Jesaja 14

Lutherbibel 2017

1 Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch einmal erwählen und sie in ihrem Land wieder ruhen lassen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen gesellen und dem Hause Jakob anhangen. (Jes 56,3; Sach 1,17)2 Und die Völker werden Israel nehmen und an seinen Ort bringen, und dann wird das Haus Israel sie als Knechte und Mägde besitzen im Lande des HERRN. Und sie werden gefangen halten die, von denen sie gefangen waren, und werden herrschen über ihre Treiber. (Jes 49,22; Jes 60,4)3 Und zu der Zeit, wenn dir der HERR Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, in dem du gewesen bist,4 wirst du dies Lied anheben gegen den König von Babel und sagen: Wie ist’s mit dem Treiber so gar aus, und das Toben hat ein Ende!5 Der HERR hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher. (Jes 9,3)6 Der schlug die Völker im Grimm ohne Aufhören und herrschte mit Wüten über die Nationen und verfolgte ohne Erbarmen.7 Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich.8 Auch die Zypressen freuen sich über dich und die Zedern auf dem Libanon und sagen: »Seit du daliegst, kommt niemand herauf, der uns abhaut.«9 Das Totenreich drunten erzittert vor dir, wenn du kommst. Es schreckt auf vor dir die Schatten, alle Gewaltigen der Erde, und lässt alle Könige der Völker von ihren Thronen aufstehen.10 Sie alle heben an und sagen zu dir: Auch du bist schwach geworden wie wir, und es geht dir wie uns.11 Deine Pracht ist herunter ins Totenreich gefahren samt dem Klang deiner Harfen. Gewürm wird dein Bett sein und Würmer deine Decke. (Hes 32,18)12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, du Bezwinger der Völker! (Offb 8,10)13 Du aber gedachtest in deinem Herzen: »Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden[1]. (Ps 48,3; Jer 51,53; Hes 28,14; Mt 11,23)14 Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.«15 Doch hinunter ins Totenreich fährst du, in die tiefste Grube!16 Wer dich sieht, wird auf dich schauen, wird dich ansehen und sagen: »Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben machte,17 der den Erdkreis zur Wüste machte und seine Städte zerstörte und seine Gefangenen nicht nach Hause entließ?«18 Alle Könige der Völker ruhen doch in Ehren, ein jeder in seiner Kammer;19 du aber bist hingeworfen ohne Grab wie ein verachteter Spross, bedeckt von Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen sind, wie eine zertretene Leiche. (Jes 34,3)20 Du wirst nicht mit jenen vereint sein im Grab; denn du hast dein Land verderbt und dein Volk erschlagen. Man wird des Geschlechtes der Bösen nicht mehr gedenken.21 Richtet die Schlachtbank zu für seine Söhne um der Missetat ihrer Väter willen, dass sie nicht wieder hochkommen und die Welt erobern und den Erdkreis mit Städten füllen. (2Mo 20,5)22 Und ich will über sie kommen, spricht der HERR Zebaoth, und von Babel ausrotten Name und Rest, Kind und Kindeskind, spricht der HERR.23 Und ich will Babel machen zum Erbe für die Igel und zu einem Wassersumpf und will es mit dem Besen des Verderbens wegfegen, spricht der HERR Zebaoth. (Jes 34,11)24 Der HERR Zebaoth hat geschworen: Wie ich es erdacht habe, so ist es geschehen, und was ich beschlossen habe, das kommt zustande, (Jes 46,10)25 dass ich Assur zerschlage in meinem Lande und zertrete auf meinen Bergen, damit sein Joch von ihnen genommen werde und seine Last von ihrem Halse weiche. (Jes 9,3; Jes 10,27)26 Das ist der Plan, den er hat für die ganze Erde, und das ist die Hand, die ausgereckt ist über alle Völker.27 Denn der HERR Zebaoth hat’s beschlossen – wer will’s wehren? Und seine Hand ist ausgereckt – wer will sie wenden?28 Im Jahr, als König Ahas starb, wurde diese Last[2] angekündigt: (2Kön 16,20; Jer 47,1)29 Freue dich nicht, ganz Philisterland, dass der Stock, der dich schlug, zerbrochen ist! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine giftige Natter kommen, und ihre Frucht wird eine fliegende Schlange sein. (Jes 30,6)30 Die Geringen werden auf meiner Aue weiden und die Armen sicher ruhen; aber deine Wurzel will ich durch Hunger töten, und deine Übriggebliebenen werde ich erwürgen.31 Heule, Tor! Schreie, Stadt! Erzittere, ganz Philisterland! Denn von Norden kommt Rauch und keiner sondert sich ab von seinen Scharen.32 Und was wird man den Boten der Völker sagen? »Der HERR hat Zion gegründet, und hier finden die Elenden seines Volks Zuflucht.« (Jes 8,16)

Jesaja 14

Hoffnung für alle

1 Der HERR wird sich über die Nachkommen von Jakob erbarmen; er nimmt die Israeliten wieder als sein Volk an und bringt sie in ihre Heimat zurück. Auch aus anderen Nationen werden Menschen kommen und sich ihnen anschließen.2 Fremde Völker werden den Israeliten bei der Rückkehr in das Land helfen, das der HERR ihnen einst geschenkt hatte. Dort werden sie ihnen als Knechte und Mägde dienen. Dann halten die Israeliten die gefangen, von denen sie in die Gefangenschaft geführt wurden, und herrschen über ihre ehemaligen Unterdrücker.3 Nach all dem Leid, der Ruhelosigkeit und der harten Arbeit, zu der man euch Israeliten gezwungen hat, lässt der HERR eine Zeit anbrechen, in der ihr endlich in Frieden leben könnt.4 Dann werdet ihr über den König von Babylonien ein Spottlied anstimmen: »Welch jähes Ende hat der Tyrann gefunden! Seine Schreckensherrschaft ist vorbei.5 Der HERR hat den Gotteslästerern die Macht genommen, zerbrochen hat er das Zepter des Tyrannen,6 der in seiner Wut unablässig auf die Völker einschlug, der sie grausam unterdrückte und seinen Zorn an ihnen ausließ.7 Nun ist es friedlich geworden, und die Erde kommt zur Ruhe. Die ganze Welt bricht in Jubel aus.8 Sogar der Wald triumphiert über dich, Zypressen und Zedern auf dem Libanon jauchzen: ›Seit du gestürzt am Boden liegst, kommt keiner mehr herauf, um uns zu fällen.‹9 Das Totenreich ist in Aufregung: Gespannt erwartet man dort unten deine Ankunft. Frühere Herrscher, die nun dort als Schatten leben, sind aufgeschreckt, Könige, die einst Völker regierten, erheben sich von ihren Thronen.10 Gemeinsam begrüßen sie dich mit einem Spottlied: ›Nun hat auch dich die Kraft verlassen, jetzt geht es dir wie uns!‹11 Dahin ist deine Pracht, du nahmst sie mit ins Grab. Die Musik deiner Harfenspieler ist verstummt. Nun liegst du auf einem Bett von Maden, und Würmer decken dich zu.12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du hell leuchtender Morgenstern! Zu Boden wurdest du geschmettert, du Welteroberer!13 Du hattest dir vorgenommen, immer höher hinauf bis zum Himmel zu steigen. Du dachtest: ›Hoch über Gottes Sternen will ich meinen Thron aufstellen. Auf dem Berg im äußersten Norden, wo die Götter sich versammeln, dort will ich meine Residenz errichten.14 Hoch über die Wolken steige ich hinauf, dann bin ich dem höchsten Gott gleich!‹15 Doch hinunter ins Totenreich wurdest du gestürzt, hinunter in die tiefsten Tiefen der Erde.16 Wer dich sieht, traut seinen Augen nicht. Er starrt dich an und denkt: ›Ist das der Mann, vor dem die ganze Welt zitterte, der Mann, der viele Königreiche in Angst und Schrecken versetzte?17 Er war es doch, der ganze Städte dem Erdboden gleichmachte und der die Erde verwüstete. Wen er gefangen nahm, der kam nie wieder zurück.‹18 Die Könige aller Völker werden ehrenvoll in prächtigen Gräbern beigesetzt,19 aber deine Leiche liegt zertrampelt und verachtet da wie ein abgerissener Zweig. Weit entfernt von der Ruhestätte deiner Vorfahren versinkst du unter den toten Soldaten, die das Schwert durchbohrt hat.20 Nie sollst du bei deinen Vorfahren bestattet werden, denn du hast sogar dein eigenes Reich zugrunde gerichtet und dein Volk grausam umgebracht. Für alle Zeiten soll diese Sippe von Verbrechern vergessen sein.21 Bringt seine Söhne her und schlachtet sie ab! Denn auf ihren Vorfahren lastet schwere Schuld. Nie wieder dürfen sie an die Macht kommen, nie wieder die Erde in Besitz nehmen und überall ihre Städte errichten!«22 So spricht der HERR, der allmächtige Gott: »Ich werde eingreifen und Babylon vollständig vernichten. Nichts soll mehr an den Ruhm der Stadt erinnern! Die ganze Sippe samt Kindern und Kindeskindern wird ausgelöscht. Darauf könnt ihr euch verlassen!23 Babylon mache ich zum Sumpfgebiet, in dem die Igel hausen. Ich werde diesen Ort mit dem Besen der Zerstörung auskehren. Mein Wort gilt!«24 Ja, der HERR, der allmächtige Gott, hat geschworen: »Was ich mir vorgenommen habe, das tue ich. Was ich beschlossen habe, das geschieht.25 Ich werde das assyrische Heer zerschlagen, noch während es in meinem Land wütet; ja, im Bergland Israels kommt es um. Dann wird mein Volk nicht länger von den Assyrern unterjocht, es muss nicht mehr unter ihrer schweren Last leiden.«26 So hat Gott es für die ganze Erde beschlossen. Schon erhebt er seine Hand drohend gegen alle Völker, bereit zuzuschlagen.27 Wenn der HERR, der allmächtige Gott, sich etwas vorgenommen hat, wer kann seinen Plan dann noch durchkreuzen? Wenn seine Hand zum Schlag erhoben ist, wer kann ihn dann noch hindern?28 In dem Jahr, als König Ahas von Juda starb, empfing ich diese Botschaft von Gott:29 »Freut euch nicht zu früh, ihr Philister! Der Stock, der euch schlug, ist zwar nun zerbrochen, doch aus der toten Schlange wird eine giftige Viper und aus dieser ein fliegender Drache!30 Die Ärmsten meines Volkes Israel werden reichlich zu essen haben, und die Notleidenden können wieder ohne Sorge leben. Euch aber lasse ich am Hunger zugrunde gehen, bis auch der letzte Rest von euch ausgelöscht ist[1].31 Ihr Wächter an den Toren, schreit laut! Heult, ihr Stadtbewohner! Zittert vor Angst, ihr Philister! Denn von Norden naht eine Rauchwolke. Es ist ein gewaltiges Heer, und keiner der Soldaten weicht aus den Reihen.«32 Was sollen wir den Boten aus dem Philisterland sagen? Wir antworten ihnen: »Der HERR selbst hat Zion gegründet. Dort findet sein bedrängtes Volk Schutz.«

Jesaja 14

Neues Leben. Die Bibel

1 Mit den Nachfahren Jakobs aber wird der HERR Erbarmen haben. Er wird das Volk Israel noch einmal erwählen und es in seiner alten Heimat ansiedeln. Einwanderer anderer Länder werden sich ihm anschließen und sich zum Volk der Israeliten halten. (Ps 102,14; Jes 41,8; Jes 49,13; Zef 2,11)2 Die Völker der Welt werden dem Volk des HERRN auf seiner Rückkehr in ihr Land Begleitschutz geben. Sie werden dem Volk der Israeliten Diener und Dienerinnen sein. Das Volk der Israeliten wird diejenigen gefangen halten, von denen es zuvor gefangen gehalten wurde und es wird über ihre Unterdrücker herrschen. (Jes 45,14; Dan 7,18)3 An dem Tag, an dem der HERR dir auf diese Weise Ruhe von deinen Kränkungen, deinem Ärger und deiner harten Knechtschaft, mit der du unterdrückt wurdest, verschafft hat, (Esr 9,8; Jer 30,10)4 wirst du dieses Spottlied auf den König von Babel singen und sagen: »Wie vollkommen hat doch die Tyrannei des Unterdrückers ein Ende gefunden! Mit seiner Schreckensherrschaft ist es vorbei. (Hab 2,6)5 Der HERR hat den Prügel der Gottlosen zerbrochen und ihre Herrschaft beendet.6 Sie haben in ihrer Verbissenheit ununterbrochen Völker geschlagen, sie ihrer Wut ausgesetzt und schonungslos gejagt. (Jes 47,6)7 Doch nun hat das ganze Land Ruhe und Frieden. Alle freuen sich und jubeln! (Ps 98,1)8 Selbst die Zypressen und die Zedern des Libanon singen vor Freude über dich: ›Seitdem du gestürzt wurdest, kommt kein Holzfäller mehr zu uns herauf!‹ (Jes 55,12)9 Im Totenreich herrscht schon Aufregung über deine Ankunft. Alle verstorbenen Fürsten der Welt sind deinetwegen in Aufruhr und die Könige der Völker erheben sich von ihren Thronen.10 Gemeinsam rufen sie: ›Jetzt bist du so ohnmächtig wie wir! Du bist uns gleichgemacht worden. (Hes 32,21)11 Deine Pracht und der Klang deiner Musik wurden in die Unterwelt heruntergebracht. Jetzt werden Maden dein Laken und Würmer deine Decke sein.‹ (Jes 5,14)12 Wie bist du doch vom Himmel herabgestürzt, du strahlender Stern, Sohn des Morgens! Du wurdest jäh auf die Erde geschleudert, du Völkerbezwinger! (Lk 10,18; Offb 9,1)13 Denn du dachtest dir: ›Ich werde zum Himmel aufsteigen und mir einen Thron über den Sternen Gottes machen. Ich werde weit im Norden auf dem Berg der Versammlung sitzen. (Hes 28,2; Mt 11,23; Lk 10,15)14 Ich werde in die Wolken aufsteigen und mich dem Höchsten gleichmachen.‹ (2Thess 2,4)15 Aber du wirst ins Totenreich hinabgestoßen werden, in das entfernteste Schlammloch. (Mt 11,23; Lk 10,15)16 Wer dich früher kannte und dich dann sieht, wird nachdenklich sagen: ›Das soll der sein, der die Erde erzittern ließ und die Königreiche der Welt erschüttert hat?17 Der die Welt in eine Wüste verwandelte? Der Städte in Trümmer legte und seine Gefangenen nicht begnadigte?‹18 Die Könige der Völker liegen jeder in seiner heimatlichen Gruft in Ehren;19 doch du wurdest fernab von deinem Grab wie unnützes Unkraut weggeworfen und mit Erschlagenen bedeckt, die auf dem Schlachtfeld fielen und wie zertretenes Aas in die Grube geworfen werden. (Jes 5,25)20 Du wirst nicht wie die anderen Könige deiner Vorfahren begraben werden, denn du hast dein Land zugrunde gerichtet und dein Volk umgebracht. Deine Sippschaft von Verbrechern soll nie mehr erwähnt werden. (Hi 18,19; Ps 21,11)21 Bereitet die Hinrichtung der Kinder vor, denn auf ihren Vätern lastet Schuld! Sie sollen nicht mehr emporkommen und das Land erobern oder in dieser Welt viele Städte bauen.« (2Mo 20,5; Jes 13,16)22 So spricht der HERR, der Allmächtige: »Ich werde mich gegen sie erheben! Ich werde das Andenken Babels mit Stumpf und Stiel, mit Mann und Maus auslöschen«, spricht der HERR.23 »Ich mache Babel zu einem Ort, der den Igeln gehört, zu Sumpf und Marschland. Ich werde das Land mit dem Besen der Vernichtung ausfegen. Das ist der Beschluss des HERRN, des Allmächtigen!« (Jes 13,6; Jes 34,11)24 Der HERR, der Allmächtige, hat geschworen: »Es geschieht alles so, wie ich es denke, es wird nach meinem Beschluss zustande kommen. (Hi 23,13; Jes 46,11)25 Ich werde die Assyrer in Israel vernichten, ich werde sie auf meinen Bergen zertreten. Ihr Joch soll von ihnen weichen und die Last von ihrem Rücken verschwinden.26 Dies ist der Plan für die ganze Erde, dies ist die Hand, die ich drohend über alle Völker halte. (Jes 23,9)27 Der HERR, der Allmächtige, hat es beschlossen – wer kann es verhindern? Wer kann ihn zurückhalten, wenn er seine Hand erhebt?« (2Mo 15,12; Jes 43,13; Dan 4,28)28 Die folgende Botschaft empfing ich in dem Jahr, in dem König Ahas starb: (2Kön 16,20)29 »Ihr Philister, freut euch nicht, dass der Stock, der euch schlug, zerbrochen ist. Aus der Wurzel dieser Schlange wird eine Giftschlange hervorgehen und ihre Frucht wird zu einem fliegenden Drachen werden!30 Ich werde mich um die Ärmsten der Armen kümmern; die Notleidenden werden sich in Ruhe schlafen legen können. Euch aber lasse ich verhungern und die wenigen, die überleben, werden getötet werden.31 Weine, Stadttor! Schrei, Stadt! Verzage, ganzes Philisterland! Von Norden zieht Rauch[1] heran; kein Soldat weicht aus seiner Reihe zurück. (Jer 1,14)32 Was sollen wir den Boten des heidnischen Volkes ausrichten? Sagt ihnen, dass der HERR Jerusalem[2] gegründet hat und dass sein bedrängtes Volk dort Zuflucht findet.« (Ps 87,1; Jes 25,4)