Jesaja 29 | Bible, překlad 21. století Einheitsübersetzung 2016

Jesaja 29 | Bible, překlad 21. století

Obklíčený Sion

1 Běda Arieli, Arieli* – městu, v němž se David usídlil! Pokračujte si rok za rokem, věnujte se svým slavnostem. 2 Až ale v obklíčení sevřu Ariel, nastane žal a zármutek a Ariel mi bude oltářním ohništěm. 3 Svým táborem tě obklíčím, oblehnu tě věžemi, náspy proti tobě navrším. 4 Tehdy budeš mluvit vleže na zemi, z prachu bude znít tvé mumlání; tvůj hlas bude podobný duchu z podzemí, z prachu bude znít tvé sípění. 5 Jak prášek ale odletí horda těch cizáků, z hordy těch tyranů budou plevy ve větru. Stane se to náhle, v okamžiku, 6 od Hospodina zástupů. On je navštíví hromem a zemětřesením, mohutným burácením, bouří a vichřicí, plamenem ohně, který vše pohltí. 7 Horda všech národů, jež proti Arieli bojují – ti, kdo proti němu vyšli do války, všichni, kdo oblehli jeho pevnosti, dopadnou jako sen, jak noční vidění. 8 Jako když lačný sní o tom, jak jí, ale probudí se hladový a jako když žíznivý sní o pití, ale probudí se vyčerpán s hrdlem vyprahlým – právě tak dopade horda všech národů, jež bojují proti hoře Sionu.

Srdcem jsou vzdálení

9 Trňte a ustrňte! Děláte slepé, slepí zůstaňte! Opilí jste, i když ne po víně, potácíte se jako po pivě. 10 Hospodin na vás vylil ducha mrákoty, zavřel vám oči – vaše proroky, zakryl vám hlavy – vaše vidoucí. 11 Toto celé vidění pro vás bude jako slova zapečetěné knihy. Když ji dáte někomu, kdo umí číst, se slovy: „Prosím čti,“ odpoví: „Nemohu, je zapečetěná.“ 12 A když ji dáte někomu, kdo číst neumí, se slovy: „Prosím čti,“ odpoví: „Neumím číst.“ 13 Proto Pán praví: Tento lid se ke mně přibližuje ústy a ctí mne svými rty, srdcem jsou mi však vzdálení. Když mě uctívají, není to nic víc než naučené lidské příkazy. 14 Proto tento lid znovu udivím, vykonám s nimi divy divoucí; moudrost jejich moudrých vymizí a vytratí se rozum rozumných.

Hrnčíř a jíl

15 Běda těm, kdo své úmysly před Hospodinem v hloubce skrývají, kteří své dílo ve tmě konají a myslí si: „Kdo nás uvidí? Kdo o nás ví?“ 16 Takové nesmysly! Má se snad hrnčíř pokládat za jíl? Říká snad dílo o tvůrci: „On mě netvořil“? Říká snad hrnec o hrnčíři: „On nic neumí“? 17 Už brzy, za velmi krátký čas se z Libanonu stane sad a sad se bude za les počítat. 18 V ten den hluší slova knihy uslyší, oči slepých prohlédnou z černé tmy. 19 Ponížení se v Hospodinu znovu zaradují, ve Svatém izraelském budou jásat ubozí. 20 Pomine totiž tyran, drzoun už nebude, každý, kdo si ve zlu libuje, bude odstraněn – 21 ti, kteří pouhým slovem obviňují člověka, ti, kteří na obhájce chystají v bráně past, ti, kdo lží zbavují nevinné jejich práv. 22 A proto Hospodin, jenž vykoupil Abrahama, říká o domu Jákobovu: Jákob už nebude dále zahanben, blednout strachy už více nebude. 23 Až ve svém středu uvidí své děti, dílo rukou mých, tehdy mé jméno posvětí, Svatému Jákobovu svatost přisoudí; před Bohem Izraele budou bázeň mít. 24 Rozum dostanou duchem bloudící a ti, kdo reptali, se dají poučit.

© 2009, 2015, 2017, 2020 Biblion, z.s. Version 2020.2.28

Einheitsübersetzung 2016

Weheruf über Ariël, Jerusalem

1 Wehe dir, Ariël, Ariël, / du Stadt, wo David lagerte! / Fügt nur Jahr an Jahr, die Feste gehen im Kreis! 2 Ich werde Ariël bedrängen, / sodass Traurigkeit und Trauer herrschen. / Dann wirst du mir wie ein Opferherd sein. 3 Ringsum werde ich gegen dich lagern, / dich mit einem Wall einschließen / und Schanzen gegen dich aufrichten. 4 Dann wirst du erniedrigt von der Erde aus sprechen, / aus dem Staub dringt dumpf deine Rede. Deine Stimme wird sein / wie die eines Totengeistes aus der Erde / und aus dem Staub wird deine Rede flüstern. 5 Dann wird der Haufen der Fremden bei dir wie feiner Staub sein, der Haufen der Unterdrücker wie dahinfliegende Spreu. Und es wird sein - plötzlich, ganz plötzlich: 6 Vom HERRN der Heerscharen wirst du mit Donner und Getöse und mit lautem Dröhnen heimgesucht, mit Wind und Wirbelsturm und mit Flammen verzehrenden Feuers. 7 Wie ein Traum, eine nächtliche Vision, wird der Haufen all der Nationen sein, die gegen Ariël kämpfen mit all ihrem Heer, ihren Schanzen und ihren Bedrängern. 8 Dann wird es sein, wie wenn ein Hungriger träumt, dass er isst, aber aufwacht und sein Magen ist leer; und wie wenn ein Durstiger träumt, dass er trinkt, aber aufwacht und siehe: Er ist erschöpft und seine Kehle ist ausgedörrt. So wird es dem Haufen all der Nationen gehen, die gegen den Berg Zion kämpfen.

Verblendung gegenüber dem geschriebenen Wort

9 Starrt einander an und erstarrt, / seid verblendet und erblindet! Sie sind betrunken, aber nicht vom Wein, / sie taumeln, aber nicht vom Bier! 10 Denn der HERR hat über euch einen Geist der Ohnmacht ausgegossen; / er hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Köpfe, die Seher, verhüllt. 11 So wurde für euch die Vision von alledem wie Worte in einem versiegelten Buch: Gibt man es einem, der lesen kann, und sagt: Lies dies doch!, dann wird er sagen: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt. 12 Und gibt man das Buch einem, der nicht lesen kann, und sagt: Lies dies doch!, dann wird er sagen: Ich kann nicht lesen. 13 Der Herr sagte: Weil dieses Volk sich mir mit seinem Mund näherte / und mich mit seinen Lippen ehrte, sein Herz aber fernhielt von mir und weil ihre Furcht vor mir / zu einem angelernten menschlichen Gebot wurde, 14 darum, siehe, will ich weiterhin wunderbar an diesem Volk handeln, / wunderbar und wundersam. Dann wird die Weisheit seiner Weisen vergehen / und die Klugheit seiner Klugen sich verbergen.

Weherufe gegen die Selbstklugen

15 Wehe denen, die einen Plan tief unten vor dem HERRN verborgen halten, / damit ihre Taten in der Dunkelheit bleiben! Sie sagen: Wer sieht uns / und wer weiß um uns? 16 Oh, eure Verkehrtheit! / Wird denn der Töpfer wie Ton geachtet? Sagt denn das Werk von dem, der es herstellt: / Er hat mich nicht gemacht? Und ein Topf von seinem Töpfer: / Er versteht nichts?

Aufhebung der Verblendung und Ende der Not

17 Ist es nicht nur noch eine kurze Zeit, / dann wandelt sich der Libanon in einen Baumgarten / und der Baumgarten wird als Wald gelten? 18 Die Tauben werden an jenem Tag die Worte des Buches hören / und aus Dunkel und Finsternis werden die Augen der Blinden sehen. 19 Die Gedemütigten freuen sich wieder am HERRN / und die Armen unter den Menschen jubeln über den Heiligen Israels. 20 Denn der Unterdrücker ist nicht mehr da, / der Spötter ist am Ende, / ausgerottet sind alle, die auf Böses bedacht sind, 21 die durch ein Wort Menschen zur Sünde verleiten, / die dem, der im Stadttor entscheidet, Fallen stellen / und den Gerechten mit haltlosen Gründen wegdrängen. 22 Darum - so spricht der HERR zum Haus Jakob, / der HERR, der Abraham losgekauft hat: Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, / sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen. 23 Denn wenn er seine Kinder, das Werk meiner Hände, in seiner Mitte sieht, / werden sie meinen Namen heilig halten. Sie werden den Heiligen Jakobs heilig halten / und den Gott Israels werden sie fürchten. 24 Dann werden, die verwirrten Geistes waren, Einsicht erkennen, / und die murrten, nehmen Belehrung an.