Jesaja 8

Lutherbibel 2017

1 Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir eine große Tafel und schreib darauf mit unauslöschlicher Schrift: Raubebald-Eilebeute! (Jes 30,8)2 Und ich will mir als treue Zeugen nehmen den Priester Uria und Secharja, den Sohn Jeberechjas.3 Und ich ging zu der Prophetin; die ward schwanger und gebar einen Sohn. Und der HERR sprach zu mir: Nenne ihn Raubebald-Eilebeute!4 Denn ehe der Knabe rufen kann: Lieber Vater! Liebe Mutter!, wird man den Reichtum von Damaskus und die Beute aus Samaria vor den König von Assyrien tragen. (2Kön 16,9; 2Kön 17,6; Jes 7,16)5 Und der HERR redete weiter mit mir und sprach:6 Weil dies Volk verachtet die Wasser von Siloah, die still dahinfließen, und Freude hat an Rezin und dem Sohn Remaljas,7 darum wird der Herr über sie kommen lassen die starken und vielen Wasser des Stromes, nämlich den König von Assyrien und alle seine Macht. Der Strom wird alle seine Kanäle überfluten und über alle seine Ufer treten.8 Und er wird einbrechen in Juda und es überschwemmen und überfluten, bis er den Menschen an den Hals reicht. Und seine ausgebreiteten Flügel werden dein Land füllen, so weit es ist, o Immanuel[1]. (Jes 7,14)9 Tobet, ihr Völker, und erschreckt! Höret’s alle, die ihr in fernen Landen seid! Rüstet euch und erschreckt; rüstet euch und erschreckt!10 Beschließt einen Plan – es wird nichts draus werden; beredet euch – es wird nicht zustande kommen! Denn hier ist Immanuel[2].11 Denn so sprach der HERR zu mir, als seine Hand über mich kam und er mich davon abhielt, den Weg dieses Volks zu wandeln:12 Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dies Volk Verschwörung nennt, und vor dem, was sie fürchten, fürchtet euch nicht und lasst euch nicht grauen,13 sondern heiligt ihn, den HERRN Zebaoth; den lasst eure Furcht und euren Schrecken sein. (Jes 29,23)14 Und er wird ein Heiligtum sein und ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses für die beiden Häuser Israel, ein Fallstrick und eine Schlinge für die Bewohner Jerusalems, (Röm 9,32; 1Petr 2,8)15 dass viele von ihnen sich daran stoßen, fallen, zerschmettern, verstrickt und gefangen werden. (Jes 28,13)16 Verschließe das Zeugnis! Versiegele die Weisung in meinen Jüngern! (Dan 12,4)17 Und ich will hoffen auf den HERRN, der sein Antlitz verborgen hat vor dem Hause Jakob, und will auf ihn harren.18 Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der HERR gegeben hat als Zeichen und Weissagung in Israel vom HERRN Zebaoth, der auf dem Berge Zion wohnt. (Jes 3,1; Jes 7,3; Hebr 2,13)19 Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, die da flüstern und murmeln, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Oder soll man für Lebendige die Toten befragen? (3Mo 19,31; 1Sam 28,8)20 Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen, so wird ihnen kein Morgenrot scheinen, (Jes 16,1)21 sondern sie werden im Lande umhergehen, hart geschlagen und hungrig. Und wenn sie Hunger leiden, werden sie zürnen und fluchen ihrem König und ihrem Gott, und sie werden über sich blicken22 und unter sich die Erde ansehen und nichts finden als Trübsal und Finsternis; denn sie sind im Dunkel der Angst und gehen irre im Finstern. (Jes 5,30)23 Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Hat er in früherer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und das Land Naftali, so hat er hernach zu Ehren gebracht den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden. (2Kön 15,29; Ps 107,10; Mt 4,12)

Jesaja 8

Hoffnung für alle

1 Der HERR sprach zu mir: »Nimm eine große Tafel und schreib darauf in gut lesbarer Schrift: ›Schnelle Beute, rascher Raub‹.«2 Ich zeigte die Tafel zwei zuverlässigen Zeugen, und zwar dem Priester Uria und Secharja, dem Sohn von Jeberechja.3 Als ich dann mit meiner Frau, der Prophetin, schlief, wurde sie schwanger und bekam einen Sohn. Der HERR befahl mir: »Nenn ihn ›Schnelle Beute, rascher Raub‹.4 Denn bevor das Kind ›Vater‹ und ›Mutter‹ sagen kann, wird der König von Assyrien die Städte Damaskus und Samaria erobern und ihre Schätze plündern.«5 Weiter sagte der HERR zu mir:6 »Dieses Volk verachtet das ruhig fließende Wasser des Siloahkanals in Jerusalem. Sie sind voller Schadenfreude über das, was mit Rezin und Pekach passiert.[1]7 Deshalb hetze ich den König von Assyrien auf sie, er wird mit seinem gewaltigen Heer ins Land einfallen. So wie der Euphrat bei Hochwasser zu einem reißenden Strom anschwillt und über die Ufer tritt,8 so wird sich dieses Heer auf Juda zuwälzen und das Land überfluten. Das Wasser wird dem Volk bis zum Hals stehen. Dein ganzes Land, Immanuel, wird von ihnen bedeckt sein.«9 Erhebt nur das Kriegsgeschrei, ihr Völker – es wird euch angst und bange werden! Hört genau zu, ihr fernen Nationen: Rüstet euch ruhig zum Krieg – wenn es so weit ist, werdet ihr weiche Knie bekommen!10 Schmiedet Pläne und fasst Beschlüsse, so viel ihr wollt – sie werden scheitern, nichts wird euch gelingen! Denn Gott ist mit uns.[2] (Jes 7,14)11 Der HERR hat mich mit seiner starken Hand gepackt. Er warnte mich davor, den Irrweg dieses Volkes mitzugehen.12 Er sagte zu mir: »Du und alle, die auf deiner Seite stehen, lasst euch nicht beirren, wenn dieses Volk von Verschwörung redet. Habt keine Angst vor dem, was sie fürchten!13 Mich allein sollt ihr ehren, denn ich bin der HERR, der allmächtige Gott. Wenn jemand zu fürchten ist, dann ich!14 So werde ich für euch zum heiligen Zufluchtsort, für andere aber zum Stein, über den sie stolpern. Ich bin ein Fels, über den Israel und Juda stürzen, eine versteckte Falle, in welche die Einwohner von Jerusalem hineinlaufen.15 Viele werden stolpern und sich beim Sturz die Knochen brechen, viele werden in die Falle laufen und sich darin verfangen.16 Vertrau meine Weisung denen an, die mir die Treue halten; sie sollen meine Botschaft hüten und bewahren.«17 Der HERR hat sich von den Nachkommen Jakobs abgewandt. Aber ich warte auf seine Hilfe; ich hoffe darauf, dass er sich uns wieder zuwendet.18 Seht her, ich und meine Kinder, die der HERR mir gegeben hat, wir sind lebende Botschaften. Durch uns spricht der HERR, der allmächtige Gott, der auf dem Berg Zion wohnt, zum Volk Israel.19 Doch die Leute lehnen das Wort des Herrn ab. Sie suchen lieber Rat bei Menschen, die mit den Geistern der Verstorbenen Verbindung aufnehmen, oder sie befragen Wahrsager, die geheimnisvoll flüstern und murmeln. Wenn sie auch euch dazu verführen wollen, dann entgegnet: »Warum wendet ihr euch nicht eurem Gott zu? Wissen die Toten etwa mehr über die Lebenden als der Herr?«20 Richtet euch nach Gottes Weisungen und glaubt dem, was er euch sagt! Wer sich daran nicht hält, dessen Nacht nimmt kein Ende!21 Verdrossen und hungrig muss er durch das Land streifen. Der Hunger quält ihn, er wird rasend vor Wut und verflucht seinen König und seinen Gott. Wohin er auch blickt, zum Himmel22 oder zur Erde, er sieht nur erdrückende Finsternis, Elend und Unglück. Er ist im dunklen Tal der Hoffnungslosigkeit gefangen.23 Aber die Zeit der Finsternis und der Hoffnungslosigkeit wird einmal ein Ende haben. Früher hat Gott Schande gebracht über das Gebiet der Stämme Sebulon und Naftali, in Zukunft aber bringt er gerade diese Gegend, die Westseite des Sees Genezaret, zu Ehren, ebenso das Ostjordanland und das nördliche Galiläa, wo andere Völker wohnen.

Jesaja 8

Neues Leben. Die Bibel

1 Und der HERR sagte zu mir: »Nimm dir eine große Tafel und schreibe darauf in deutlicher Schrift: Maher-Schalal-Hasch-Baz.[1]« (Jes 30,8; Hab 2,2)2 Ich nahm dazu zuverlässige Zeugen mit: den Priester Uria und Secharja, den Sohn Jeberechjas. (2Kön 16,10)3 Danach näherte ich mich der Prophetin und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Der HERR sagte zu mir: »Er soll Maher-Schalal-Hasch-Baz heißen.4 Denn noch bevor das Kind lernt ›Vater‹ oder ›Mutter‹ zu sagen, werden die Reichtümer von Damaskus und die Beute aus Samaria vor den König von Assyrien gebracht werden.« (Jes 7,8)5 Daraufhin redete der HERR weiter zu mir. Er sagte:6 »Dieses Volk hat die sanft fließenden Wasser von Siloah verachtet und ist Rezin und dem Sohn Remaljas zugeneigt. (Jes 7,1; Jes 30,12)7 Deshalb lässt der Herr die starken Wassermassen des Euphrat über sie kommen – den König von Assyrien mit seiner ganzen Pracht. Er flutet heran, wird seine Flussbetten überspülen und über alle Ufer treten. (Jes 17,12; Am 8,8; Am 9,5)8 Er wird über Juda strömen, es unter Wasser setzen und überschwemmen. Das Wasser wird den Menschen bis zum Hals reichen. Die Flut wird sich ausdehnen und dein Land vollständig bedecken.« Gott ist mit uns[2]! (Jes 7,14; Jes 10,6; Jes 30,28)9 »Tobt nur, ihr Völker und zerbrecht in Stücke! Hört genau hin, ihr fernen Länder: Rüstet euch – und zerbrecht! Ja, rüstet euch und zerbrecht! (Dan 2,34)10 Schmiedet Pläne – sie werden vereitelt werden! Fasst Beschlüsse – sie werden nicht zustande kommen. Denn Gott ist mit uns![3]«11 Dies hat mir der HERR tatsächlich gesagt, als mich seine Hand ergriff. So hat er mich davor gewarnt, den Weg des Volkes zu gehen:12 »Nennt nicht alles Verschwörung, was das Volk dafür hält, und habt keine Angst vor dem, was ihm Angst macht. Lasst euch von dem, was es fürchtet, nicht beeindrucken. (Jes 7,2; 1Petr 3,1)13 Erachtet nichts außer dem HERRN, dem Allmächtigen, als heilig. Ihn sollt ihr fürchten und vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben. (4Mo 20,12; Jes 5,16; Jes 29,23)14 So wird er ein Heiligtum sein. Aber für beide Häuser Israels wird er zum Stein des Anstoßes und ein Stolperstein, über den man fällt. Er wird den Bewohnern Jerusalems zum Fangnetz und zur Falle werden. (Hes 11,16; Lk 2,34; Röm 9,33; 1Petr 2,1)15 Viele von ihnen werden stolpern und fallen und zerschmettert werden; sie werden verstrickt und gefangen.« (Lk 20,18; Röm 9,32)16 Bewahre deine Weisungen und schließe sie in die Herzen derer ein, die dafür zugänglich sind.17 Ich will auf den HERRN warten, der jetzt sein Gesicht vor Israel verbirgt. Ich will auf ihn hoffen. (5Mo 31,17; Jes 30,18; Jes 54,8; Hab 2,3)18 Schaut her: Ich und die Kinder, die der HERR mir geschenkt hat, sind für Israel Zeichen und Zeugnisse vom HERRN, dem Allmächtigen, der auf dem Berg Zion wohnt. (Hebr 2,13)19 Und wenn sie euch raten, die Totenbeschwörer und Zauberer, die geheimnisvoll flüstern und murmeln, zu befragen, so antwortet: »Soll ein Volk nicht lieber seinen Gott befragen? Soll man die Toten über die Lebenden befragen?« (3Mo 20,6; 1Sam 28,8; 2Kön 21,6; Jes 19,3; Jes 30,2)20 Richtet euch nach Gottes Weisung aus und wendet euch seiner Offenbarung zu. Wer damit nicht übereinstimmt, dem wird kein Morgenrot mehr leuchten. (Mi 3,6; Lk 16,29)21 Diejenigen werden müde und hungrig im Land umherirren. Hungrige Menschen werden zornig und verfluchen ihren König und ihren Gott. Sie schauen nach oben22 und wieder zur Erde; dort sehen sie Kummer, Verzweiflung und bedrängendes Dunkel. Sie werden in die Finsternis hinausgestoßen werden. (Jes 5,30; Jer 13,16; Am 5,18; Zef 1,14)23 Doch diese Zeit der Dunkelheit und Verzweiflung wird nicht für immer andauern. Wurden früher auch das Land Sebulon und das Land Naftali gedemütigt, so wird später das Gebiet der Völker, die Gott nicht kennen, die Straße am Meer jenseits des Jordan, zu Ehren kommen. (2Kön 15,29; 2Chr 16,4)