1Inzwischen rüsteten die Philister zur Schlacht und versammelten ihr Heer bei Socho im Gebiet von Juda. Sie schlugen ihr Lager zwischen Socho und Aseka bei Efes-Dammim auf. (1Sam 13,5; 1Chr 11,13)2Daraufhin sammelte Saul seine Truppen im Tal der Eichen und sie stellten sich zur Schlacht auf. (1Sam 21,10)3So standen sich die Philister und die Israeliten auf zwei Hügeln gegenüber und zwischen ihnen lag das Tal.4Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor. Es war Goliat, der aus Gat stammte. Er war etwa sechs Ellen und eine Spanne groß[1]! (Jos 11,21; 2Sam 21,19)5Er trug einen bronzenen Helm und einen Schuppenpanzer, der an die 5000 Schekel Bronze[2] wog.6Außerdem trug er bronzene Beinschienen und auf dem Rücken einen bronzenen Wurfspieß.7Der Schaft seines Speers war so dick wie ein Weberbaum und besaß eine eiserne Spitze, die fast 600 Schekel Eisen[3] wog. Ein Schildträger ging vor ihm her.8Goliat stellte sich hin und rief zu den Israeliten hinüber: »Braucht ihr ein ganzes Heer, um diesen Streit zu entscheiden? Stehe ich nicht für die Philister und ihr für Saul? Wählt einen Mann aus, der zu mir herunterkommt.9Wenn es eurem Mann gelingt, mich zu töten, werden wir eure Sklaven sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn töte, seid ihr unsere Sklaven und müsst uns dienen. (2Sam 2,12)10Ich fordere das Heer Israels heute heraus! Stellt einen Mann, der mit mir kämpft!« (1Sam 17,26)11Als Saul und die Israeliten die Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.
Isai schickt David in Sauls Lager
12David war der Sohn eines Mannes, der Isai hieß, ein Efratiter aus Bethlehem im Gebiet von Juda. Isai, der insgesamt acht Söhne hatte, war zu jener Zeit, als Saul regierte, schon zu alt, um in den Krieg zu ziehen. (1Mo 35,19; Rut 4,18; 1Chr 2,13)13Seine drei ältesten Söhne – der Erstgeborene Eliab, der zweite Sohn Abinadab und der dritte Sohn Schamma – waren mit Saul in den Kampf gegen die Philister gezogen. (1Sam 16,6)14David war der jüngste von Isais Söhnen. Die drei ältesten waren bei Saul.15David dagegen entfernte sich immer wieder von Saul, um seinem Vater in Bethlehem bei den Schafen und Ziegen zu helfen. (1Sam 16,19)16Vierzig Tage lang, am Morgen und am Abend, baute sich der Philister vor den Israeliten auf.17Eines Tages sagte Isai zu seinem Sohn David: »Bring deinen Brüdern dieses Efa[4] geröstetes Korn und diese zehn Brote ins Lager. (1Sam 25,18)18Und gib diese zehn Stücke Käse ihrem Hauptmann. Schau nach, wie deine Brüder zurechtkommen, und bring mir ein Lebenszeichen von ihnen mit[5]. (1Mo 37,13)19Sie sind bei Saul und dem israelitischen Heer im Tal der Eichen und kämpfen gegen die Philister.«20David überließ die Schafe der Obhut eines Hirten und machte sich mit den Geschenken früh am nächsten Morgen auf den Weg, wie Isai es ihm befohlen hatte. Er traf gerade im Lager ein, als das Heer mit Geschrei und Schlachtrufen in den Kampf zog.21Schon bald standen sich die Schlachtreihen der Israeliten und Philister gegenüber, Heer gegen Heer.22David ließ sein Gepäck bei der Lagerwache und lief zu den Schlachtreihen hinaus, um seine Brüder zu begrüßen.23Während er mit ihnen sprach, sah er, wie Goliat, der Philister aus Gat, aus den Reihen der Philister als einzelner Krieger hervortrat und wieder wie zuvor die gleichen Worte sagte, sodass es David hörte. (1Sam 17,8)24Sobald die Israeliten ihn erblickten, liefen sie vor Angst davon.25»Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt?«, fragten die Männer Israels. »Er kommt nur, um Israel zu verspotten. Wer ihn tötet, den will der König reich belohnen, und er will ihm seine Tochter geben, und seine ganze Familie braucht keine Steuern mehr in Israel zu bezahlen!« (Jos 15,16; 1Sam 18,17)26David fragte ein paar Männer, die in seiner Nähe standen: »Was bekommt der Mann, der diesen Philister tötet und der Schande für Israel ein Ende setzt? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister überhaupt, dass er das Heer des lebendigen Gottes verhöhnen darf?« (1Sam 11,2; 1Sam 14,6; 2Kön 19,4)27Da sagten sie zu ihm: »Was du gehört hast, stimmt. Das ist die Belohnung für den, der ihn tötet.«28Doch als sein ältester Bruder Eliab ihn mit den Männern sprechen hörte, wurde er wütend. »Was tust du hier überhaupt?«, fragte er. »Was ist mit den paar Schafen, die du in der Steppe hüten solltest? Ich kenne deinen Stolz und deine Verschlagenheit. Du bist nur gekommen, um den Kampf zu sehen!« (1Mo 37,4)29»Was habe ich denn getan?«, antwortete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!«30Er ging zu ein paar anderen Männern hinüber, fragte sie noch einmal das Gleiche und bekam wieder dieselbe Antwort.31Dann wurde Saul über Davids Fragen unterrichtet und er ließ David holen.
David tötet Goliat
32»Mach dir keine Sorgen mehr«, sagte David zu Saul. »Ich werde mit diesem Philister kämpfen!« (5Mo 20,1)33Aber Saul entgegnete: »Es ist völlig ausgeschlossen, dass du gegen diesen Philister kämpfst. Du bist doch noch ein Junge und er ist schon von Jugend auf ein Krieger!«34Aber David gab nicht nach. »Ich hüte die Schafe meines Vaters«, sagte er. »Wenn ein Löwe oder ein Bär kommt, um ein Lamm aus der Herde zu rauben,35dann verfolge ich ihn, schlage auf ihn ein und reiße ihm das Lamm aus dem Maul. Wenn das Raubtier mich dann angreift, packe ich es an der Mähne und schlage es tot. (Am 3,12)36Das habe ich schon mit Löwen und Bären gemacht, und so wird es auch diesem unbeschnittenen Philister ergehen, denn er hat das Heer des lebendigen Gottes verhöhnt!37Der HERR, der mich aus den Klauen des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch vor diesem Philister retten!« Schließlich war Saul einverstanden. »Gut, so geh«, sagte er. »Der HERR ist mit dir!« (1Sam 20,13; 2Tim 4,17)38Er gab David seine eigene Rüstung – er setzte ihm einen bronzenen Helm auf und zog ihm einen Brustpanzer an.39David schnallte sich Sauls Schwert um und versuchte damit zu gehen, denn er hatte so etwas noch nie zuvor getragen. »Ich kann darin nicht gehen«, protestierte er, »ich bin nicht daran gewöhnt.« Und er legte die Rüstung wieder ab.40Dann holte er fünf glatte Kiesel aus einem Bach und legte sie in seine Hirtentasche. Und so näherte er sich, bewaffnet nur mit seinem Hirtenstab und seiner Schleuder, dem Philister.41Der Philister trat David entgegen; sein Schildträger ging ihm voran.42Er schnaubte verächtlich über diesen sonnengebräunten gut aussehenden Jungen. (1Sam 16,12)43»Bin ich ein Hund«, rief er David zu, »dass du mit einem Stock auf mich zukommst?« Und er verfluchte David im Namen seiner Götter. (1Sam 24,15; 2Sam 3,8; 2Sam 9,8; 1Kön 20,10)44»Komm herüber, ich werde dein Fleisch den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen!«, rief er David zu.45David rief zurück: »Du trittst mir mit Schwert, Speer und Wurfspieß entgegen, ich aber komme im Namen des HERRN, des Allmächtigen – des Gottes des israelitischen Heeres, das du verhöhnt hast. (2Chr 32,8; Ps 124,8; Hebr 11,32)46Heute wird der HERR dich besiegen und ich werde dich töten und dir den Kopf abhauen. Und dann werde ich die Leichen deiner Männer den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen, und die ganze Welt wird wissen, dass es einen Gott in Israel gibt! (2Mo 7,5; Jos 4,24; 1Kön 18,36; 2Kön 19,19; Jes 37,20)47Und jeder wird wissen, dass der HERR keine Waffen braucht, um sein Volk zu retten. Es ist sein Kampf. Der HERR wird euch in unsere Hände geben!« (1Sam 14,6; 2Chr 14,10; 2Chr 20,15; Ps 44,7; Hos 1,7)48Als der Philister sich auf ihn zubewegte, um ihn anzugreifen, lief David ihm rasch entgegen.49Er griff in seine Hirtentasche, holte einen Kiesel heraus, schleuderte ihn und traf den Philister an der Stirn. Der Stein bohrte sich in seine Stirn und er fiel mit dem Gesicht voran auf den Boden.50So triumphierte David nur mit Stein und Schleuder über den Philister, besiegte und tötete ihn. Und weil er kein Schwert hatte, (1Sam 25,29)
Israel schlägt die Philister in die Flucht
51lief er hinüber, zog das Schwert des Philisters aus der Scheide, tötete ihn und schlug ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, flohen sie.52Die Männer von Israel und Juda stimmten ein Siegesgeschrei an, setzten ihnen nach und verfolgten sie bis nach Gat[6] und vor die Tore von Ekron. Auf dem ganzen Weg von Schaarajim bis nach Gat und Ekron lagen die Leichen der toten Philister. (Jos 15,11)53Dann kehrten die Israeliten um und plünderten das Lager der Philister.54David brachte den Kopf des Philisters nach Jerusalem, aber die Waffen des Philisters bewahrte er in seinem Zelt auf.55Während Saul beobachtete, wie David dem Philister entgegenging, fragte er seinen Heerführer Abner: »Wessen Sohn ist das, Abner?« »So wahr du lebst, mein König, ich weiß es nicht«, antwortete Abner.56»Dann finde heraus, wessen Sohn der Junge ist!«, verlangte der König.57Nachdem David den Philister getötet hatte, brachte Abner ihn zu Saul. David hielt immer noch den Kopf des Philisters in der Hand.58»Wer ist dein Vater, Junge?«, fragte Saul. David antwortete: »Sein Name ist Isai, wir leben in Bethlehem.«