil des Viehs töten müssen. 6 Sie teilten sich das Land, um es zu durchstreifen. Ahab ging in die eine und Obadja in die andere Richtung. 7 Als nun Obadja unterwegs war, kam ihm Elija entgegen. Obadja erkannte ihn, warf sich vor ihm nieder und rief: Bist du es, mein Herr Elija? 8 Dieser antwortete: Ich bin es. Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da. 9 Obadja entgegnete: Was habe ich mir zuschulden kommen lassen, dass du deinen Knecht an Ahab ausliefern und dem Tod preisgeben willst? 10 So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk und kein Reich, wo mein Herr dich nicht hätte suchen lassen. Und wenn man sagte: Er ist nicht hier, dann ließ er dieses Reich oder Volk schwören, dass man dich nicht gefunden habe. 11 Und jetzt befiehlst du: Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da. 12 Wenn ich nun von dir weggehe, könnte ja der Geist des HERRN dich an einen Ort tragen, den ich nicht kenne. Käme ich dann zu Ahab, um dich zu melden, und könnte er dich nicht finden, so würde er mich töten. Dabei hat dein Knecht doch von Jugend auf den HERRN gefürchtet. 13 Hat man dir denn nicht berichtet, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN umbrachte? Ich habe doch hundert von ihnen, je fünfzig in einer Höhle, verborgen und mit Brot und Wasser versorgt. 14 Und nun befiehlst du: Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da. Ahab würde mich töten. 15 Doch Elija antwortete: So wahr der HERR der Heerscharen lebt, in dessen Dienst ich stehe: Heute noch werde ich ihm vor die Augen treten. 16 Obadja kam zu Ahab und brachte ihm die Nachricht. Ahab ging Elija entgegen. 17 Sobald er ihn sah, rief er aus: Bist du es, Verderber Israels? 18 Elija entgegnete: Nicht ich habe Israel ins Verderben gestürzt, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des HERRN übertreten habt und du den Baalen nachgelaufen bist. 19 Doch schick jetzt Boten aus und versammle mir ganz Israel auf dem Karmel, auch die vierhundertfünfzig Propheten des Baal und die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen!

Entscheidung auf dem Karmel

20 Ahab schickte in ganz Israel umher und ließ die Propheten auf dem Karmel zusammenkommen. 21 Und Elija trat vor das ganze Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort. 22 Da sagte Elija zum Volk: Ich allein bin als Prophet des HERRN übrig geblieben; die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig. 23 Man gebe uns zwei Stiere. Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und auf das Holz legen, aber kein Feuer anzünden. Ich werde den andern zubereiten, auf das Holz legen und kein Feuer anzünden. 24 Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen und ich werde den Namen des HERRN anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott. Da rief das ganze Volk: Der Vorschlag ist gut. 25 Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: Wählt ihr zuerst den einen Stier aus und bereitet ihn zu; denn ihr seid die Mehrheit. Ruft dann den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer! 26 Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und schrien: Baal, erhöre uns! Doch es kam kein Laut und niemand gab Antwort. Sie tanzten hüpfend um den Altar, den man gemacht hatte.* 27 Um die Mittagszeit verspottete sie Elija und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott. Er könnte beschäftigt sein, könnte beiseitegegangen oder verreist sein. Vielleicht schläft er und wacht dann auf. 28 Sie schrien nun mit lauter Stimme. Nach ihrem Brauch ritzten sie sich mit Schwertern und Lanzen wund, bis das Blut an ihnen herabfloss. 29 Als der Mittag vorüber war, verfielen sie in Raserei und das dauerte bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung. 30 Nun forderte Elija das ganze Volk auf: Tretet her zu mir! Sie kamen und Elija baute den zerstörten Altar des HERRN wieder auf. 31 Er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem der HERR gesagt hatte: Israel soll dein Name sein. 32 Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen des HERRN, zog rings um den Altar einen Graben und grenzte eine Fläche ab, die zwei Sea Saat hätte aufnehmen können. 33 Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn auf das Holz. 34 Nun befahl er: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es über das Brandopfer und das Holz! Hierauf sagte er: Tut es noch einmal! Und sie wiederholten es. Dann sagte er: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal. 35 Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben füllte er mit Wasser. 36 Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija an den Altar und rief: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel, dass ich dein Knecht bin und all das in deinem Auftrag tue. 37 Erhöre mich, HERR, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, HERR, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest. 38 Da kam das Feuer des HERRN herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf. 39 Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott! 40 Elija aber befahl ihnen: Ergreift die Propheten des Baal! Keiner von ihnen soll entkommen. Man ergriff sie und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort töten.

Ende der Dürre

41 Dann sagte Elija zu Ahab: Geh hinauf, iss und trink; denn das Rauschen des Regens ist schon hörbar. 42 Während Ahab wegging, um zu essen und zu trinken, stieg Elija zur Höhe des Karmel empor, kauerte sich auf den Boden nieder und legte seinen Kopf zwischen die Knie. 43 Dann befahl er seinem Diener: Geh hinauf und schau auf das Meer hinaus! Dieser ging hinauf schaute hinaus und meldete: Es ist nichts zu sehen. Elija befahl: Geh sieben Mal hinauf! 44 Beim siebten Mal meldete der Diener: Eine Wolke, klein wie eine Menschenhand, steigt aus dem Meer herauf. Darauf sagte Elija: Geh hinauf und sag zu Ahab: Spanne an und fahr hinab, damit der Regen dich nicht aufhält! 45 Es dauerte nicht lange, da verfinsterte sich der Himmel durch Sturm und Wolken und es fiel ein starker Regen. Ahab bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel. 46 Über Elija aber kam die Hand des HERRN. Er gürtete sich und lief vor Ahab her bis dorthin, wo der Weg nach Jesreel abzweigt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Gute Nachricht Bibel 2018

Elija stellt sich dem König

1 Schon länger als zwei Jahre hatte es nicht mehr geregnet, da erging das Wort des HERRN an Elija. Der HERR sagte zu ihm: »Geh und tritt vor König Ahab! Ich werde dem Land wieder Regen schicken!« 2 Elija machte sich auf den Weg. In der Stadt Samaria waren alle Vorräte aufgebraucht. 3 Darum ließ Ahab seinen Palastverwalter Obadja rufen. Obadja hatte immer treu zum HERRN gehalten. 4 Als Isebel die Propheten des HERRN ermorden ließ, hatte er hundert von ihnen in Sicherheit gebracht, sie zu je fünfzig in zwei Höhlen versteckt und mit Brot und Wasser versorgt. 5 Nun sagte Ahab zu Obadja: »Los, wir suchen* jetzt jede Oase und jedes Bachtal im Land nach Gras ab. Vielleicht finden wir irgendwo noch etwas für unsere Pferde und Maulesel. Sonst bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Teil der Tiere zu töten.« 6 Ahab und Obadja teilten das Land unter sich auf und gingen dann jeder für sich auf die Suche. 7 Als nun Obadja das Land durchstreifte, trat ihm plötzlich Elija in den Weg. Obadja erkannte den Propheten, warf sich vor ihm nieder und fragte: »Elija, mein Herr, bist du es?« 8 »Ich bin es«, sagte Elija. »Kehr sofort um und melde deinem Herrn, dass ich hier bin!« 9 »Was habe ich getan, dass du mich dem Zorn des Königs ausliefern willst?«, erwiderte Obadja. »Er wird mich umbringen lassen. 10 So gewiss der HERR, dein Gott, lebt: Es gibt kein Land, in dem Ahab dich nicht suchen ließ. Wenn es hieß: ›Er ist nicht hier‹, musste es ihm der König des Landes mit einem Eid bestätigen. 11 Und jetzt soll ich hingehen und ihm melden: ›Elija ist da‹? 12 Kaum bin ich weg, kann der Geist des HERRN dich an einen Ort bringen, den ich nicht kenne. Wenn Ahab dich dann nicht findet, wird er mich umbringen. Dabei habe ich doch von Jugend auf treu zum HERRN gehalten. 13 Hat man dir nicht berichtet, was ich getan habe? Als Isebel die Propheten des HERRN umbrachte, habe ich hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt und mit Brot und Wasser versorgt. 14 Und nun schickst du mich zu Ahab, damit ich dich bei ihm melde? Er wird mich bestimmt umbringen.« 15 Aber Elija sagte: »So gewiss der HERR, der Herrscher der Welt,* lebt, in dessen Dienst ich stehe, ich sage dir: Noch heute wird mich Ahab zu sehen bekommen!«

Elija ruft das Volk auf den Berg Karmel und fordert eine Entscheidung

16 Da ging Obadja zu König Ahab und brachte ihm die Botschaft. Der König brach sofort auf und zog Elija entgegen. 17 Als er den Propheten erblickte, rief er: »Da bist du also – der Mann, der Israel ins Unglück stürzt!« 18 Doch Elija erwiderte: »Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deine Familie! Ihr habt die Gebote des HERRN missachtet; sogar du selbst verehrst die Baale! 19 Aber jetzt ist es so weit: Schicke Boten aus! Ganz Israel soll zu mir auf den Gipfel des Berges Karmel kommen. Rufe auch die 450 Propheten Baals und die 400 Propheten der Aschera, die von Isebel mit Essen und Trinken versorgt werden!« 20 Ahab ließ die Männer Israels und die Propheten Isebels auf den Berg Karmel rufen. Als alle versammelt waren, 21 trat Elija vor die Volksmenge und rief: »Wie lange schwankt ihr noch hin und her? Entweder der HERR ist Gott, dann folgt ihm – oder Baal ist Gott, dann folgt ihm!« Als alles stumm blieb, 22 fuhr Elija fort: »Ich bin der einzige Prophet des HERRN, der noch übrig geblieben ist, und hier sind 450 Propheten, die im Dienst Baals stehen. 23 Bringt zwei junge Stiere her! Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und die Stücke auf die Holzscheite legen; aber sie dürfen kein Feuer anzünden. Ich werde es mit dem anderen Stier ebenso machen. 24 Dann sollen sie zu ihrem Baal rufen und ich rufe zum HERRN. Wer von beiden als Antwort Feuer schickt, der ist Gott.« Das ganze Volk rief: »Ja, so soll es sein!«

Welcher Gott schickt Feuer vom Himmel?

25 Dann sagte Elija zu den Propheten Baals: »Macht ihr den Anfang; ihr seid in der Überzahl. Sucht euch einen Stier aus, bereitet ihn als Opfer zu und betet zu eurem Gott, aber zündet kein Feuer an!« 26 Die Baalspropheten richteten das Opfer zu und riefen vom Morgen bis zum Mittag: »Baal, höre uns!« Dabei tanzten sie um den Altar und hüpften die Stufen hinauf.* Aber alles blieb still, niemand antwortete. 27 Als es Mittag wurde, machte sich Elija über sie lustig. »Ihr müsst lauter rufen!«, spottete er. »Er ist doch ein Gott! Vielleicht denkt er gerade nach oder er musste dringend mal weg oder ist auf Reisen gegangen. Vielleicht hält er gerade seinen Mittagsschlaf. Ihr müsst ihn aufwecken!« 28 Sie schrien immer lauter und ritzten sich nach ihrem Brauch die Haut mit Schwertern und Speeren, dass das Blut an ihnen herabfloss; 29 sie führten sich wie Irrsinnige auf. So trieben sie es die ganze Zeit bis zu der Stunde, in der das Abendopfer vorbereitet wird. Aber alles blieb still, kein Echo kam, keine Antwort. 30 Da rief Elija der Volksmenge zu: »Her zu mir!«, und alle drängten sich um ihn. Dann begann er, den zerstörten Altar des HERRN wieder aufzubauen. 31 Er wählte zwölf Steine aus, nach der Zahl der Stämme Israels, der Nachkommen Jakobs, zu dem der HERR gesagt hatte: »Du sollst Israel heißen.« 32 Aus diesen Steinen baute er dem HERRN einen Altar. Dann zog er rings um den Altar einen Graben, so breit, dass man darin zwölf Kilo* Saatgut hätte aussäen können. 33 Er schichtete Holzscheite auf, zerteilte den Stier und legte die Stücke auf das Holz. 34 Schließlich ließ er vier Eimer Wasser über das Opfer und die Holzscheite gießen und ließ das noch zweimal wiederholen. 35 Das Wasser floss am Altar hinunter und füllte den Graben. 36 Zur Stunde des Abendopfers trat Elija vor den Altar und rief: »HERR, du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs! Alle sollen heute erfahren, dass du Gott bist in Israel und ich dein Diener, der dies alles in deinem Auftrag getan hat. 37 Höre mich, HERR, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist und dass du sie wieder auf den rechten Weg zurückbringen willst.« 38 Da ließ der HERR Feuer herabfallen. Es verzehrte nicht nur das Opfertier und die Holzscheite, sondern auch die Steine, die Erde ringsum und das Wasser im Graben. 39 Als das Volk das sah, warfen sich alle zu Boden und riefen: »Der HERR allein ist Gott, der HERR allein ist Gott!« 40 Elija aber befahl: »Haltet die Baalspropheten fest! Keiner darf entkommen!« Sie wurden festgenommen und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort hinrichten.

Das Ende der Trockenheit

41 Dann sagte Elija zu Ahab: »Geh in dein Zelt, iss und trink; denn ich höre schon den Regen rauschen.« 42 Während Ahab wegging, stieg Elija auf den Gipfel des Karmelgebirges, kauerte sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht zwischen den Knien. 43 Er befahl seinem Diener: »Geh dort hinüber und halte Ausschau zum Meer hin!« Der Diener ging, dann kam er zurück und meldete: »Es ist nichts zu sehen.« Elija sagte: »Geh noch einmal!« Der Diener ging und kam wieder; siebenmal schickte ihn Elija. 44 Beim siebten Mal meldete er: »Ich sehe eine kleine Wolke am Horizont, sie ist etwa so groß wie die Faust eines Mannes.« Da befahl ihm Elija: »Geh zu Ahab und sag ihm, er soll sofort anspannen lassen und losfahren, damit er nicht vom Regen überrascht wird!« 45 Ahab stieg auf seinen Wagen und fuhr los nach Jesreel. Da verfinsterte sich auch schon der Himmel, der Wind trieb schwarze Wolken heran und ein heftiger Regen ging nieder. 46 Elija wurde vom Geist des HERRN ergriffen, band sein Obergewand hoch und lief vor dem Wagen Ahabs her bis nach Jesreel.