Psalm 10

Lutherbibel 2017

1 HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?2 Weil der Frevler Übermut treibt, müssen die Elenden leiden; sie werden gefangen in den Ränken, die er ersann.3 Denn der Frevler rühmt sich seines Mutwillens, und der Habgierige sagt dem HERRN ab und lästert ihn.4 Der Frevler meint in seinem Stolz, Gott frage nicht danach. »Es ist kein Gott«, sind alle seine Gedanken.5 Er fährt fort in seinem Tun immerdar. / Deine Gerichte sind ferne von ihm, er handelt gewaltsam an allen seinen Feinden. (Am 6,3)6 Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde nimmermehr wanken, es wird für und für keine Not haben.« (Ps 73,6)7 Sein Mund ist voll Fluchens, voll Lug und Trug; seine Zunge richtet Mühsal und Unheil an. (Röm 3,14)8 Er sitzt und lauert in den Höfen, / er mordet die Unschuldigen heimlich, seine Augen spähen nach den Armen.9 Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert, dass er den Elenden fange; er fängt ihn und zieht ihn in sein Netz.10 Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine Gewalt fallen die Schwachen.11 Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat’s vergessen, er hat sein Antlitz verborgen, er wird’s nimmermehr sehen.« (Ps 73,11; Ps 94,7; Jes 29,15)12 Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! (4Mo 10,35)13 Warum lästert der Frevler und spricht in seinem Herzen: »Du fragst doch nicht danach«?14 Du siehst es ja, / denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Die Armen befehlen es dir; du bist der Waisen Helfer. (2Mo 22,22; Ps 68,6)15 Zerbrich den Arm des Frevlers und Bösen / und suche seinen Frevel heim, dass man nichts mehr davon finde. (Hi 38,15)16 Der HERR ist König immer und ewiglich; die Heiden sind verschwunden aus seinem Lande.17 Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR; du machst ihr Herz gewiss, dein Ohr merkt darauf, (Ps 9,19)18 dass du Recht schaffest den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.

Psalm 10

Hoffnung für alle

1 Warum, HERR, bist du so weit weg? Warum verbirgst du dich, wenn wir dich am nötigsten brauchen?2 Gottlose Menschen schrecken vor nichts zurück. Auf den Schwachen und Hilflosen machen sie Jagd und bringen ihn mit ihren hinterlistigen Plänen zur Strecke.3 Diese Gauner sind auch noch stolz auf ihre habgierigen Wünsche. Doch für Gott haben sie nichts übrig, mit wüsten Sprüchen ziehen sie über ihn her.4 Hochnäsig behaupten sie: »Gott kümmert es nicht, was wir tun.« Ja, sie meinen: »Es gibt überhaupt keinen Gott!«5 Noch geht ihnen alles nach Wunsch. Dass du Gericht halten wirst, lässt sie kalt. Sie verhöhnen alle, die sich ihnen in den Weg stellen.6 »Uns haut nichts um!«, bilden sie sich ein. »Kein Unglück hat uns je getroffen, und daran wird sich auch nichts ändern!«7 Sobald sie den Mund aufmachen, fluchen, lügen und erpressen sie. Wie viel Unheil und Verderben richten sie an!8 In der Nähe der Dörfer liegen sie im Hinterhalt und lauern ihren hilflosen Opfern auf. Im Versteck bringen sie die Unschuldigen um.9 Wie Löwen im Dickicht liegen sie auf der Lauer, um wehrlose Menschen zu überfallen und fortzuschleifen.10 Sie stürzen sich auf ihre Opfer und schlagen sie brutal zusammen.11 »Was wir tun, interessiert Gott gar nicht«, reden sie sich ein. »Er ist blind für das, was geschieht, und hat dazu noch ein schlechtes Gedächtnis!«12 Greif doch ein, HERR! Lass dir das nicht bieten! Vergiss die Hilflosen nicht!13 Warum lässt du es zu, dass solche Schurken deine Ehre in den Schmutz ziehen? Warum dürfen sie sich einbilden, dass du sie nie zur Rechenschaft ziehen wirst?14 Nein, du verschließt deine Augen nicht vor der Not und siehst dem Unrecht nicht tatenlos zu. Die Wehrlosen können sich dir anvertrauen, den Waisen kommst du zu Hilfe.15 Zerbrich die Macht der Gottlosen! Bestrafe sie für ihre Bosheit, damit sie nicht weiter Unheil anrichten!16 Der HERR ist König für immer und ewig! Die gottlosen Völker müssen aus seinem Land verschwinden.17 Die Hilflosen bestürmen dich mit ihren Bitten. Du, HERR, hörst ihr Rufen und schenkst ihnen neuen Mut.18 Du sorgst für das Recht der Unterdrückten und Waisen, jeder Gewaltherrschaft auf Erden machst du ein Ende.

Psalm 10

Neues Leben. Die Bibel

1 HERR, warum bist du so fern? Warum verbirgst du dich, wenn ich dich am nötigsten habe? (Ps 13,2; Ps 22,2; Ps 55,2)2 Stolz unterdrückt der Gottlose die Armen. Sie werden Opfer seiner Anschläge. (Ps 9,17; Ps 73,6)3 Er prahlt damit, dass er so habgierig ist, und lästert und verflucht den HERRN. (Ps 49,7; Ps 94,3)4 Der gottlose Mensch meint in seinem Stolz, Gott würde nicht danach fragen. Er denkt, Gott gibt es nicht. (Ps 14,1; Ps 36,2)5 Alles, was er tut, gelingt ihm. Er sieht die Strafe nicht, die ihn erwartet, und verspottet seine Feinde. (Ps 28,5; Ps 52,9)6 Er sagt sich: »Mir wird nichts geschehen und kein Unglück wird mir jemals zustoßen!« (Ps 30,7; Ps 49,12)7 Mit seinem Mund flucht, lügt und droht er und was er redet, bringt Unrecht und Unheil. (Ps 59,13; Ps 73,8; Ps 140,4; Röm 3,14)8 Er lauert im Hinterhalt und mordet die Unschuldigen. Unablässig sucht er sich hilflose Opfer. (Ps 11,2; Ps 94,6)9 Er wartet im Hinterhalt wie ein Löwe im Dickicht und lauert auf eine Gelegenheit, seine Opfer zu überwältigen. Wie ein Jäger fängt er seine Opfer und schleppt sie in Netzen fort. (Ps 10,2; Ps 17,13; Ps 59,4; Ps 140,6)10 Er stürzt sich auf die Schwachen und überwältigt sie. Sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11 Er sagt sich: »Gott hat es vergessen, er sieht nicht hin und wird es nicht merken!« (Ps 10,4)12 Erhebe dich, HERR! Bestrafe die Bösen, mein Gott! Vergiss die Hilflosen nicht! (Ps 9,13; Ps 17,7)13 Warum dürfen die Bösen Gott fluchen? Wie können sie denken: »Gott wird uns schon nicht zur Rechenschaft ziehen«?14 Du siehst Kummer und Leid, das sie anrichten. Du merkst es und du bestrafst sie. Die Hilflosen vertrauen auf dich. Du hilfst den Waisen. (Ps 9,13; Ps 22,10; Ps 37,5)15 Zerbrich die Macht dieser gottlosen Menschen und bestrafe ihre Bosheit, damit sie aufhören! (Ps 37,17; Ps 140,12)16 Der HERR ist König für immer und ewig! Wer andere Götter anbetet, soll aus seinem Land verschwinden. (5Mo 8,20; Ps 29,10)17 HERR, du hörst das Verlangen der Hilflosen. Du schenkst ihnen Gewissheit und leihst ihnen dein Ohr. (Ps 9,19; Ps 34,16; Ps 145,19; Jes 29,20)18 Du verhilfst Waisen und Unterdrückten zu ihrem Recht und machst aller Gewalt auf Erden ein Ende. (Ps 9,10; Ps 74,21; Ps 146,9; Jes 29,20)